Wenn es ums Investieren an der Börse geht, fallen schnell Begriffe wie Zocken, riskant, Totalverlust. Dass es auch anders geht, ist vielen nicht klar. Passives Investieren ist das Stichwort und kann tatsächlich – so klischeehaft es auch klingen mag – ein Geheimnis für Reichtum sein.

Bei Madame Moneypenny verstehen wir passives Investieren als eine Möglichkeit, sich mit einer Buy-and-Hold-Strategie und einem breit diversifizierten Portfolio über einen langen Zeitraum ein Vermögen aufzubauen.

Vor allem für die Altersvorsorge ist passives Investieren ideal. Du investierst über einen Zeitraum von mindestens 10-15 Jahren, um dir dann mit Renteneintritt ein passives Einkommen auszahlen zu lassen.

Bei uns geht es nicht darum, den Markt zu schlagen und auch vom Zocken wollen wir nichts wissen. Stattdessen setzen wir ein System auf, mit dem du mit minimalem Aufwand automatisch passiv investierst.

Dass die gesetzliche Rente nicht mehr zum Leben reicht, ist längst kein Geheimnis mehr. Passives Investieren ist deshalb besonders für uns Frauen wichtig. Weil wir deutlich öfter von Altersarmut bedroht sind als Männer. So traurig es klingt, so wahr ist es: Altersarmut ist weiblich. 

Die Lösung? Du musst privat vorsorgen und passives Investieren ist eine gute Möglichkeit, dies zu tun. Und: Vermögensaufbau durch passives Investieren schafft (finanzielle) Unabhängigkeit. Zum Beispiel vom Staat, vom Partner oder der Partnerin.

Was bedeutet passives Investieren?

Gerd Kommer ist einer DER Experten für passives Investieren in Deutschland. Er ist Buchautor zahlreicher Finanzbücher und hat das Gerd Kommer Weltportfolio entwickelt, ein Anlageportfolio zum passiven Investieren. Er definiert passives Investieren wie folgt:

“Passiv investieren” ist Investieren auf der Basis einer betont langfristig ausgerichteten, strengen und disziplinierten Buy-and-Hold-Philosophie für ein systematisch und global diversifiziertes Portfolio, das ausschließlich aus kostengünstigen Indexanlagen (Indexfonds, ETFs) besteht. Das Ziel, den Markt schlagen zu wollen, wird bei dieser Strategie nicht verfolgt. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass man mit dieser Strategie langfristig 80% bis 95% aller Privatanleger hinter sich lässt.“

Lass’ uns seine Definition kurz rekapitulieren, denn es ist essentiell, die Unterschiede zu verstehen, damit du später in der Umsetzung weißt, was wir warum machen.

“Passiv investieren” bedeutet in diesem Zusammenhang, auf aktive Anlagestrategien wie Wertpapier-Picking oder Market Timing, die geringe Erfolgsaussichten und hohes Risiko beinhalten, ganz bewusst zu verzichten. Die aufgeführten Strategien “Wertpapier-Picking” und “Market Timing” sind Methoden für aktive Anleger und Anlegerinnen, die besser sein wollen als der Markt.

Beim Wertpapier-Picking geht es darum, sich Einzelaktien rauszusuchen und diese zu kaufen, in der Annahme, dass sie eigentlich mehr wert sind als ihr aktueller Kaufpreis an der Börse. Du pickst dir also einzelne Aktien heraus. Ein Beispiel wäre, wenn du dich dafür entscheiden würdest, Zalando oder VW-Aktien zu kaufen.

Beim Market-Timing geht es darum, die vermeintlich besten Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu finden. Sprich, du kaufst die Zalando-Aktie heute für (fiktive) 30 Euro, weil du erwartest, dass sie sehr bald sehr weit steigen wird. Der Kauf kostet 4,90 Euro (normale, reale Gebühr bei einem Online-Broker) Nun klettert sie innerhalb eines Monats auf 35 Euro, das wäre ein Gewinn von satten 16%. Du bildest dir ein zu wissen, dass die Aktie auch im nächsten Monat zulegen wird und verkaufst daher nicht. Nun stürzt die Aktie aber auf 5 Euro ab. Du bekommst Panik und verkaufst. Dieser Verkauf kostet dich wieder 4,90 Euro. Du hast also zu 30 Euro gekauft, zu 5 Euro verkauft und dafür noch 9,80 Euro Ordergebühren ausgegeben. Macht einen satten Verlust von 34,80 Euro. Glückwunsch!

Aktiv investieren kannst du auch mit aktiv gemanagten Fonds. Bei diesen entscheidet ein Fondsmanager, in welche Unternehmen investiert wird.

Aber zurück zur passiven Strategie. Das Gegenteil von kurzfristiger Spekulation ist die sogenannte Buy-and-Hold-Philosophie. Wie der Name schon sagt: Kaufen und Halten. Und zwar nicht über 2 oder 7, sondern besser 10 oder gar 50 Jahre. Je länger desto besser, denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass je länger man ein Wertpapier hält, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es seine erwartete Rendite erreicht. Was auch Sinn ergibt: Wenn du eine Aktie nur zwei Wochen hast, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie in genau den zwei Wochen eine gute Rendite abwirft. Dann müsstest du schon einen echten Glücksgriff landen und das gelingt ziemlich selten. Wenn du eine Aktie aber über 20 Jahre hältst, ist die Wahrscheinlichkeit schon recht hoch, dass sie in dieser langen Zeit die erwartete Performance hinlegt – denke an die Regression zum Mittelwert!

Für wen eignet sich passives Investieren?

Passives Investieren eignet sich wirklich für jede. Bevor du dich zur Gruppe der passiven Investoren und Investorinnen zählst, solltest du deine Schulden abbezahlt haben und einen Notgroschen aufgebaut haben. Und Geld zur Verfügung haben, das du in den nächsten 10-15 Jahren (mindestens) nicht brauchst. Falls du also in 3 Jahren eine Immobilie kaufen willst, macht es keinen Sinn, dein Geld bis dahin passiv zu investieren, da der Zeitraum zu kurz ist.

Investieren & passives Einkommen: Unterschiedliche Ziele und Anlagestrategien für unterschiedliche Lebensphasen

Je früher du anfängst, desto mehr Zeit hast du, um ein Vermögen aufzubauen. Im Umkehrschluss heißt das, dass schon kleinere monatliche Beträge ausreichen, um ein Vermögen aufzubauen, da du lange Zeit vom Zinseszins profitierst. Es gilt auch, dass wenn du in jungen Jahren anfängst, du ein höheres Risiko eingehen kannst, da du noch sehr viel Zeit hast, mögliche Kursschwankungen auszusitzen. Aber Achtung: Du solltest immer nur so viel Risiko eingehen, wie es deinem Risikoprofil entspricht. Der lange Anlagehorizont macht es dennoch möglich, Krisen auszusitzen.

Es lohnt sich also, so früh wie möglich anzufangen, passiv zu investieren.

Je später du anfängst, desto höher müssen die Sparbeträge sein, die du jeden Monat in deinen ETF-Sparplan steckst. Und je später du anfängst, umso moderater sollte das Risiko sein, dass du eingehst. Stell dir vor, du investierst kurz vor der Rente riskant in Einzelaktien und die nächste Krise kommt. Wenn du das Geld im Alter brauchst, ist es plötzlich nur noch halb so viel wert. Keine gute Idee.

Trotzdem hängt das Risiko, das du eingehst, natürlich auch immer von deiner ganz persönlichen Risikobereitschaft ab, die du unbedingt kennen solltest, bevor du passiv investierst.

Bedenke auch: Wenn dein Ziel die Altersvorsorge ist, solltest du spätestens zum Renteneintritt dein passives Einkommen aufgebaut haben.

Wie du herausfindest, ob passives Investieren die richtige Wahl ist.

Auch wenn sich passives Investieren für jede eignet, ist die Entscheidung passiv zu investieren doch sehr individuell. Denn es kommt auf dein (finanzielles) Ziel an.

Ist das die Altersvorsorge? Dann ist passives Investieren für dich ideal. Du kannst langfristig Geld investieren und so ein passives Einkommen im Alter generieren.

Merke: Für kurzfristige (finanzielle) Ziele oder wenn du das Geld, das du investieren möchtest, in nächster Zeit brauchst, eignet sich passives Investieren nicht.

Aktives & passives Investieren im Vergleich

Wir haben jetzt viel über passives Investieren gesprochen. Aber ist es wirklich besser als aktives Investieren?

Fakt ist: Passives Investieren bringt langfristig gesehen die höhere Rendite. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Zur besseren Übersicht habe ich dir beide Möglichkeiten in einer Tabelle dargestellt. Falls du dir vorher noch mal die Basics reinziehen willst, schau dir gerne meine Artikel „Aktien Grundwissen“ und Anfängerfehler mit Aktien an.

AttributAktives InvestierenPassives Investieren
Zielden Markt schlagenmit dem Markt investieren
Strategiehäufiges Kaufen und VerkaufenBuy-and-Hold-Strategie
Renditedurch Risiko & Zockendank durchdachter intelligenter Strategie
Komplexitätsgradhoch, da du dich laufend über verschiedenen Unternehmen informieren musst.niedrig, einmaliger Aufwand, um dein System aufzusetzen, danach läuft es automatisch.
Risikohochkann durch Diversifikation minimiert werden.
Kostenhochniedrig
Anlagehorizontindividuell (Tage, Wochen oder Monate)lange (mind. 10 – 15 Jahre)
Diversifikationgeringhoch
Aufwand für Investor*inhochgering
Anfallende Steuernhöherniedriger

Passiv investieren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Das sind einige der Assetklassen, in die du investieren kannst:

  • Aktien: Anteil oder Anteile an einem Unternehmen
  • Anleihen: Festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen oder Staaten ausgegeben werden. Sie besorgen sich so Kapital.
  • Immobilien: Wohn- oder Gewerbeimmobilien oder Immobilienfonds
  • Rohstoffe: Investition in Öl, Kupfer, Baumwolle, etc. mittels eines Rohstoff-ETFs, direkte Investition kaum möglich außer bei Gold.
  • Geldmarktinstrumente: Tagesgeld- oder Festgeldkonto

Jede Anlageklasse hat unterschiedlich hohe Risiken und Renditen. Um ein diversifiziertes Portfolio zu erstellen, solltest du einen risikobehafteten und einen risikoarmen Portfolioanteil definieren. Zum Beispiel eine Aufteilung von 70/30 oder 60/40. Wichtig: Dafür musst du unbedingt vorher deine ganz individuelle Risikobereitschaft festlegen.

Passiv investieren mit ETFs

Um in diese Assetklassen zu investieren, wählst du beim passiven Investieren ausschließlich Indexanlagen aus (Indexfonds, ETFs). ETFs sind (passive) Fonds, die einen Index abbilden, zum Beispiel den DAX.

Nachdem du also deine Asset Allocation (die Zusammenstellung deiner Assets) definiert hast, kannst du passend dazu ETFs kaufen.

Warum sollte ich passiv investieren?

Betrachtet über einen langen Zeitraum bringt passives Investieren eine höhere Rendite als aktives Investieren. Das ist sogar wissenschaftlich belegt.

Denn während aktive Anleger und Anlegerinnen versuchen, den Markt zu schlagen (was nicht möglich ist), investierst du als passive Anlegerin in den Markt und erhältst die Marktrendite.

Weitere Vorteile des passiven Investierens sind die niedrigen Gebühren und die Zeitersparnis. Durch breite Diversifikation minimierst du dein Risiko.

Über den Begriff der Diversifikation wirst du auf diesem Blog schon das ein oder andere Mal gestolpert sein. Sie ist DAS Mittel zur Risikominimierung. Alle Eier in einen Korb zu legen ist äußerst fatal. Daher beinhaltet das passive Investieren maximale Diversifikation: global nach Regionen, nach Größe der Unternehmen und Art der Asset-Klassen. Es befinden sich also nicht nur Unternehmensaktien im Portfolio, sondern eben auch die Asset-Klassen Rohstoffe, Staatsanleihen und Immobilien.

Meine Top 5 Tipps zum passiven Investieren

  1. Du musst wissen, was du tust: Bevor du anfängst, passiv zu investieren, informiere dich, damit du verstehst, in was du dein Geld investierst.
  2. Kenne deine Risikobereitschaft und minimiere das Risiko durch Diversifikation. Du brauchst also einen risikobehafteten und einen risikoarmen Teil in deinem Portfolio.
  3. Passiv investieren ist langweilig und das ist gut so. Wenn du dein System einmal aufgesetzt hast, brauchst du nichts mehr zu tun (außer einmal im Jahr Rebalancing). Der Aufwand des passiven Investierens ist extrem gering.
  4. Beim passiven Investieren sind die Kosten niedriger als beim aktiven Investieren. Das ist wichtig, denn hohe Gebühren schmälern die Rendite.
  5. Passives Investieren ist eine super Möglichkeit fürs Alter vorzusorgen. Je früher du anfängst, desto kleiner können die Beträge sein, die du monatlich investierst und umso mehr profitierst du vom Zinseszins.

Eure meist gestellten Fragen zum Thema “passiv investieren”

Was ist die Buy-and-Hold-Strategie?

Die Buy-and-Hold-Strategie besagt, dass du ETFs kaufst und über viele Jahre (mind.10 – 15) hältst. Hast du einmal deinen ETF-Sparplan aufgesetzt, schaust du nur unregelmäßig ins Depot. Du machst nicht bei Trends mit und lässt dein Geld einfach für dich arbeiten.

Meine Bank empfiehlt mir aktiv gemanagte Fonds und rät von ETFs ab. Warum?

Easy one: weil dein Berater eine nette Provision vom Fondsanbieter einstreicht, wenn du in den Fonds investierst – je mehr Kohle, desto besser! Bankberater*innen verdienen Geld, wenn sie dir aktiv gemanagten Fonds verkaufen. Sie sind also nicht neutral und somit entsteht ein Interessenkonflikt. Denn das Produkt, das sie dir verkaufen wollen, muss nicht unbedingt das sein, was am besten zu dir und deiner individuellen Situation passt.

Zahle ich auf passive Investments Steuern?

Ja, aber die Kapitalertragssteuer fällt erst dann an, wenn du einen ETF verkaufst. Solange du dir die Gewinne nicht auszahlen lässt, fallen keine Steuern an. Das heißt: Oftmals zahlst du erst Jahre später Steuern. Du profitierst also vom sogenannten Stundungseffekt: Die Steuer (plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) wird erst später fällig und dein Geld kann länger für dich arbeiten. Das ist vor allem bei thesaurierenden ETFs, bei denen die Gewinne reinvestiert werden, der Fall.

Außerdem gibt es in Deutschland einen Sparer-Pauschbetrag von 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für Ehegatt*innen/Lebenspartner*innen (Stand 2024): Bis zu diesem Betrag sind deine Kapitalerträge steuerfrei.

Willst du auch endlich passiv Investieren und dich um deine Altersvorsorge kümmern? Dann bewirb dich jetzt auf das Madame Moneypenny Mentoring.