Sparen für Kinder: Ein Dauerthema in der Madame Moneypenny Community. Seine eigenen Finanzen im Griff zu haben, ist eine Sache, aber spätestens wenn du Kinder haben möchte, solltest du dir gut und vor allem früh genug überlegen, wie du ein Geldpolster für den Nachwuchs anlegst. Denn: Kinder kosten ihre Eltern eine Menge Geld, bis sie erwachsen sind. Und die Kosten für ein eventuelles Studium kommt dann oft erst noch oben drauf. Daher habe ich meine besten Tipps zum Sparen für Kinder zusammengetragen Achtung, Spoiler: ETF-Sparpläne sind ganz weit vorne mit dabei.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist es wichtig, für Kinder zu sparen?
763 Euro geben Eltern in Deutschland durchschnittlich im Monat für ihre Kinder aus. Extra-Wünsche wie Klassenfahrt, Führerschein, Auslandsreisen oder Geld für die Ausbildung sind darin noch nicht enthalten. Umso wichtiger ist es, dass Eltern regelmäßig etwas in den Spartopf für ihre Kinder werfen. Geldgeschenke von Oma, Onkel oder anderen Verwandten können dort übrigens auch hinein. Besser als das 25. Spielzeug alle mal, oder?
Um für Kinder zu sparen gibt es zahlreiche Gründe:
- Vermögensaufbau, um den Kinder bereits ein finanzielles Polster ins Erwachsenenleben mitzugeben
- Geld für konkrete Ziele wie Studium, Einrichtung für die erste Wohnung oder die Auslandsreise nach der Schule
- für den Führerschein
- für unerwartete Ereignisse
- für die finanzielle Erziehung und um Kindern den Umgang mit Geld beizubringen
Ein Beispiel dazu: Gehen wir davon aus, du möchtest deinem Kind ein Studium finanzieren, ohne dass es einen Kredit aufnehmen muss. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung brauchen Studierende im Schnitt 918 Euro im Monat zum Leben (Stand 2020) – davon geht das Meiste übrigens für die Miete drauf. Bei einem Bachelor-Studium von drei Jahren käme man in dem Fall also auf etwas mehr als 33.000 Euro. Puh…
Da wäre es doch eine äußerst komfortable Ausgangssituation für die Eltern, wenn sie das Geld für den Unterhalt ganz locker aus einem schon lange über viele Jahre gehegten und gepflegten Spartopf herausnehmen könnten.
Geld sparen für Kinder: Wie viel sollte es sein?
Beim Sparen für Kinder kannst du ähnlich vorgehen wie beim Vermögensaufbau durch passives Investieren, indem du auf Zeit setzt und beispielsweise ab dem Tag der Geburt einen Teil des vom Staat gezahlten Kindergelds (250 Euro, Stand 2024) monatlich zur Seite legst. Wie auch sonst beim Vermögensaufbau gilt also: Je früher desto besser. Denn so profitieren alle, Eltern und Kinder, maximal vom Zinseszins über mehrere Jahre.
Wie viel Geld sollten Eltern monatlich für ihre Kinder beiseite legen?
Bis zum 18. Geburtstag kostet ein Kind durchschnittlich fast 165.000 Euro. Gespartes kommt da noch oben drauf. Wie viel monatlich gespart werden sollte, hängt dabei stark mit dem Sparziel zusammen. Worauf wird gespart? Das neue Fahrrad, die Rucksackreise nach dem Abi oder den Führerschein?
Nehmen wir noch einmal das Beispiel von oben, in dem das Bachelor-Studium des Kindes um die 33.000 Euro kostet. Hätten seine Eltern seit dessen Geburt bis zum 18. Geburtstag monatlich 100 Euro in einen ETF-Sparplan für den MSCI World gezahlt, käme bei einer jährlichen Rendite von etwa 7% am Ende rund 42.000 Euro (abzgl. Steuern) heraus. Nicht schlecht, oder? Da freuen sich alle wie ein kleines Kind.
Wie viel Geld Eltern also insgesamt brauchen, um für ihre Kinder vorzusorgen, ist ziemlich individuell und kommt auf das Sparziel an.
Sparoptionen für Kinder
1. Sparkonto: Vor- und Nachteile
Das Sparen für Kinder hat sich über die Jahre verändert. Während früher noch jedes Kind ein Sparbuch hatte, ist es heute besser, das Geld auf ein Tagesgeldkonto zu legen (lies dazu auch: das richtige Konto) Es ist eine naheliegende Option für Eltern, für die Sicherheit ein wichtiger Faktor ist. Einer der großen Vorteile des Tagesgeldkontos ist, dass das Geld jederzeit verfügbar ist. Trotzdem solltest du beachten, dass du damit fast keine Zinsen bekommst. Gerade wenn die Inflation sehr hoch ist (wie Anfang 2023), kann diese durch niedrige Zinsen auf dem Tagesgeldkonto nicht ausgeglichen werden. Heißt konkret: Das gesparte Geld für deine Kinder verliert über die Jahre an Wert. Ziemlich kontraproduktiv zum Vermögensaufbau, nicht wahr?
Viele Banken bieten auch die Möglichkeit eines Girokontos für Kinder, ein sogenanntes Kinderkonto, an. Das eignet sich gut, um Kindern den Umgang mit einem Konto, einer eigenen Bankkarte und Geldabheben beizubringen. Um Geld zu sparen, ist das Kinderkonto eher ungeeignet, da es in den meisten Fällen keine Zinsen gibt.
2. Aktiensparen für Kinder: Was du beachten solltest
Wer vom langjährigen Sparen für Kinder am Ende auch etwas mehr profitieren will und bereit ist, ein etwas höheres Risiko als beim Sparkonto einzugehen, für den könnte ein ETF-Sparplan eine Option sein. Der Grund ist simpel: Neben einer ordentlichen Rendite sind die Kosten niedrig und der Aufwand hält sich in Grenzen. Gegenüber (Einzel-)Aktien haben ETFs den Vorteil, dass sie deutlich breiter diversifiziert sind.
Natürlich solltest du auch beim ETF-Sparplan als Geldanlage für Kinder ein paar Dinge beachten. Zunächst müssen sich Eltern entscheiden, ob sie den Sparplan über sich oder direkt über den Namen des Nachwuchs laufen lassen wollen.
Es gibt Banken, die Juniordepots zu besonders guten Konditionen anbieten. Idealerweise findest du einen Anbieter mit kostenloser Depotführung. Eine Überlegung ist es auch, das Kinderdepot beim selben Broker einzurichten, bei dem du dein Depot hast.
Ein eigenes Depot fürs Kind zu eröffnen, ist erstmal nicht sonderlich schwer. Trotzdem solltest du dir – genau wie für deine eigenen Finanzen auch – erstmal eine Strategie überlegen, bevor du für dein Kind in ETFs investierst. Welche Dokumente du genau brauchst und wie die Eröffnung abläuft, unterscheidet sich aber von Broker zu Broker. Informiere dich also am besten bei dem Anbieter, bei dem du das Depot eröffnen möchtest. Im Madame Moneypenny Mentoring findest du zu dem Thema ein Video im Mitgliederbereich.
3. Aktiensparen für Kinder: mehr Chancen oder mehr Risiken?
Die Geldanlage an der Börse ist natürlich mit Risiken verbunden, die du aber steuern kannst. Zum Beispiel, indem du breit diversifizierte ETFs auswählst und einen Anlagehorizont von mehreren Jahrzehnten wählst – was bei einem Sparplan für dein Kind ja der Fall sein sollte. Zeit ist tatsächlich einer der großen Vorteile, den es bei der Geldanlage für Kinder gibt. Denn du kannst so auch mit kleinen Sparbeträgen anfangen, viele Jahre vom Zinseszinseffekt profitieren und auch mit kleineren Beträgen über einen langen Zeitraum enormes Vermögen aufbauen. Gleichzeitig hast du bzw. dein Kind genug Zeit, um eventuelle Krisen und Kursschwankungen “auszusitzen”.
Investierst du also 18 Jahre lang für dein Kind jeden Monat “nur” 50 Euro in einen ETF-Sparplan bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7 %, kommst du auf die stattliche Summe von etwas mehr als 21.000 Euro (abzgl. Steuern).
Trotzdem sind beim Investieren an der Börse Verluste natürlich nie ganz auszuschließen. Aber wenn du dich vor dem Investieren in ETFs gründlich informierst, eine Strategie hast und Risiken klug steuerst, gibt es beim Aktiensparen für Kinder deutlich mehr Chancen als Risiken. Hier findest du 100 Fehler, die du beim Investieren an der Börse vermeiden musst.
Steuerliche Aspekte beim Sparen für Kinder
Läuft das Wertpapier oder das Konto auf den Namen des Kindes, kann das steuerliche Vorteile bringen. Für Kinder gelten dieselben Steuerfreibeträge wie für Erwachsene, also einmal der Sparer-Pauschbetrag sowie der Grundfreibetrag.
Der Sparer-Pauschbetrag (wird auf Kapitalerträge angewendet) liegt in Deutschland aktuell bei 1.000 Euro (Stand: 2024). Ist Konto oder Depot im Namen des Kindes, können Eltern ihre eigenen Freibeträge also weiterhin voll ausschöpfen. Eine Familie mit 2 Kindern kommt so insgesamt einen Sparer-Pauschbetrag von 4.000 Euro.
Der steuerliche Grundfreibetrag, der auch für das Kind gilt, liegt bei 11.604 Euro, der Sonderausgaben-Pauschbetrag bei 36 Euro, insgesamt also ein Freibetrag von 12.6404 Euro pro Jahr (Stand: 2024). Nicht schlecht, oder?
Beachte aber: Der steuerfreie Grundbetrag wird normalerweise nicht auf Kapitalerträge angewendet. Denn diese werden standardmäßig mit der Kapitalertragsteuer besteuert. Liegt jedoch kein anderes Einkommen vor (weil dein Kind natürlich nicht arbeitet), kannst du beim Finanzamt eine Günstigerprüfung beantragen. Dann werden die Kapitalerträge mit dem individuellen Einkommensteuersatz versteuert, und der Grundfreibetrag kann genutzt werden.
Investierst du hingegen für dein Kind im eigenen Depot und auf deinen Namen, kann es passieren, dass du schnell höhere Kapitalerträge erzielst, deinen Sparer-Pauschbetrag überschreitest und so Steuern zahlen musst.
Auswirkungen aufs Kindergeld oder auf Bafög?
Am Kindergeld ändert sich aus Kapitalerträgen für den Vermögensaufbau der Kinder nichts. Eltern beziehen das Kindergeld weiterhin ganz normal.
Achtung allerdings beim Bafög: Wenn dein Kind studiert und mehr als 15.000 Euro (Stand 2024) Vermögen aufweist, hat es keinen Anspruch auf Bafög. Das gilt bis zum Alter von 29 Jahren, danach liegt der Bafög-Freibetrag bei 45.000 Euro.
Und: Wenn dein Kind (auch schon vor dem Studium) durch die Kapitalerträge monatlich mehr als 505 Euro (Stand:2024) einnimmt, ist die kostenlose Mitversicherung bei der gesetzlichen Krankenkasse der Eltern futsch.
Vermögensaufbau für Kinder
ETF- Sparpläne, die monatlich bespart werden, sind eine sehr gute Möglichkeit, um Vermögensaufbau für Kinder zu betreiben. Kinder haben den großen Vorteil, dass sie sehr viel Zeit haben und so enorm vom Zinseszins über die Jahre profitieren können. Auch der Aufwand hält sich beim Investieren in ETFs in Grenzen, nachdem du den Sparplan einmal eingerichtet hast. Ein weiterer Vorteil von ETFs ist, dass sie im Vergleich zu aktiven Fonds günstig sind.
Ganz wichtig beim Vermögensaufbau für Kinder ist, dass du verstehst, was du tust. Denn deine Verantwortung ist hier noch einmal größer. Du investiert nicht dein Geld, sondern das deiner Kinder. Wenn du dir also selbst beim Thema Finanzen noch unsicher bist, bewirb dich auf das Madame Moneypenny Mentoring.
Was du beim Thema Depot beachten solltest
Wie oben bereits angedeutet, kann das Depot auf deinen Namen oder auf den Namen deines Kindes laufen. Dabei solltest du einiges beachten:
Wenn das Depot auf den Namen des Kindes läuft:
Was Eltern wohl am häufigsten vom eigenen Depot fürs Kind abschreckt, ist die Sorge, dass ihre Kids das Geld für unsinnige Sachen ausgeben, sobald sie 18 Jahre geworden sind. Denn ab diesem Zeitpunkt haben die Eltern keine Zugriffsrechte mehr auf das Depot. Um das Risiko für Juniors eventuelle Dummheiten zu minimieren, könnten Eltern vor dem 18. Geburtstag immerhin einen Auszahlungsplan einrichten, durch den das Kind nur in Form von vorher festgelegten monatlichen Raten an die Moneten kommt.
Wenn das Depot auf deinen Namen läuft:
Eltern, die das Depot fürs Kind doch lieber über ihren eigenen Namen eröffnen wollen, können es später durch eine Schenkung übertragen. So können sie die Abgeltungssteuer umgehen, bei einem Betrag von über stattlichen 400.000 Euro fällt allerdings eine Schenkungssteuer an. Alles, was unter 400.000 Euro liegt, kann steuerfrei verschenkt werden. Das dürfte für die meisten ja ausreichen. Wenn die Großeltern eine Schenkung an ihren Enkel oder ihre Enkelin machen wollen, liegt der Freibetrag übrigens bei 200.000 Euro.
Sparziele und -möglichkeiten für verschiedene Lebensphasen
Wenn du für deine Kinder sparst, kannst du zwischen kurzfristigen und langfristigen Sparzielen unterscheiden. Für langfristige Sparziele, zum Beispiel Vermögensaufbau, bietet sich der ETF-Sparplan an. Für kurzfristige Sparziele ist er dagegen nicht empfehlenswert.
1. Sparziele und -möglichkeiten für Neugeborene und Kleinkinder
Für diese Altersgruppe kannst du für Spielsachen oder eine Babyerstausstattung sparen. Planst du bereits in die nähere Zukunft, kannst du auch bereits für Schulbücher sparen.
2. Sparziele und -möglichkeiten für Schulkinder
Auch für Schulkinder gibt es wichtige Sparziele. So kannst du für anstehende Klassenfahren, ein eigenes Fahrrad oder Ausflüge sparen. Dafür eignet sich ein Tagesgeldkonto gut, da du schnell an das Geld kommst.
3. Sparziele und -möglichkeiten für Jugendliche
Werden die Kinder größer, werden das auch oft die Wünsche. Typische Sparziele für Jugendliche sind Führerschein, Lebensunterhalt während der Ausbildung oder des Studiums oder Geld für die Einrichtung der ersten eigenen Wohnung. Hierfür bietet sich ein Tagesgeldkonto an. Je nachdem, wann du anfängst, für diese Ziele zu sparen, stellt auch ein Festgeldkonto eine super Möglichkeit dar. Wenn du dich für die Option Festgeld entscheidest, solltest du allerdings sicherstellen, dass du das Geld auch wirklich dann ausgezahlt bekommst, wenn du es brauchst.
Beachte auch, dass viele dieser Dinge im Laufe der Jahre teurer werden können. Zum Beispiel: Wenn du heute bereits anfängst, für den Führerschein deines Kindes in 15 Jahren zu sparen. Aktuell kostet dieser ungefähr zwischen 2.500 Euro und 3.500 Euro (Stand: 2024). Du kannst aber davon ausgehen, dass er deutlich mehr kosten wird, wenn dein Kind mit den ersten Fahrstunden loslegt. Plane das unbedingt in das Sparziel ein.
Sparen fürs Kind: Das Wichtigste zusammengefasst
Sparen für Kinder ist super wichtig, denn im Laufe der Jahre fallen viele Extraausgaben an. Da ist es gut, etwas im Spartopf bzw. auf dem Sparkonto zu haben. Ein ETF-Sparplan stellt eine gute Möglichkeit für den langfristigen Vermögensaufbau dar, der mit wenig Aufwand verbunden ist.
Für kurzfristige Sparziele deiner Kinder eignen sich ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto mehr. Das Konto oder Depot auf den Namen des Kindes laufen zu lassen, kann steuerliche Vorteile bringen. Das Kindergeld beeinflusst es allerdings nicht.
4 Empfehlungen, um für Kinder zu sparen
- Fang so früh wie möglich an, auch mit kleinen Beträgen und erhöhe die Sparrate Stück für Stück. Zeit ist ein entscheidender Faktor.
- Wenn du dich selbst noch nicht gut genug mit dem Thema Vermögensaufbau auskennst, solltest du das JETZT tun, bevor du Geld für dein Kind anlegst.
- Wenn du langfristig ein Vermögen für deine Kinder aufbauen willst, ist ein ETF-Sparplan ideal.
- Bitte Großeltern und andere Verwandte um Geldgeschenke für die Kinder. Dieses Geld kannst du dann auch anlegen.