Money Stories: Über den Mut sich neu zu erfinden

„Irgendwann war mir klar, dass ich mit 60 nicht mehr auf dem Boden rumkrabbeln und Leuten die Rocksäume für 7,50 € abstecken kann“ – als Sandra das realisierte, entschied sie sich für einen drastischen Schritt…

Im Format Money Stories erzählen Frauen aus der Community ihre Geschichte. Dieses Mal ist Sandra meine Gästin. Sie beschreibt ihren Weg von der Maßschneiderin mit 24.000 € Bruttojahreseinkommen zur Scrum Masterin, die „die Karriereleiter hochfällt und mit Geld beschmissen wird“. Sie erzählt, wie ihre Situation vor dem Mentoring aussah, welche AHA-Momente sie hatte und wie das Mentoring ihr dabei half, selbstbewusst „Nein“ zu sagen.

Außerdem: Das rät Sandra anderen Frauen, die immer wieder gute Ausreden finden, um sich doch nicht um ihre Finanzen zu kümmern.

Ich hoffe, ihre Geschichte inspiriert dich genauso wie mich.

Hier geht‘s zum Podcast:

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Das Video zur Money Story findest du hier:

Steckbrief Sandra

Name: Sandra
Wohnort: Hamburg
Job: Erst Schneiderin, jetzt Scrum Masterin
Sandra nahm 2021 am Mentoring-Programm teil.

Vor knapp 3 Jahren entscheidet sich die Maßschneiderin für Brautkleider dazu, ihren „sehr, sehr schönen, aber sehr, sehr schlecht bezahlten Job“ aufzugeben, um Scrum Masterin zu werden. Seitdem hat sich einiges in ihrem Leben verändert.

Sandras Situation ein Jahr vor dem Mentoring

Vor einem Jahr war Sandra gerade in der ‘Ich sollte mal, …’ Phase. Ganz vorne auf der Liste mit Dingen, die sie dringend mal machen sollte, stand das Thema Finanzen.

Der Grund dafür: Sie hatte wie sie selbst sagt „keine Ahnung von Finanzen und Investieren“. Gleichzeitig sammelte sich aber nach einem Jobwechsel vor knapp 3 Jahren auf einmal Geld auf ihrem Konto an – mehr als sie vorher in einem Jahr verdiente. Das Gefühl, das damit etwas passieren muss, wuchs.

Nach Gesprächen mit Freundinnen schloss sie erst einmal eine berufliche Altersvorsorge ab (die sich später leider als unpassend herausstellte) und fing damit an, den Madame Moneypenny Podcast zu hören.

Das Thema blieb trotzdem erst einmal liegen. Und das obwohl Druck und Orientierungslosigkeit immer weiter anstiegen.

Irgendwann aber hatte Sandra so viel Routine im neuen Job gewonnen, dass sie die Zeit fand, sich endlich mit ihren Finanzen zu beschäftigen. Weil sie das Gefühlt hatte, nirgendwo richtig beraten zu werden, erschien ihr der Gedanke selbst aktiv zu werden extrem gut – und genau das tat sie dann auch.

Von der Schneiderin zur Scrum Masterin

24.000 € brutto Jahresgehalt – so viel verdiente die staatlich geprüfte Modedesignerin. Einer ihrer zentralen Erkenntnisse zum Thema Geld ist deshalb: „Ich komme sowohl mit sehr wenig Geld als auch mit sehr viel Geld sehr gut zurecht“.

Bis zu ihrem 37. Lebensjahr war ihr klar, dass sie später einmal in der Altersarmut landen würde.

Weil sie sich sicher war, dass es für jemanden mit knapp 15 Jahren Berufserfahrung als Schneiderin keinen Job gibt, der besser bezahlt ist, stellte sie sich die Frage, wie sie sich ihr Leben trotz Altersarmut möglichst angenehm gestalten könnte.

Irgendwann realisierte sie aber, dass sie nicht noch mit 70 Jahren auf dem Boden rumkrabbeln kann, um Kund*innen den Rocksaum abzustecken. Ihre Mutter machte Sandra darauf aufmerksam, dass sie ein echtes Organisationstalent besitzt.

Sie erinnerte sich daran, dass sie in all ihren Jobs bisher früher oder später immer die Leitung der Nähwerkstätten, inkl. Arbeitsverteilung, Mitarbeiterkoordination und Kund*innenmanagement, übernommen hatte.

Deshalb wagte Sandra den Schritt ihren Job zu kündigen, um sich im Bereich Projektmanagement weiterzubilden.

Nicht, weil sie davon überzeugt war, dass sie besonders gut darin sei, sondern aus der Verzweiflung heraus, dass sie eine Alternative zu ihrer Arbeit als Schneiderin finden musste. Ihre Geschichte zeigt verschiedene Dinge.

1. Mut wird doppelt und dreifach belohnt

In dem Moment, wo man aus seiner Komfortzone ausbricht, passieren Dinge, die sonst einfach nicht passiert wären.

Die Aktivität, das proaktiv Sein, der Glaube daran, dass man es irgendwie schafft, ist immer, immer, immer besser als dazusitzen und darauf zu warten, dass jemand vorbeikommt und einem eine Million Euro vor die Tür stellt.

2. Wenn die Branche es nicht hergibt, ist es egal, wie gut deine Arbeit ist

Allein durch den Wechsel der Branche hat Sandra ihr Gehalt mehr als verdoppelt. Es hängt also nicht davon ab, was du machst, sondern in welchem Bereich.

3. Du musst nicht immer wählen.

Heute hat Sandra einen Job, der Spaß macht, mehr Geld, weniger Stress UND nette Kolleg*innen.

Während ihrer Weiterbildung stieß sie auf das Thema Scrum und stellte fest, dass diese Vorgehensweise exakt dem entsprach wie Sandra bereits seit Jahren Projektmanagment betrieb.

Sie entschied sich Scrum Masterin zu werden.

„Ich bin aus der Not heraus mutig geworden.“, sagt Sandra heute, „und hätte mir viel Drama, Schweiß und Tränen der Verzweiflung gespart, wenn ich nicht direkt alle Brücken abgerissen hätte.“

Nach einigen wenig erfolgreichen Bewerbungsversuchen traf sie Holger, der mehr in ihr sah und sie dazu ermutigte, sich bei seiner Firma zu bewerben. The rest is history.

Seitdem hat Sandra eine weitere Ausbildung zum Agile Coach gemacht und fällt unaufhaltsam die Karriereleiter hoch.

Übrigens: Bis auf das gelegentliche Outfit zu besonderen Anlässen, näht Sandra heute nicht mehr.

Die Entscheidung fürs Mentoring Programm

Immer wenn Sandra daran dachte, dass sie sich endlich mal um ihre Finanzen kümmern müsste, kam das Gefühl der Überforderung auf. Zu viele Informationen und keinen Plan wie genau sie vorgehen sollte.

In der Vielzahl der Coachingangebote da draußen, stach die aufgeräumte und bunte Internetseite von Madame Moneypenny, auf der ganz unaufgeregt und in einfachen Worten erklärt wurde, worum es geht, positiv hervor.

„Acht Wochen? Das schaffe ich.“ – ähnlich wie auch schon beim Start ihrer Weiterbildung folgte Sandra hier einfach ihrem Gefühl. Ohne genauen Plan, wie genau das funktionieren würde, aber mit der Sicherheit auf dem Weg begleitet und unterstützt zu sein.

Ihr Ziel: Sich unaufgeregt einen Überblick verschaffen und das mit System.

Den finalen Auslöser um wirklich loszulegen, gab eine Podcastfolge, in der ich über die Auswirkungen der Inflation sprach. Als Sandra danach ausrechnete, wie viel Geld es sie in den nächsten Monaten und Jahren kosten würde, nichts zu tun, entschloss sie JETZT zu handeln.

Auf einmal ging alles ganz schnell

Da Sandra befördert wurde, startete sie nur 2 Wochen nach dem Start des Mentoring Programms in eine neue Stelle. Kurz nach dem Mentoring ging es weiter mit einem Studium. So viel zum Thema „Ich habe dafür jetzt keine Zeit.“ 😉

Die Angst vor der Altersarmut allerdings verschwand nicht sofort. Denn auch wenn Sandra seit 3 Jahren gutes Geld verdiente, gab es vorher 15 Jahre, in denen das nicht der Fall war.

Das Ausrechnen ihrer Rentenlücke führte ihr das noch einmal deutlich vor Augen.

Sandras Situation NACH dem Mentoring

„Aufgeräumt.“ – so beschreibt Sandra ihre finanzielle Situation heute.

Sandra hat

  • ein ETF Depot eröffnet,
  • einen Sparplan eingerichtet,
  • eine Einmalzahlung geleistet, damit sich ihr Geld vermehren kann &
  • eine Rürup-Rente abgeschlossen

Alles mit der Gewissheit, dass sie genau weiß, was sie tut.

Das einzige, was Sandra emotional mitnahm, weil es sie so ärgerte, dass sie so vorschnell gehandelt hatte, war die Kündigung ihrer beruflichen Altersvorsorge.

Ganz entspannt und ohne Stress kann Sandra heute von sich behaupten einen Haken hinter ihre Finanzen gemacht zu haben.

Sandra wills wissen

Schon während des Programms merkt Sandra, dass sie ganz andere Gespräche führt und startet eine Umfrage bei sich im Büro.

Frauen vs. Männer – wer kümmert sich um seine Finanzen und wer nicht.

Die erschreckende Erkenntnis: Während ein Großteil der Männer ihr Geld investieren und wissen, was sie tun, sind viele Frauen in diesem Bereich oft sehr schwach aufgestellt.

Obwohl die Frauen sehr gut gebildet sind, fehlt ihnen oft das Wissen, was genau sie mit ihrem Geld tun können. Die am meisten gehörten Aussagen: „Müsste ich mal machen“, „das macht mein Partner” oder „stimmt, ich sollte mal einen Termin bei meinem Bankberater machen.“

Hier fehlt in Sandras Augen die Initiative, sich selbst Gedanken zu machen, um bei diesem wichtigen Thema die Oberhand zu haben.

Praxistipp von Sandra: Bevor man einen Termin beim Anlageberater von der Bank macht, sollte man sich vorher überlegen, welche Fragen man stellen sollte und was das grobe Konzept eines bestimmten Finanzproduktes ist, damit man nichts unpassendes verkauft bekommt.

Das können Fragen sein, wie:

  • Wie viel Provision zahle ich bzw. erhält derdie Beraterin?
  • Wie hoch sind die laufende Kosten und Gebühren?
  • Gibt es eine Abschlussgebühr und wenn ja, wie hoch ist sie?
  • uvm.

AHA Momente im Mentoring

Bei Geld hört der Spaß auf

Weil sie eine Rentenversicherung abschließen wollte, ließ sie sich von einem Berater gründlich beraten. Dieser wies 6000 € Provisionskosten aus. Seine Aussage, dass das ja die Versicherung zahlt, stieß bei ihr schlecht auf – schließlich ist sie schlussendlich diejenige, die die Versicherung zahlt.

Sandra unterschrieb den Vertrag nicht, lehnte aber aus Scham auch nicht direkt ab.

Im Mentoring verstand sie, was der Grund dafür war. Sie sagte nicht ab, weil sie Sorge hatte die Gefühle anderer zu verletzen.

Heute weiß sie: Bei Geld hört der Spaß auf.

Kurz darauf lehnte sie das Vertragsangebot höflich aber bestimmt ab, woraufhin ihr Berater ihr einen anderen Vertrag ohne Provision, dafür aber mit einer Vermittlungsgebühr i.H.v. 3000 € anbot.

Wir sind machtlos

Es folgte der zweite Aha-Moment, als der Berater ihr mitteilte, dass das System eben nicht darauf ausgelegt sei, dass es Nettotarifverträge gibt. Er sei da einfach machtlos.

Sandra entschied, dass sie das so nicht akzeptieren würde. Ihre Macht liegt darin, dieses System nicht zu unterstützen, denn dadurch verstärkt sich es sich schließlich nur.

Stattdessen ging sie zu einer Honorarberatung, wo sie weiß, dass sie unabhängig beraten wird – auch wenn das im ersten Moment vermeintlich mehr Geld kostet.

Weil keiner die Alternative kennt

Ganz ähnlich ging es ihr als in der 5. Woche des Mentoring Programms über aktiv und passiv gemanagte Fonds gesprochen wurde.

Auch hier fragte sich Sandra, wie es sein kann, dass die ganze Welt dieses System unterstützt und alle mitmachen.

Meine Antwort: „Weil keiner die Alternative kennt. Schließlich lebt eine ganze Branche von Großverdienern davon, dass niemand das System in Frage stellt.“

Heute hinterfragt Sandra bestehende Systeme und sagt aktiv „Nein“, wenn ihr etwas nicht passt.

Geld verdirbt den Charakter – oder doch nicht?

Im Mentoring Programm geht es auch um das eigene Money Mindset.

Ein Glaubenssatz von Sandra war: Geld verdirbt den Charakter. Ihre Annahme damals war, dass Menschen durch die Unabhängigkeit, die sie durch mehr Geld gewinnen, weniger Rücksicht auf andere nehmen würden.

Loslassen konnte sie den Glaubenssatz, als sie sich die Aufzeichnung eines Mindset-Calls anhörte. Dort half die Coachin einer Teilnehmerin mit einem ganz ähnlichen Problem dabei, ihren negativen Glaubenssatz aufzulösen.

Die Erkenntnis: Geld ist weder gut noch schlecht. Geld ist neutral und man kann damit gleichermaßen gutes wie schlechtes tun. Wenn man den guten Menschen die ganze Zeit einredet, dass es schlecht ist, Wert auf Geld zu legen, dann überlässt man das Spielfeld automatisch den anderen.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass möglichst viele gute Leute, die wenig Wert auf Geld oder Materielles legen, möglichst viel Geld zur Verfügung haben, damit sie gute Sachen vorantreiben können.

Aus dem Grund hat es sich Sandra heute auch zur Mission gemacht, Frauen, die ein Problem damit haben, angemessen viel Geld zu verdienen, zu unterstützen – egal, ob mit einem Pep-Talk vor der nächsten Gehaltsverhandlung, in der frau nicht unangenehm auffallen möchte, oder indem sie ihr neu gewonnenes Wissen über Finanzen, Altersvorsorge und Investieren in persönlichen Gesprächen weitergibt.

Sandras Botschaft an alle Frauen, die immer noch Ausreden finden, warum sie jetzt noch nicht loslegen können.

Anfangen. Sofort anfangen.

Starte da, wo du bist und geh von dort aus Schritt für Schritt weiter.

Setz dir ein Ziel.

Sieh zu, dass du dran bleibst.

Hol dir Verbündete bzw. die Unterstützung, die du brauchst.

Dich um deine Finanzen zu kümmern ist ein Investment, was sich lohnt.

Du zahlst immer – entweder Zeit oder mit Geld. Und dann ist halt die Frage, was am Ende teurer ist? Und ich bin davon überzeugt, dass Zeit teurer ist, denn die kommt nicht wieder.

Als ich im Mentoring 20 jährige Mädchen kennengelernt habe, die jetzt Geld anlegen oder ihre Strategie festsetzen – und ich gönne jedem Menschen sein Geld und seine Strategie – konnte ich mich folgendem Gedanken nicht verwehren: „Oh Boy, was würde ich dafür geben, wenn ich 20 Jahre jünger wäre?“ Denn das hätte bedeutet, dass ich völlig stressfrei fürs Alter vorsorgen hätte können.

Das Mentoring ist ein Invest in dich selbst.

Es ist ein Invest in die eigene Zukunft und das sollte sich jede Frau definitiv wert sein.

Und selbst, wenn das Geld dafür gerade nicht da ist, dann investiere zumindest ein wenig Zeit und Gehirnschmalz. Es gibt die Madame Moneypenny Communities bei Facebook (bist du schon Teil davon?) und tolle Podcasts, die dir dabei helfen, dich selbst schlau zu machen.

Last but not least: Fang an ein Haushaltsbuch zu führen.

Relevante Links:
Podcast Finanztip
Podcast Maiwerk
Mentoring Programm
Madame Moneypenny FB Community