Über 1000% Commitment, den Aktienmarkt vs. Ebay-Kleinanzeigen & die Teilzeitfalle für Gutverdiener*innen

Salut ihr Moneypennies und herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. Dieses Mal geht es um die Frage, welche Tipps ich für den Aufbau einer neuen Karriere habe, wie man am besten für Immobilien spart, warum ich der Meinung bin, dass es bei einer langfristigen Strategie keine Depotabsicherung braucht, warum MSCI World ETFs nicht immer automatisch die beste Wahl sind  und worin sich der Aktienmarkt und Ebay-Kleinanzeigen unterscheiden.

Außerdem: Ob auch Gutverdiener*innen Opfer der Teilzeitfalle werden können.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. Investments: ETF Sparpläne für kurze Anlagezeiträume?
  2. Depot: Wie sichere ich mein Depot ab?
  3. ETFs: Was gibt es beim Investieren zu beachten?
  4. Selbstständigkeit: Ich will meine Karriere als Songwriterin aufbauen – wie?
  5. Teilzeitfalle: Können Gutverdiener*innen trotzdem Opfer der Teilzeitfalle werden?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören.

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1. Kurzfristige Investments

Frage: Mein Plan ist es in 3-5 Jahren einen bestimmten Betrag anzusparen, der dann als Grundlage dienen soll, um in eine Immobilie zu investieren. Ich bin mir unsicher, ob ich meine monatliche Sparrate in Aktien oder ETFs investieren sollte, oder ob es in diesem Fall (relativ kurzer Anlegezeitraum) Sinn macht, das Geld einfach auf einem Sparkonto anzusparen.

Die beiden Optionen, die du da skizzierst, haben beide Vor- und Nachteile.

Hier sind zwei wichtige Aspekte, die du in dieser Entscheidung berücksichtigen solltest.

1. Sicherheit

Wenn du das Geld auf einem Konto lässt, hast du den Vorteil der Sicherheit, dass das Geld dir jeder Zeit wieder zur Verfügung steht. Diese Sicherheit kommt allerdings mit dem Nachteil, dass es sich nicht vermehrt.

2. Rendite

Wenn du dich dazu entscheidest, das Geld anzulegen, ist der Vorteil die Rendite, die du durch das Anlegen erhältst. Wenn alles gut läuft, kommst du dadurch schneller zu deinem erhofften Betrag und du musst ihn nicht selbst verdient haben.

Der Nachteil bei dieser Option ist das Risiko, dass dein angelegtes Geld zu dem Zeitpunkt, zu dem du es brauchst, gerade an Wert verloren hat. Wie hoch dieses Risiko ist, hängt damit zusammen, wie flexibel du bist. Denn wenn du warten kannst, bis sich die Aktienkurse stabilisiert haben, kann sich der Wert deines Geldes wieder erhöhen.

Beim Kauf einer Immobilie gibt es außerdem noch eine weitere Frage, die du dir stellen solltest: Handelt es sich um eine Investition oder eine Verbindlichkeit?

In deiner Frage sagt du, dass es sich um eine Immobilie handelt, gehe ich davon aus, dass du diese Immobilie vermieten möchtest. Auch wenn viele Leute diese Tatsache nicht hören wollen, ist eine Immobilie nur eine Investition, wenn man sie vermietet.

Eine Investition oder ein Vermögenswert zeichnet sich dadurch aus, dass du selbst damit Geld verdienst. Ein Eigenheim ist daher keine Investition, sondern ist eine Verbindlichkeit, die durch zum Beispiel Reparaturen und Erneuerungen immer wieder neue Kosten mit sich bringt.

Die Miete, die man durch ein Eigenheim spart, lässt sich auch nicht als Gewinn ansehen, denn unterm Strich ist ein Eigenheim zu besitzen und selbst zu bewohnen, teurer als zur Miete zu wohnen.

Wenn es sich bei dir wirklich um eine Investition handelt, dann sollte der genaue Zeitpunkt, an dem diese Investition stattfindet, in der Regel nicht sehr entscheidend sein. Dementsprechend wärst du in dem Fall flexibel genug, um das Risiko einzugehen und das Geld anzulegen.

Wenn es sich allerdings um ein Eigenheim handelt, welches jetzt bereits in Planung ist und ein relativ festes Datum hat, dann ist der Zeitpunkt, an dem du das Geld benötigst vermutlich weniger flexibel und daher das Risiko höher, das Geld anzulegen. Wenn Letzteres der Fall ist und es sich um ein Eigenheim handelt, dann würde ich dir den sicheren Weg raten und das Geld aufzuteilen.

So kannst du einen Teil sicher auf einem Konto parken und den anderen Teil investieren und somit vermehren.

Um nochmal zusammenzufassen – überleg dir, wie wichtig dir der genaue Zeitpunkt ist. Wenn sich herausstellt, dass dieser sich ohne große Probleme nach hinten verschieben lässt, dann könnte eine Investition mit einem geringen Risiko eine gute Lösung sein. Wenn der Zeitpunkt allerdings ziemlich unflexibel ist, dann würde ich euch raten, das Geld sicher auf einem Konto zu verwahren.

An diesem Punkt ist es meine Verpflichtung, dich dazu zu motivieren, diese Investition zu hinterfragen. Wenn es sich um eine emotionale Investition handelt, was bei Eigenheimen oft der Fall ist, dann habe ich wenige Argument dagegen.

Wenn es sich allerdings um eine rein finanzielle Investition handelt, dann empfehle ich, die Zahlen nochmal zu hinterfragen und zu überlegen, ob dieser Weg wirklich der rentabelste ist oder ob es noch eine bessere Alternative gibt, um mehr aus deinem Geld rauszuholen.

Es gibt leider keine klare Antwort auf diese Frage, da viele Faktoren Einfluss haben können, aber ich hoffe, dass mein Input trotzdem hilfreich war. Wichtig ist nur, dass dir diese Faktoren bewusst sind und du sie bei deiner Entscheidung in Betracht ziehst. Ansonsten kann ich nur raten dich einfach für einen Weg zu entscheiden und dann dafür zu sorgen, dass dieser funktioniert. Viel Erfolg dabei!

2. Absicherung eines Depots

Frage: Was sind deine Tipps zum Thema Absichern des eigenen Depots?

Die Antwort auf diese Frage ist ziemlich einfach – ich habe keine Tipps, denn ich sichere meine Depots selbst nicht ab. Ich habe deine Frage so interpretiert, dass es nicht darum geht, dein Depot an sich zu versichern, sondern den Inhalt deines Depots vor Kursabrutschen zu schützen.

Es gibt verschieden Mechanismen, die Broker dafür benutzen. Ein Beispiel dafür ist, dass eure Aktie automatisch verkauft wird, sobald ihr Wert unter einem von euch festgelegten Betrag rutscht. Die Frage ist, warum sollte man das tun? Meiner Meinung nach ergibt diese Option nur Sinn, wenn man auf Spekulation investiert. Nicht, wenn man langfristig anlegen möchte.

Denn wenn die Aktie sofort verkauft wird, sobald sie unter einen bestimmten Wert fällt, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du mit dem Verkauf ein Verlust gemacht hast. Selbst wenn du durch diesen Verkauf deinen Verlust begrenzt hast, musst du irgendwann wieder einsteigen, ohne zu wissen, wann dafür der beste Zeitpunkt ist.

Wenn man nach dem Mindset investiert, dass man verkauft, bevor der Wert zu tief runtergeht, dann kauft man logischerweise auch erst wieder, wenn der Wert wieder hoch ist und gibt somit das vermeintlich gesparte Geld wieder aus. Diese Strategie ergibt also langfristig überhaupt keinen Sinn.

Einer Studie von Morgan Stanley zufolge wird die meiste Rendite an fünf Tagen im Jahr gemacht. Wenn man diese fünf Tage im Jahr verpasst, macht man, wenn ich mich richtig erinnere, nur etwa die Hälfte der Rendite. Da niemand im Vorfeld wissen kann, wann diese fünf Tage sein werden, ergibt es keinen Sinn, eine solche Strategie zur Depotabsicherung zu verfolgen, wenn man langfristig investieren möchte.

Fürs kurzfristige Investieren kann das sicherlich sinnvoll sein, aber in unserem Fall ist das nicht nur nutzlos, sondern kann auch kontraproduktiv sein. Zum einen fallen bei jedem Ver- und Neukauf Gebühren an und zum anderen seid ihr jedes Mal aufs Neue damit konfrontiert, wann der beste Zeitpunkt ist, um wieder einzusteigen.

Die schlauere Vorgehensweise ist dementsprechend die fallenden Kurse auszusitzen oder genau das Gegenteil zu machen und nachkaufen. Wenn du eine langfristige Investmentstrategie verfolgst, zu der wir bei Madame Moneypenny raten, halte ich Depotabsicherungen im Sinne eines automatischen Verkaufs für sehr kontraproduktiv und rate deshlab allgemein davon ab.

Stattdessen empfehle ich dir eine Strategie aufzubauen, die auch in Krisen funktioniert.

3. Tipps rund ums Investieren

Frage: Nehmen wir an, ich investiere 200 Euro pro Monat. Macht es Sinn, das monatlich zu investieren oder vierteljährlich, um Gebühren zu sparen? Macht es bei dieser Summe Sinn in nur einen oder mehrere ETFs zu investieren (z.B. den MSCI World)? Und wie bezahle ich mir in 20,25 Jahren mein investiertes Geld wieder aus? Kann ich dann einfach einzelne Summen von meinem Depot auf mein Girokonto überweisen oder zahle ich mir die gesamte Summe auf einmal aus? Ich freue mich auf deine Tipps zum Thema Traden.

Um diese Fragen zu beantworten, gibt es mehrere Dinge zu berücksichtigen. Zuallererst ist es wichtig, klar zu stellen, dass wir nicht traden. Der Begriff traden wird verwendet für Leute, die vor mehreren Computern sitzen und Aktien kaufen und verkaufen.

Was wir tun nennt sich investieren und dies machen wir im besten Fall, in dem wir denselben Betrag monatlich in ein breit gestreutes Portfolio anlegen. Wir betreiben passives Investieren, was nebenher läuft, nicht viel Aufmerksamkeit benötigt und daher versucht die Aspekte des Tradens größtenteils zu umgehen.

Bezüglich deiner Frage, wie du deine 200 Euro pro Monat am sinnvollsten investierst, kommt es darauf an, was dein Endziel ist und was die beste Strategie ist, um zu diesem Ziel zu gelangen. Für die Entscheidung, in wie viele und welche ETFs du wann investierst, spielt deine Risikobereitschaft eine sehr große Rolle.

In MSCI World zu investieren bringt zum Beispiel vergleichsweise mehr Risiko mit sich. Mittlerweile gibt es sehr viele verschiedene Wege, dass es meiner Meinung nach ein bisschen komplexer wird, wenn man sich mit allen Möglichkeiten auseinandersetzt. Daher rate ich dir, dir die Mühe zu machen, um herauszufinden, was dein momentaner Status Quo ist, wie hoch deine Risikobereitschaft ist & was dein Investitionsziel ist.

Damit lässt sich dann ermitteln, wie viel, in welchem Rhythmus und zu welcher Rendite du investieren musst, um zu deinem Ziel zu gelangen. Will ich eine hohen Rendite, muss mein Portfolio zum Beispiel eine deutlich andere Struktur haben als wenn ich eine durchschnittliche Renditeerwartung habe.

Solange diese Aspekte stimmen und du den für dich notwendigen Gewinn machst, ist es egal, ob du monatlich oder vierteljährlich investierst. Allgemein lässt sich allerdings festhalten, dass monatliches Investieren eine gute Strategie ist. Die Gebühren, die du in deiner Frage ansprichst, existieren heutzutage nicht mehr und sind dementsprechend kein Faktor, den du bei deinen Entscheidungen in Betracht ziehen musst.

Wenn du dir eine für dich passende Struktur aufgebaut hast, dann lautet die Devise, die ich allen rate, so viel und so schnell wie für dich möglich zu investieren.

Kommen wir zu deiner zweiten Frage, wie du das investierte Geld wieder zurückbekommst.

Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass dein Depot kein normales Konto ist, von dem du dir einfach Geld auszahlen lassen kannst. In deinem Depot liegt kein Geld, sondern Aktien und ETF-Anteile, die einen Geldwert haben.

Wenn du Geld brauchst, musst du dir diese erst abkaufen lassen. Der einzige Unterschied im Vergleich zu Immobilien oder anderen Wertgegenständen ist, dass ich Aktien nicht erst bei Ebay-Kleinanzeigen verkaufen muss, um herauszufinden, wie viel mein Besitz wert ist. Der Wert deiner Aktien wird in real-time angezeigt und du weißt immer genau, wie viel Geld du bekommst, solltest du diese in dem Moment verkaufen.

Es ist wichtig, dass man hier das richtige Verständnis vom Inhalt seines Depots hat. Wenn man diese Aktien nun irgendwann verkaufen möchte, um an Geld zu kommen, dann hat sich der Wert deiner Investitionen im Idealfall in so großem Maße erhöht, dass du nur so viel verkaufen musst, wie du nach Steuerabzug für den vorgesehenen Zeitraum benötigst.

Du verkaufst also diesen Anteil an der Börse und erhältst dafür so viel Geld, wie viel es in dem Moment gerade wert ist. Dieses Geld landet dann auf deinem Konto und ist nach Versteuerung für dich frei abhebbar.

Diese Frage kommt häufiger und ich hoffe, ich konnte sie beantworten, da es ein relativ abstraktes und sehr wichtiges Thema ist. Für viele von euch ist der Moment des Verkaufens allerdings noch in ferner Zukunft und da wir nicht wissen, wie sich die Mechanik bis dahin noch verändert haben kann, ist es jetzt erstmal wichtig, sich dieses Depot risikobewusst aufzubauen, um für finanzielle Absicherung in der Zukunft zu sorgen.

4. Tipps, um eine Karriere als Songwriterin aufzubauen

Frage: Ich arbeite Vollzeit in einem Büro, möchte aber Songwriterin werden und in Zukunft damit mein Geld verdienen. Dafür bilde ich mich selber in meiner Freizeit als Songwriterin aus, baue mir ein Song-Repertoire auf und nehme Gesangsunterricht. Hast du Tipps zum Thema Zeitmanagement? Macht es zum Beispiel mehr Sinn in Teilzeit zu arbeiten oder sich ganz auf die Musik zu konzentrieren? Weil Geld ist sehr wichtig, aber Zeit eben auch. Außerdem sagtest du mal, dass es weniger schlau ist ein weiteres Café am Prenzlauer Berg aufzumachen, weil es davon schon genug gibt – das gleiche könnte man von Songs auch behaupten. Findest du, meine Träume haben Zukunft (Songwriting passt am besten zu mir und ich möchte auch nichts anderes machen)? Findest du einen Nebenverdienst sinnvoll? – Rubine

Diese Frage bringt mehrer schöne Aspekte mit sich, allerdings muss ich vorab erstmal betonen, dass ich mich mit der Musikbranche leider überhaupt nicht auskenne. Ich gehe mal davon aus, dass man mit dieser Tätigkeit, die du beschreibst, Geld verdienen kann. Sonst würde ja keiner einsteigen.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass sich relativ viele unter der Linie bewegen, ab der es sich finanziell rentiert und eher weniger Leute viel Geld damit verdienen. Das ist nur eine These, aber ich stelle mir das ähnlich vor wie bei Sportlern, speziell bei männlichen Sportlern, die in der Amateurliga mittelmäßig gut verdienen, während Profisportler in manchen Sportarten sehr reich mit ihrer Tätigkeit werden.

Mit Sport und Musik kann man definitiv sehr viel Geld verdienen, aber nur wenn man richtig gut ist, das notwendige Durchhaltevermögen hat, die richtigen Kontakte kennt und viele weitere Aspekte bedient.

Ich glaube, es hängt sehr mit der Einstellung zusammen, mit der man die Sache angeht. Ich bin mir unsicher, was deine Intention hinter dem Songwriting ist, da du zum einen sagst, es sei deine Leidenschaft und zum anderen anmerkst, dass dir die Zeit dafür fehlt.

Wenn es tatsächlich deine Leidenschaft ist, dann solltest du bereit sein, jede Minute zu investieren, um dieser Leidenschaft nachzugehen. Wenn dem aber nicht so is und du das Gefühl hast, dass du dafür keine Zeit aufbringen kannst, dann ist es anscheinend nicht das Richtige für dich.

Es ist ein großer Unterschied, ob man Interesse an etwas hat oder ob man voller Überzeugung ist, dass es keinen anderen Weg gibt, als diesen Traum in die Tat umzusetzen. Mir ist natürlich bewusst, dass mehr als Leidenschaft notwendig ist, um dies erfolgreich zu tun, aber bedingungsloses Commitment ist die erste Voraussetzung, damit es funktionieren kann.

Ich rate dir daher zu reflektieren, was deine Wünsche und Prioritäten sind und was nur Mittel zum Zweck ist. Wenn du mit Musik Geld verdienen möchtest, aber dir nicht sicher bist, wie die Businessmodelle in dem Bereich aussehen, dann wäre das das Erste, womit du dich beschäftigen solltest. Denn du solltest dir sicher sein, dass es sich lohnt, bevor du das Risiko eingehst.

Wenn du dir sicher bist, dass Musik deine große Leidenschaft ist, für die es sich lohnt, Zeit und Geld zu investieren, dann geh das Risiko für einen bestimmten Zeitraum ein und finde heraus, ob es sich rentiert. Die Unsicherheit, die man dabei spürt, ist völlig normal, aber wenn es dir wirklich so wichtig ist, dass sich der potenzielle Erfolg für die finanziellen und sozialen Aufopferungen lohnt, dann probier es aus.

Bis zum ersten Gewinn kannst du deinen jetzigen Job auch behalten und deine Freizeit dafür aufopfern oder eine Kombination aus beidem machen, um einen gewissen Grad an finanzieller Sicherheit beizubehalten. Das Ausprobieren ohne externe Hilfe und ohne zu wissen, ob es erfolgreich ist, ist auch ein großer Teil des Selbstständigseins und daher ein guter erster Schritt, um den Prozess zu beginnen.

Wenn die Hürde schon daraus besteht, diesen Weg überhaupt einzuschlagen, dann wirst du nie herausfinden, ob es klappt.

Ich hoffe, ich habe dir hiermit einige Denkanstöße gegeben. In meinem beruflichen Leben ist alles Gute, was ich erzielt habe durch 1000% Commitment und Over-Performance entstanden. Wenn du echte Leidenschaft empfindest, dann werden sich die Opfer, die du für dieses Commitment bringen musst, nicht wie eine Qual anfühlen, sondern genau richtig.

Ich denke, dass das gerade in Branchen, in denen es viel Konkurrenz gibt, besonders wichtig ist, um erfolgreich zu sein.

Wofür auch immer du dich entscheidest, Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!

5. Teilzeitfalle trotz gutem Verdienst – geht das?

Frage: Ich habe eine Frage zur Teilzeitfalle. Nach einem Baby fange ich jetzt wieder an, 30 Stunden zu arbeiten. Mein Gehalt ist hoch genug, um monatlich ca. 25% davon zur Seite zu legen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich im Ernstfall mein Kind und mich auch ohne Mann durchbringen könnte. Das war mir schon immer sehr sehr wichtig. Ich frage mich trotzdem, ob ich nicht doch ein sehr typisches Opfer dieser Teilzeitfalle bin. – Lea

Bevor ich anfange, die Frage zu beantworten, würde ich gerne vorher definieren, was eine Teilzeitfalle genau ist. Dann kannst du entscheiden, ob das auf dich zutrifft oder nicht.

Bei der Diskussion um die Teilzeitfalle geht es um die Nachteile, die damit einhergehen, wenn frau weniger arbeitet, weil sie die Kinderbetreuung übernimmt und obendrein unbezahlte Care-Arbeit leistet.

In deinem Fall arbeitest du jetzt wieder 30 Stunden, aber es gibt auch Fälle in denen die Arbeitsstunden deutlich mehr bis komplett gekürzt wurden.

Teilzeitarbeit hat vor allem zwei große Nachteile:

1. Altersvorsorge

Wenn frau weniger arbeitet, zahlt sie weniger in die Rentenkasse ein und die finanziellen Möglichkeiten sind allgemein eingeschränkter.

Das bedeutet, dass die Lücke in der Altersvorsorge, die sowieso schon existiert, noch größer wird. Dazu kommt in deinem Fall noch, dass du während deiner Babypause vermutlich finanziell auch schon weniger bis gar nichts verdient hast und in diesem Zeitraum auch nicht in die Rentenkasse einzahlen konntest.

Außerdem bedeutet das oft, dass die eigene finanzielle Unabhängigkeit in Gefahr gerät. Für dich scheint das nicht der Fall zu sein, was sehr gut ist, aber viele Menschen und insbesondere Frauen geraten in finanzielle Schwierigkeiten, die sie von externen Quellen abhängig machen.

2. Deine Karriere

Das bringt mich zum zweiten Aspekt – deine Karriere. Das deutsche System ist leider immer noch so strukturiert, dass man fürs Kinderkriegen durch finanzielle Einbußen und verpasste Karrierechancen „bestraft“ wird. Ich weiß natürlich nicht, wo und wie du arbeitest, aber im Durchschnitt sind die Karrieremöglichkeiten nach dem Kinderkriegen in Deutschland oft eingeschränkt.

Diese zwei Aspekte drücken sich natürlich in den Finanzen aus. Es ist natürlich super, dass du in der Lage bist, 25% deines Einkommens zur Seite zu legen. Ob das reicht, müsste man ausrechnen, aber dass du nicht unter dieser starken Abhängigkeit leben musst, wie viele andere Frauen, ist sehr gut.

Wenn wir die Teilzeitfalle so definieren wie oben erklärt, dann steckst du, liebe Lea, in der Tat in einer drin. Die Tatsache, dass du in Teilzeit arbeitest, hat Auswirkungen auf deine Rente und auf deine Karriere.

Aber … Es gibt Wege, dem entgegenzuwirken.

  1. Ein guter Ansatz wäre mit dem/r Partnerin über eine Ausgleichszahlung zu sprechen. Rechne dafür einmal konkret aus, wie viel dir durch eine Reduktion deiner Arbeitsstunden verloren geht und sprich mit deinemr Partner*in darüber, wie ihr das ausgleichen könnt.
  2. Zudem rate ich dir, dich intensiv mit Geldanlagen zu beschäftigen. Das ist der einzige Ausweg für finanzielle Absicherung. Unabhängig davon, in welcher Lebenssituation du dich befindest und ob du in Vollzeit oder Teilzeit arbeitest.
  3. Ein dritter Lösungsweg ist, mehr Geld zu verdienen. Ob das möglich ist, hängt natürlich von eurem Lebensmodell ab.

Ich kann es nicht oft genug sagen: Gerade wenn Kinder im Spiel sind, ist es unglaublich wichtig, euch finanziell abzusichern. Das wirkt eurer finanziellen Abhängigkeit entgegen und erlaubt euch darüber hinaus das Wohl eurer Kinder zu gewährleisten.

Euren Kindern geht es nur gut, wenn es euch gut geht. Das bezieht sich nicht nur auf eure emotionale Gesundheit, sondern auch auf eure finanzielle Lage.

Es sollte hier auch keine Ausreden geben, denn zum Elternwerden gehört auch, die Verantwortung in Hinsicht auf Finanzen für euch selbst, eure Familie und für eure Kinder zu übernehmen.

Ich rate dir, liebe Lea, aber auch allen anderen, bei denen die baldige Familienplanung ansteht oder schon im Gang ist, euch so schnell wie möglich darum zu kümmern. Mehr zu dem Thema erfährst du auch im Moneytalk ‘Kindergeld & Co. – Finanzen in der Schwangerschaft’.

Da ich das gerade am eigenen Leib erfahre, was es bedeutet, Verantwortung nicht nur für mich, sondern für einen kleinen Menschen zu tragen, der komplett von mir abhängig ist, ist mir dieses Thema zur Zeit besonders wichtig und hoffe ihr nehmt es euch zu Herzen.

Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich mich schon seit Jahren damit beschäftige, aber ihr habt den Vorteil, dass ihr davon profitieren könnt und das alles in unserem Mentoring Programm in nur 8 Wochen lernen könnt.

Relevante Links:
Mentoring Programm
Moneytalk: Kindergeld & Co. – Finanzen in der Schwangerschaft
Buch IKIGAI*