Moneycall: Sind nachhaltige ETFs breit (genug) diversifiziert?

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. Dieses Mal erfährst du, ob es sich lohnt, in Rohstoffe zu investieren, wo du am besten dein Depot eröffnest, ob nachhaltige ETFs breit genug diversifiziert sind und wie du den Mut findest, dich selbstständig zu machen (und wie du herausfindest, welche Idee die richtige ist).

Außerdem: Wie erstelle ich ein Vision Board & was macht man damit.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. Mut zur Selbstständigkeit & welches ist die richtige Idee
  2. Lohnt es sich, in Rohstoffe zu investieren?
  3. Sind nachhaltige ETFs breit genug diversifiziert?
  4. Wo soll ich mein Depot eröffnen?
  5. Wie erstelle ich ein Vision Board & was macht man damit?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören

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1. Mut zur Selbstständigkeit & welches ist die richtige Idee

Beim Thema Selbstständigkeit gibt bei mir noch 2 Blockaden. 1. Wie schafft man es, die Angst vor Verurteilung von anderen oder die Angst von anderen belächelt zu werden, zu überwinden? Ich habe in den letzten Jahren an mir gearbeitet und mir ist es mittlerweile zum größten Teil egal. Aber ich finde es einfach so unfassbar mutig, dass du so offen mit allem rausgehst. Wie hast du es geschafft, diese Angst zu überwinden? 2. Ging es dir am Anfang auch so, dass du nicht wusstest, was du jetzt genau machen könntest, weil du so viele Ideen hattest und dadurch nicht ins Tun kommst? Wie entscheidet man, in welche Richtung man geht? Das, was leicht geht oder wo du denkst, das bringt am meisten? Wie bewertest du, welche deiner Optionen die richtige ist?“

Zum Thema Angst vor Verurteilung und belächelt werden: Das Mittel gegen die Angst ist Akzeptanz, maximale Selbstsicherheit und zu wissen, dass sie kommen werden. Es hilft auch, sich in diese Menschen hineinzuversetzen und sich klar zu machen, dass sie nichts Besseres zu tun haben, als meine Idee zu verurteilen. Aber wo ist deren Business? Wahrscheinlich gibt es keins. Und warum nicht? Weil sie sich nicht trauen, damit sichtbar zu werden, eben aus Angst vor Verurteilung. Und jetzt machen sie das Gleiche mit mir. So denke ich und habe dann Mitleid mit diesen Menschen.

Bei Personen, die sich eine Stunde auf meinem Instagram tummeln und nichts Besseres zu tun haben, als negative Kommentare zu hinterlassen, frage ich mich immer, was sie für ein Leben habe und finde das traurig. Sie wissen anscheinend nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als Negativität zu verbreiten.

Abgesehen davon gilt es sich Mechanismen zurechtzulegen, wie du dem aus dem Weg gehen kannst. Ich blockiere alles sofort. Bei mir gibt es keinen Graubereich. Das funktioniert für mich gut. Was für mich auch gut funktioniert, ist, dass ich das Kommentare-Management abgegeben habe. Generell kommen bei uns aber extrem wenig solcher Kommentare. Ist vielleicht auch eine Frage, wie man seine Community erzieht und welches Standing man nach Außen hat.

Fazit: Du wirst belächelt und beurteilt werden, aber niemals von Menschen auf deinem Niveau, sondern immer nur von Menschen weit unter deinem Niveau. Diese Menschen kannst du getrost ignorieren und blockieren. Wenn es Menschen in deinem direkten Umfeld sind, gehören die da nicht rein. Aber hier unbedingt differenzieren zwischen bedingungslosen Support und zu neuen Gedanken anregen oder auch mal challengen. Aber sobald sich jemand über dich lustig macht oder dich belächelt – weg damit. Das sind die, die dein Wachstum sehen und dass es bei ihnen nicht passiert, weil sie es auch nicht wollen. Und trotzdem sind sie neidisch.

Und wenn das Menschen sind, die du gerne magst? Versuche, das zu kanalisieren, reduziere den Kontakt oder sorge dafür, dass du genug Ausgleich hast. Zum Beispiel in Form von Menschen, die das Gegenteil davon tun, nämlich dich zu unterstützen, konstruktiv mit dir an etwas arbeiten oder dich zumindest machen lassen. Aber niemand sollte dir Grenzen setzen oder dich blockieren. Das ist mein persönlicher Standard, dass solche Menschen in meinem Leben nichts zu suchen haben. Und das meine ich jetzt nicht nur in Bezug auf Business und Selbstständigkeit, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen.

Ich kann es verstehen, dass du davor Angst hast. Deshalb: Schaff dir deine eigene Kultur, dein System und hab klare Grenzen. Again – ich kann dir garantieren, dass es passieren wird, aber auch da wächst man rein.

Du wächst hinein

Das ist mein nächster Punkt: Man wächst da rein. Du startest nicht mit 100.000 Instagram Followern, sondern mit 3. Und ganz ehrlich: Es interessiert am Anfang auch keinen. Deine Selbstständigkeit interessiert niemanden. Niemand googelt jeden Tag deinen Namen, um zu sehen, ob du endlich eine Website hast. Wenn du deine Webseite und dein Instagram-Profil launchst, ist das großer Meilenstein für dich und es ist super, in die Sichtbarkeit zu gehen. Gleichzeitig wirst du zunächst aber keine Webseitenbesucher*innen und keine Follower haben. Aber das ist ja das Schöne daran, dass man da reinwachsen kann. Mach dir jetzt noch keine Gedanken, was passiert, wenn du 100.000 Follower hast. Das dauert zwei Jahre und bis dahin hast du Zeit,dich und dein Business weiterzuentwickeln und neu dazuzulernen. Geh einfach den nächsten Schritt. Wenn du richtig groß bist, hast du andere Probleme als Kommentare von irgendwelchen Trollen und jemanden, der das Community Management für dich übernimmt.

So viel zum Mut in die Sichtbarkeit. Das sind, glaube ich, alles Dämonen, die ihr euch da ausmalt, die es nicht so richtig gibt. Das realisiert du aber erst, wenn du es machst und bei Google Analytics siehst, dass niemand auf deiner Webseite war. Das kann einerseits etwas ernüchternd sein, aber auf der anderen Seite auch ganz befreiend.

Du musst jetzt noch nicht wissen, wie der 10. Schritt aussieht, fang erstmal mit dem ersten Schritt an. In alles andere wächst du rein.

Woher weiß ich, welche Idee die richtige ist?

Ich habe auch lange Zeit eine Ideenliste geführt. Eine Idee davon könnte euch auch bekannt vorkommen: Ein Lieferservice für Restaurants, die keinen eigenen Lieferservice haben. Hätte ich damals mal Lieferando erfunden. 😉 Ihr könnt euch damit anfreunden, dass auf eurer Ideenliste auch Ideen stehen werden, die ihr nicht umsetzen werdet.

Eine Idee an sich ist nichts Wert. Mit einer Idee verdienst du kein Geld. Geld verdienst du in dem Moment, in dem es ein funktionierendes Business wird. Deswegen finde ich es schwierig, sich auf Ideen zu versteifen. Eine Idee ist ein winzig kleiner Anfangspunkt und alles daraus entwickelt sich. Das Produkt am Ende ist die 20. Version einer Idee.

Ich hatte die Idee für einen Madame Moneypenny Finanzblog. Heute – 6 Jahre später – ist Madame Moneypenny am Allerwenigsten noch ein Blog. Es ist eine Community, eine Bewegung, es ist das Mentoring, das Buch, verschiedene Produkte, ein feministischer Ansatz, es sind meine Kundinnen, alle Mentoring-Teilnehmerinnen. Aus Madame Moneypenny ist ein Unternehmen geworden. Der Blog ist noch immer ein Teil davon. Aber er ist nicht mehr das Produkt, sondern ein Marketinginstrument.

Zurück zu deiner Frage: Welche Idee soll ich umsetzen?

Es gibt mehr Kriterien an eine Selbstständigkeit oder ein Business als eine Idee. Es gibt das IKIGAI-Konzept (japanische Philosophie). Das sind vier Bubbles. Die Schnittmenge in der Mitte ist das IKIGAI. Die vier Bubbles sind 1. Was liebe ich? 2. Was braucht die Welt? 3. Woher kann ich bezahlt werden? 4. Worin bin ich gut?

Die meisten Menschen schauen sich nur Punkt 1 „Was liebe ich?“ und eventuell noch Punkt 4 „Worin bin ich gut?“ an. Punkt 2 und 3 fallen oft hinten runter. Das ist so viel mehr als eine einzige Idee. Ich kannte damals das IKIGAI-Konzept noch nicht, trotzdem haben all die Sachen bei mir gestimmt.

Ein vernünftiges Businesskonzept ist auch wichtig: Woher soll das Geld kommen, wie groß ist die Zielgruppe, wie ist die Konkurrenz usw.? Das solltest du dir alles überlegen. Eine Idee kann auf dem Papier mega toll und inspirierend sein, bis du merkst, dass es sie schon 20 Mal gibt. Oder dass die Weiterentwicklung dieser Idee nicht gut genug ist.

Eine Idee so schnell wie möglich testen

Du solltest außerdem so schnell wie möglich mit deiner Idee raus und sie testen. Wenn du sagst, dass du Angst hast, rauszugehen, läufst du Gefahr, dass du ein Jahr lang an deiner Idee arbeitest, dass alles in der Theorie aufsetzt und wenn du nach einem Jahr rausgehst, findest du keine Interessent*innen. Und dann gibts es den Markt, von dem du dachtest, dass es ihn gibt, vielleicht gar nicht. Oder noch schlimmer: Es gab ihn vor einem Jahr. Und während du dich nicht getraut hast rauszugehen, hat es jemand anders gemacht. Während du im Kämmerlein alles ausgetüftelt hast, hat dich jemand überholt und das Ganze umgesetzt.

Du kannst auch mehrere Ideen testen und schauen, welche am besten funktioniert. Du musst testen, ob jemand für deine Idee Geld bezahlt. Du kannst eine Idee testen und wenn sie nicht klappt, die nächste testen usw.

Ich habe auch deutlich mehr Sachen ausprobiert und getestet, bis ich zu Madame Moneypenny gekommen bin. Und ziemlich viel Geld in Prototypen etc. versenkt.

Welche Idee begeistert dich?

Ein schönes Kriterium für deine Businessidee ist: Was holt dich morgens um 5 aus dem Bett? Was springt dir ins Auge? Was landet vielleicht gar nicht auf der Ideenliste, sondern du sitzt sofort am Laptop und fängst an zu recherchieren? Das ist ein schöner Indikator dafür, dass du etwas gefunden hast, was du gut kannst, denn was man gut kann, macht einem auch Spaß. Dann ist noch die Frage, ob das die Welt braucht und ob dich jemand dafür bezahlt.

2. Lohnt es sich, in Rohstoffe zu investieren?

Zur Diversifizierung ist es ja durchaus gegebenenfalls interessant, auch ein paar Rohstoffe ins Portfolio aufzunehmen, zum Beispiel Gold. Wie siehst du das? Würdest du das eher in physischer Form, (Goldbarren, Silbermünzen usw.) kaufen und zu Hause in den Safe legen? Oder in Form von ETFs, zum Beispiel Gold-ETFs oder ETC investieren? Siehst du einen Vorteil eher in Gold oder stattdessen in Silber zu investieren? Oder denkst du, dass es egal ist, in was ich investiere, Hauptsache ich habe diesen Diversifikationsfaktor in meinem Portfolio?“

Rohstoffe sind auf jeden Fall eine interessante Beimischung im gesamten Portfolio. In dem Portfolio, das wir im Mentoring machen, bekommt ihr eine Schablone für verschiedene Varianten und Strategien. Da spielen Rohstoffe eine Rolle, aber lange nicht die Hauptrolle. Man kann Rohstoffe auch weglassen, aber wenn man sie mit ins Portfolio nimmt, haben Rohstoffe maximal 10% in einem gut diversifizierten Portfolio zu suchen.

In welcher Form? Auch hier gilt Diversifikation: Breit gestreute Rohstoff-ETFs.

Ich persönlich verstehe die Vorteile nicht, einen Goldbarren zu Hause liegen zu lassen außer wir sind jetzt wieder bei einem Weltuntergangsszenario. In dem Gold zur Währung wird, weil wir alle nur noch mit Zigarren, Whisky und Waffen handeln. Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass das passiert.

Deswegen: Keep it simple! Denn der Ankauf und Verkauf von Goldbarren ist ja auch wieder ein Riesenthema. ETFs bzw. ETC (wie du schon richtig erkannt hast) laufen passiv nebenher.

Bei einem Goldbarren will ich mir auch nicht ständig Gedanken machen, wo ich den bei mir zu Hause verstecke, falls bei mir eingebrochen wird. Diesen Stress finde ich total unnötig. Es ist irrational und wieder etwas Emotionales. Einen Goldbarren und Silbermünzen zu haben, nur weil ich die anfassen kann. Rational gesehen halte ich das für wenig sinnvoll.

Also: Du kannst Rohstoffe mit 10% deinem Portfolio beimischen, aber such dir einen ETC raus, der einen breiten Rohstoffmix hat und nicht nur Gold oder Silber oder beides in Kombination. Das sind nur Edelmetalle und sie beinhalten keine anderen Rohstoffe. Andernfalls entsteht ein Klumpenrisiko in dieser Asset Klasse. Also wenn dann auch hier breit diversifizieren.

Im Mentoring zeigen wir dir verschiedene Herangehensweisen und geben dir Empfehlungen zum Thema Rohstoffe, wenn dich das interessiert.

3. Sind nachhaltige ETFs breit diversifiziert?

Herzlichen Dank für den sehr interessanten Moneytalk gestern. Es ging um den Crash im Moment bzw. die sinkenden Kurse Ende Januar/Anfang Februar. Eines der Learnings war, Themen- und Branchen-ETFs zu meiden oder kritisch zu betrachten, wie man im Moment bei den Tech-Aktien sieht. Ich frage mich, wie das bei nachhaltigen ETFs ist? Sind die jetzt auch ein Thema und eine Branche oder sind die sozusagen schon darüber hinausgewachsen?“

Zum Verständnis für die anderen: Es geht um den Moneytalk im Februar mit Ingo, den ihr als Coach aus dem Mentoring kennt.

Darin ging es um die Frage, ob das jetzt der Crash ist, weil innerhalb von kürzester Zeit verschiedene Indizes und auch viele Einzelaktien abgestürzt sind. Ganz besonders betroffen war der Tech-Sektor. Im Moneytalk besprachen wir Themen wie Inflation, generelles Wirtschaftswachstum, Zinspolitik, die Tech-Aktien, die davon stark betroffen sind und damals haben wir es noch „den schwelenden Russland-Ukraine-Konflikt genannt, der seitdem ja nicht mehr schwelt, sondern ausgebrochen ist.

Wer die Zusammenhänge verstehen möchte, kann sich das gerne noch mal im Moneytalk anhören. Dieser Moneycall wird deutlich später veröffentlicht.

Worum ging es also genau?

Im Moneytalk sagte wir, dass Branchen-ETFs wie beispielsweise Tech-ETFs, wo also nur Technologieunternehmen drin sind, aufgrund fehlender Diversifikation anfälliger sind, wenn es dieser Branche nicht so gut geht.

Anfang des Jahres passierte genau das: Diese Branche litt. Und dass, obwohl sie zu den Corona-Gewinner zählte, die richtig abgesahnt hatte. Aber daran sieht man schön. Die die Gewinner der letzten Krise müssen nicht die Gewinner der nächsten sein, sondern können auch genau wiederum die Verlierer sein. Genau das passierte mit Tech-Aktien. Wenn man einen sehr hohen Faktor auf Tech-Aktien gelegt hat, dann hat man da einen ordentlichen Ritt in den letzten Jahren hinter sich mit Ups und Downs. Ein ganz großes Down war Anfang des Jahres und hält bis zur Aufnahme dieses Podcasts noch an. (Anm. der Redaktion: Diese Podcast-Folge wurde im März 2022 aufgenommen).

Gelten nachhaltige ETFs als eine Branche?

Im Moneytalk sagten wir also, dass mit Branchen-ETFs ein gewisses Risiko einhergeht. Die Frage ist nun: Sind nachhaltige ETFs auch eine Branche? NEIN.

Wenn du dir einen MSCI World SRI anschaust, ist das immer noch World mit verschiedenen Branchen und mehrere Hundert Unternehmen über die ganze Welt verstreut. Das ist ja eben nicht nur die Tech- oder Tourismus- oder Baubranche. Es ist ein Querschnitt aus verschiedenen Branchen, Unternehmensgrößen und Ländern, aber eben mit den Sonderkriterien SRI oder ESG. Wer denen standhält, kommt in den Index hinein. Nachhaltige ETFs sind also immer noch breit genug diversifiziert.

Wie immer gilt: Ihr müsst verstehen, was ihr tut

Aber auch das gilt nicht pauschal. Es gibt sicherlich nachhaltige ETFs, die trotzdem nur 3 Branchen oder 5 Länder abdecken. Das müsst ihr euch genau anschauen. Wenn ich von einem weltweiten Index mit den Kriterien der Nachhaltigkeit rede, dann passt das. Aber ein ETF, der zum Beispiel nur die nachhaltige Tourismusbranche abbildet, ist zu schmal. Ich wiederhole: Nachhaltigkeit ist keine Branche, aber ihr solltet darauf achten, dass euer ETF breit genug diversifiziert ist (das könnt ihr in den Anlegerinformationen sehen).

Wie gewohnt gilt: Wenn ihr eure Hausaufgaben gemacht habt, könnt ihr bei der ETF-Auswahl nichts falsch machen. Wenn ihr von nichts einen Plan habt und nachhaltig investieren wollt, seid gewarnt, dass es auf jeden Fall Fallstricke gibt. Bei den Kriterien (Was ist wirklich nachhaltig und was nicht?) und bei dem, was wirklich drin steckt und ob dieser ETF in Kombination mit euren anderen ETFs Sinn macht. Und natürlich, ob es Sinn macht, ETF XY zu besparen, um euer Ziel zu erreichen.

4. Wo eröffnet man am besten ein Depot?

Wo eröffnet man am besten ein Depot? Macht man es über eine Bank und kauft da seine ETFs oder über Depots wie zum Beispiel bei Bitpanda oder Trade Republic. Gibt es Vor- und Nachteile?“

Das hast du schon gut differenziert zwischen Hausbanken und Neo-Brokern. Hausbanken sind typischerweise so etwas wie die Commerzbank, die Sparkasse usw. Auf der anderen Seite gibt es Neo-Broker wie Trade Republic, Scalable, Smartbroker und noch ein paar andere. Wofür sollte man sich entscheiden?

Die Nachteile bei den Hausbanken sind ganz klar die Kosten. Deren Kostenapparat ist nicht vergleichbar mit dem von zum Beispiel Trade Republic oder Scalable, wo alles digital und online ist. Es macht also Sinn, warum Hausbanken bei allem enorm viel teurer sind als die modernen Sachen. Dann gibt es noch Anbieter, die zwischen den beiden liegen wie beispielsweise die Comdirect, die keine verstaubte Hausbank ist und viel digital macht. Trotzdem ist sie teurer als Scalable oder Trade Republic.

Von den Klassischen würde ich komplett abraten: Wer ein Depot bei der Sparkasse hat, hat die letzten Jahre ein bisschen verschlafen. Das kann passieren, aber dann solltest du spätestens jetzt wechseln. Vielleicht ist die Filiale ein gutes Kriterium: Alles, was eine Filiale hat, dort steht teuer drüber. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die ihr Depot nicht nur in einer App haben wollen. Auch das kann ich verstehen.

Generell sage ich immer: Wenn ihr eure Hausaufgaben gemacht habt, wisst ihr genau, welche ETFs und welches Depot für euch die Richtigen sind. Denn wenn ihr eure ETFs ausgewählt habt, kommen sowieso nur noch 1-2 Broker in Frage, von denen ihr einen auswählt. Dafür gibts im Mentoring auch eine schöne Tabelle mit den ETFs, die jeder Broker im Sparplan hat und was das Ganze kostet. Da das rauszusuchen ewig dauert, haben wir im Mentoring ein Tool für euch entwickelt, bei dem ihr eure Sparrate eingebt und unten purzelt eine Empfehlung für einen Broker heraus.

Was sind die Kriterien für die Wahl des Depots?

Aber zurück zu deiner Frage, wo du dein Depot eröffnen sollst. Die Kriterien sind:

  • persönliche Präferenzen (womit fühle ich mich wohl?)
  • Kosten ganz allgemein,
  • Kosten für den Sparplan
  • Verfügbarkeit von ETFs,
  • vielleicht noch Kundenservice & Erreichbarkeit.

Und auch hier gilt: Das ist nicht alles in Stein gemeißelt, ihr könnt den Broker auch wechseln.

Das wird höchstwahrscheinlich in eurer Anlegerinnenkarriere sowieso auf euch zukommen. Es ist selten der Fall, dass alles, was man sich am Anfang so überlegt, weder der Broker, noch die Sparrate, noch die genauen ETFs, die nächsten 30 Jahre genau gleich bleibt.

Von daher gilt es erstmal jetzt eine gute Entscheidung zu treffen. Fragt euch: Was passt zu mir? Was ist mir wichtig? Wie sind die Kostenstrukturen? Überlegt euch das vernünftig und eröffnet dann euer Depot. Und dann gilt: Flexibel bleiben im Prozess.

5. Wie erstelle ich ein Vision Board & was macht man damit?

Bestimmt kennt jeder von euch ein Vision Board. Ich habe jetzt mal wieder Lust eins zu erstellen bzw. zum Ersten mal ein richtiges. Wie muss man denn da vorgehen? Ist es überhaupt eine gute Methode, um sein Mindset zu stärken?“

Ihr solltet idealerweise alle ein Vision Board haben. Aber was ist das überhaupt?

Was ist ein Vision Board?

Ein Vision Board ist ein „Brett“, meistens in Form einer Collage, auf dem ihr eure Ziele, Träume etc. visualisieren könnt. Dafür druckt ihr verschiedene Bilder, die eure Träume darstellen, aus, und klebt sie darauf. Zum Beispiel: eurer Traumhaus, euren Gemüsegarten, eure Reise auf die Malediven, das Sixpack, an dem ihr gerade arbeitet.

Wie könnt ihr ein Vision Board erstellen?

Schritt 1: Ihr definiert eure Ziele, Wünsche & Träume. Was ist eure 5- und 10-Jahresvision? Was hättet ihr gerne in eurem Leben?

Das machen ja 99% der Menschen nicht. Stattdessen nehmen sie, was sie bekommen und wundern sich vielleicht, dass es ein bisschen wenig ist. Unser Motto ist: Selbst gestalten. Dazu gehört auch, sich vorher Gedanken zu machen, welche Bestellung wir aufgeben (=was du willst).

Bei Onlineshops bestellen wir ja auch nicht irgendeinen Pulli, sondern überlegen uns ganz genau, welchen wir haben wollen und suchen uns diesen aus.

Und so ist es mit der Mindset-Komponente von Lebensplanung auch. Fragt euch: Was wünsche ich mir? Was möchte ich in meinem Leben haben und warum?

Ein Vision Board ist dafür eine gute Maßnahme, eure Wünsche in Form von Bildern (und nicht Wörter) zu visualisieren und zu manifestieren. Wenn ihr eure Wünsche anhand von Bildern visualisiert und diese Collage irgendwo gut sichtbar aufhängt, ladet ihr euch immer wieder mit diesen Wünschen und Zielen auf. Sie sind immer präsent.

Ich möchte auch nochmal an euch appellieren, wirklich eure Ziele zu definieren, sie aufzuschreiben und zu visualisieren. Und dafür ist ein Vision Board ein gutes Werkzeug.

Viele Menschen erstellen ihr Vision Board im A3-Format und kleben dann verschiedene Bilder, die sie vorher ausgedruckt haben, darauf. Das Visionboard hängt ihr dann in eurer Wohnung an einen Ort, an dem ihr oft seid (Bad, Küche, Flur), um so häufig darauf zu schauen. Allein ein Visionboard zu haben und es immer wieder anzuschauen, macht schon ganz viel mit eurem Mindset. Es setzt die Antennen und die Segel in die richtige Richtung. Wenn ihr Ziele vom Vision Board erreicht, könnt ihr diese durch etwas Neues ersetzen.