Sommerspecial – Alumni-Party: 4 Erfolgsgeschichten

Im Mai 2022 fand die Mentoring-Alumni-Party in Berlin statt. In diesem Artikel liest du einen Auszug aus dem Bühnenprogramm: Meine Begrüßungsrede sowie vier super inspirierende Erfolgsgeschichten von Mentoring-Teilnehmerinnen.

Hier kannst du dir das Video auf Youtube ansehen:

Oder dir die Podcast-Folge hier anhören:

Jetzt anhören und abonnieren auf

Meine Begrüßungsrede auf der Mentoring-Alumni-Party

Ich habe mir überlegt, was ich zu euch tollen Frauen sagen kann. Eine Motivationsrede braucht ihr nicht. Ihr seid alle schon Macherinnen und arbeitet kontinuierlich an euch.

Ich habe mir dann überlegt, was uns alle vereint. Und das sind Hindernisse. Denn Frauen wie wir, die kontinuierlich an sich arbeiten, viel tun und besser werden wollen, stoßen auf Hindernisse. Deswegen möchte ich den folgenden Satz mit euch teilen: „You are exactly where you need to be.“ Ihr seid genau dort, wo ihr gerade seid, um von dort wieder den nächsten Schritt zu machen. Das kann frustrierend sein, gerade wenn ihr gerne schon woanders wärt und euch die Hindernisse Energie rauben.

Aber überlegt mal: Wenn ihr auf dem Weg zur 10 seid und bei der 7 nicht weiterkommt, es also einfach nicht schafft, zur 8 zu kommen, liegt das vielleicht daran, dass etwas Größeres als die 10 auf euch wartet. Vielleicht sollt ihr eigentlich zur 100.

Ihr verdient alle die 100. Deswegen möchte ich euch alle ermutigen, den Weg dahin zu gehen. Euch eure Hindernisse anzuschauen und auch wenn es sich manchmal scheiße anfühlt, euch zu überlegen, warum ihr gerade da steht, wo ihr steht.

Die Welt braucht euch. Wir haben noch sehr viel Großes vor. Dafür brauchen wir Frauen, die stark sind und ihren Weg gehen, die andere Wege gehen. Macht auf jeden Fall weiter.

Die Erfolgsgeschichten von Sandra und Ramona

Während der Mentoring-Alumni-Party erzählten auch einige Mentoring-Teilnehmerinnen ihre Erfolgsgeschichte. Den Anfang machen Sandra und Ramona.

Sandra

Sandra lebt in Hamburg und arbeitet in der IT. Sie nahm im August 2021 am Mentoring teil und erzählte von ihrer Erfahrung bereits in dieser Money Story.

Sandra machte in jungen Jahren eine Ausbildung zur Schneiderin, weil sie Textilien und historische Mode liebte und arbeitete viele Jahre in diesem Beruf. Leider war er miserabel bezahlt mit sehr wenigen Aufstiegschancen.

Vor Einführung des Mindestlohns verdiente sie 6,66 Euro/Stunde brutto, später 15 Euro/Stunde.

Aufgrund ihres niedrigen Gehalts war Altersarmut natürlich auch ein Thema für sie. Irgendwann dachte sie sich, dass sie Geld dafür bekommen müssten, was sie nebenbei macht: Arbeit organisieren, Abläufe organisieren, dafür sorgen, dass Leute sich bei ihrer Arbeit wohlfühlen und gut arbeiten können. Heute weiß sie, dass das Coaching-Elemente sind. Damals dachte sie, sie sei einfach nett und könne gut mit Leuten.

Es war ihre Mutter, die ihr vorschlug, Management zu studieren. Management? Sandra hatte zunächst jede Menge Zweifel. Trotzdem entschloss sie sich, ein Projektmanagement-Seminar zu besuchen. Dort lernte sie SCRUM, ein iteratives, agiles Framework, kennen. „Krass, so arbeite ich schon mein ganzes Leben lang“, dachte sie sich und beschloss, Scrum-Masterin zu werden.

Trotzdem hatte sie Schwierigkeiten einen Praktikumsplatz zu finden. Bis sie einem Freund davon erzählte, der sie weitervermittelte und sie innerhalb kürzester Zeit einen Job bekam.

Die 3 größten Learnings von Sandra

  1. „Jedes Mal, wenn ich vor etwas Angst hatte und es trotzdem gemacht habe, war es ein Gewinn. (…) Im Idealfall ist etwas richtig Tolles passiert. Im Worst Case Szenario ist nichts passiert.“
  2. „Es wird leichter. Es wird immer leichter. Mit jeder Hürde, über die ich hüpfe, wird es leichter. Und irgendwann macht es richtig Spaß. Irgendwann gehst du raus und sagst, nächste Hürde, die ist zu klein, will ich nicht. Ich will eine größere. Das ist ein tolles Gefühl. Irgendwann kann man das sogar genießen. Jede Überwindung befreit einen.“
  3. Lange Zeit stand bei Sandra Pflichterfüllung an erster Stelle. Bis sie eine Liste mit Dingen machte, die sie gut kann und eine mit Dingen, die sie gerne macht. Für Letztere fiel ihr erstmal nichts ein. Es fiel ihr unglaublich schwer herauszufinden, was sie im Arbeitskontext gerne macht.

Das ist heute anders: Ein relevanter Teil ihrer täglichen Arbeit besteht aus Dingen, die sie gerne macht und die ihr liegen.

Ramona

Ramona nahm dieses Jahr am Mentoring teil. Sie ist in Rumänien geboren, in Österreich aufgewachsen und arbeitet heute in Deutschland.

Ramona floh als Kind mit ihrer Mutter von Rumänien nach Österreich. In Rumänien war sie ein wildes Kind und spielte viel draußen, in Österreich lernte sie im Kindergarten zum ersten Mal Spielzeuge kennen. Weil sie mit niemanden spielte, wurde sie von der Kindergärtnerin als sozial unfähig eingestuft.

Ihre Eltern bekamen nicht sofort eine Arbeitserlaubnis. Geld war zu Hause immer knapp und deshalb auch immer ein Thema.

Das sie als Rumänin häufig den Stempel Verbrecherin bekam, sprach sie so wenig wie möglich über ihre Herkunft. Und dass, obwohl ihr Rumänien und vor allem ihre Oma so viele wichtige Werte mitgegeben hatten: Bodenständigkeit und immer weiter machen. Sie lernte schon von klein auf, dass sie keine Angst haben muss: „So lange du lebst und gesund bist, kannst du immer etwas tun.“ Auch ihr Mutter sagte immer: „Solange du arbeiten kannst, ist alles fein.“

Ramona fing früh an zu arbeiten. Geld kam rein, sie merkte aber schnell, dass es zu wenig ist. Ein Studium war finanziell nicht drin. Sie entschied also, mit 18 zu Hause auszuziehen und an die Modeschule zu gehen. Diese musste sie nach einem Jahr abbrechen, da das Geld nicht reichte.

In all ihren Nebenjobs verdiente sie immer sehr wenig. Ramona erkannte in sich selbst nicht den Wert, dass sie auch mehr verdienen könnte. Nachdem sie die Handelsschule in Österreich gemacht hatte, fand sie keinen Job. Von ihrem letzten Geld druckte sie 100 Bewerbungen aus, ging auf eine große Einkaufsstraße und gab ihre Bewerbung in jedem Laden ab. Sie hatte Angst, denn sie hatte nur noch 2 Euro in der Tasche und es war ihre letzte Chance. Gedanken wie: „Was, wenn sich keiner meldet“, schossen ihr durch den Kopf.

Doch es meldeten sich sehr viele bei ihr. Sie sagte dem Ersten zu und fing an, als Schuhverkäuferin zu arbeiten. Doch das war nur eine kurze Zwischenstation. Danach arbeitete sie als Sekretärin im Büro. 1,5 Jahre später in der Sachbearbeitung. In ihr drin gab es eine kleine Stimme, die irgendwo mal Managerin gelesen hatte. Für sie klang das immer total cool. Ohne zu wissen, was dafür notwendig ist, ging sie ihren Weg einfach weiter. Sie fing als Erwachsene an, digitales Marketing zu studieren.

Heute unterrichtet Ramona neben ihrem Job im digitalen Marketing auch Yoga. Zu Beginn nahm sie gut 3 Euro pro Stunde. Bis sie realisierte, dass sie sich auch im Erwachsenenalter noch immer total unter Wert verkaufte.

Ihr größtes Learning im Mentoring: Wenn sie das Thema Mindset nicht in die Hand nimmt, wird sie nie weiter kommen.

Und dass, obwohl sie den Teil über die Glaubenssätze am liebsten übersprungen hätte. Von den 100 Glaubenssätzen auf der Liste trafen 80 auf sie zu. Doch ihre Buddine ermutigte sie, wenigstens mit ein paar anzufangen. Bis heute arbeitet Ramona daran, diese Glaubenssätze aufzulösen. Aber Ramona sagt sich: Eins nach dem anderen und Schritt für Schritt.

Mittlerweile verlangt Ramona übrigens einen angemessenen Preis und ist sehr happy über diese Entwicklung.

Mandys Erfolgsgeschichte

„Was Julia in einer viertel Stunde Gespräch bei mir bewegt hat, das ist echt life changing. So sehr, dass ich mich freue, im Juni meine Coaching-Ausbildung anzufangen. Und weil ich das Wort Mut heute schon so oft gehört habe: Ich habe nach dem Mentoring endlich meinen Podcast gestartet. Er heißt: „Kurz und Mut“. Es hat sich so viel bewegt und ich bin extrem dankbar.” – Mentoring-Teilnehmerin Mandy

Mareikes Erfolgsgeschichte

Mareike nahm nicht nur am Mentoring, sondern auch an der Mastermind im letzten Jahr teil. Die Mastermind ist ein 6-monatiges Programm, dass frau im Anschluss an das Mentoring absolvieren kann. Um das Mindset aus dem Mentoring beizubehalten, sich für die nächsten 6 Monate Ziele zu setzen und gemeinsam in Kleingruppen daran zu arbeiten.

Mareike lernte unglaublich viel im Mentoring und merkte, dass sie sich weiterhin weiterbilden möchte und weiter wachsen möchte.

Im 3. Monat der Mastermind kristallisierte sich für sie DAS Thema heraus, für das sie viel Leidenschaft hat. Und zwar das Motivieren und Inspirieren von weiblichen Führungskräften. Mareike ist selbst Frau und Führungskraft und möchte in diesem Bereich etwas bewegen. Sie bietet ein 1:1 Mentoring an für Frauen, die Führungskräfte sind oder es werden wollen.

„Die ganze Mastermind war einfach unglaublich inspirierend.“ – Teilnehmerin Mareike.

Sie schwärmt von ihrer Untergruppe mit 6 Frauen, mit der sie über alles reden konnte. Sie inspirierten und unterstützen sich gegenseitig. In diesem Umfeld wurde ihr klar, dass sie beruflich etwas machen will, was sie selbst bewegt. Einmal im Monat traf sie sich mit ihrer Untergruppe und um sich Commitments zu setzen. Mareikes Commitment war: „Ich möchte 4 Wochen lang 7-mal pro Woche 30 Minuten Sport machen. Wenn ich es nicht schaffe, zahle ich 30 Euro (von denen 15 Euro gespendet werden und 15 Euro in die Feierkasse gehen).“ Nach 3 Monaten erfolgreichen Sport-Commitments setzte sich Mareike diese auch in anderen Bereichen. Zum Beispiel: Zu lernen, wie sie eine Webseite aufbaut und diese in 4 Wochen erstellen. 4 Wochen danach standen die ersten Blogartikel. Danach brachte sie sich selbst Social Media bei. Diese Commitments waren für sie unglaublich wertvoll und das Anfeuern in der Gruppe machten ihr unglaublich viel Spaß.

Inspiriert von den Erfolgsgeschichten dieser Frauen? Wenn du auch am Mentoring teilnehmen möchtest, kannst du dich hier unverbindlich auf die Warteliste setzen.