Das war unser Seminar in Berlin

Am letzten Samstag war es soweit: Endlich fand unser (Gisela von Klunkerchen und mein) erstes Frauen-Geld-Seminar in Berlin statt. Anlass genug für einen kleinen Erfahrungsbericht.

Warum ein Finanzseminar für Frauen?

Lustigerweise stellen diese Frage nur Männer 😉 Für uns Veranstalterinnen und  Teilnehmerinnen liegt die Antwort auf der Hand: Unter Frauen fällt es leichter Fragen zu stellen. Frau hat in diesem Set-up nicht die Angst als dümmlich abgestempelt zu werden oder erst gar nicht die Möglichkeit zu bekommen Fragen zu stellen. (Dies ist übrigens keine Wertung sondern eine Feststellung.) Für unsere Truppe war dieser Rahmen absolut perfekt. Die Stimmung war von Anfang an extrem offen, freundschaftlich und locker. Es wurde an mehreren Stellen betont, dass das Gefühl in einer reinen Frauengruppe einfach anders ist als in gemischten Seminaren.

Die Vorbereitungen

Den Entschluss ein Seminar anzubieten, fassten Gisela und ich bereits Anfang des Jahres und starteten unmittelbar mit den Vorbereitungen: Inhalte und Zeitplan festlegen, Website aufsetzen, Texte schreiben, Präsentation basteln (es sind 106 Folien geworden), Feedback zu den Inhalten der Anderen geben, Ablaufplan nochmal umschmeißen, einen Raum finden, zusätzliche Bücher lesen, Adapter kaufen, anderen Adapter kaufen und nebenbei die Marketingtrommel rühren. Das war natürlich eine Menge Arbeit. Aber: Es hat sich gelohnt und das Grundgerüst für weitere Seminartermine steht nun.

Das wirklich Tolle war, dass wir bereits nach wenigen Wochen ausgebucht waren und sogar eine Warteliste führen mussten. Alles mit der Kraft unserer Communities (und der Hilfe von ZEIT online) sowie ohne zusätzliches Werbebudget einsetzen zu müssen.

Der Tag

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Technik (Adapter an Adapter an Adapter scheint keine gute Lösung zu sein, um einen Beamer ans MacBook anzuschließen), ging es pünktlichst um 10 Uhr los. Vorab durfte jede Teilnehmerin an der Metaplanwand eine kurze Selbsteinschätzung zu ihrem eigenen Finanzwissen auf einer Skala von 1 bis 10 abgeben.

Nach kurzer Vorstellungsrunde ging es direkt los: Was ist überhaupt finanzielle Unabhängigkeit und welche Schritte muss ich unternehmen, um sie zu erreichen? Wie kann ich mein Einkommen skalieren? Wie geht rationales Investieren und warum machen es so wenige? Wo liegt der Unterschied zwischen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und warum ist das so wichtig?

Nachdem Gisela uns aufgezeigt hat, wie man – hart aber ehrlich – seinen aktuellen finanziellen Status-Quo analysiert, ging es weiter mit der Analyse der eigenen Glaubenssätze. “Geld ist schmutzig”, “Geld wächst nicht auf Bäumen”, “Sparen lohnt sich nicht”, “Ich verdiene es reich zu sein” usw. Die Teilnehmerinnen reflektierten ihre Glaubenssätze und wurden einen ausgewählten Glaubenssatz mit Hilfe der Sitznachbarin direkt wieder los. Plus: Durch einen Muskeltest fand Gisela die unterbewusste Geldgrenze der Teilnehmerinnen heraus – einige Aha-Momente inklusive.

 

Next: Immobilien. Damit kennt Gisela sich bestens aus. Sie wurde schließlich bereits mit 28 Jahren Eigentümerin eines Miethauses. Fragen wie “Lohnen sich Immobilien heute überhaupt noch?”, “Worauf muss ich achten?”, “Was muss ich bei meinen Berechnungen berücksichtigen?”, “Privat genutzte Immobilie oder vermietete Immobilie?” wurden beantwortet sowie die Rolle von Hausverwaltungen heiß diskutiert.

Vor der Mittagspause durfte ich nochmal mit meinem Lieblingsthema ran: Grundlagen von Börse und Aktien. “Wie funktioniert die Börse?”, “Wie entstehen Aktienkurse”, “Wer ist an der Börse erfolgreich” – darum ging’s. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde sich fleißig ausgetauscht, diskutiert und – wie den ganzen Tag über – viel gelacht.

Danach ging’s nochmal richtig ans Eingemachte. Ich durfte zwei Stunden lang erzählen, was ETFs sind, was es mit aktiven Aktienfonds auf sich hat und wie der Zinseszins unser Gehirn schlichtweg überfordert. Danach haben alle Teilnehmerinnen ihre individuelle Risikobereitschaft festgelegt und darauf aufbauend das Weltportfolio nach Kommer kennengelernt. Wir haben gelernt, wie man den passenden ETF findet und schließlich investiert.

Den Abschluss bildeten die Themenkomplexe “Aktiv sparen” und “Mehr verdienen”. Zunächst wurden Sparmethoden vorgestellt und anschließend Spartipps gesammelt. Außerdem wurde angeregt diskutiert, ob man überhaupt sparen sollte. Im letzten Teil durfte ich erzählen, wie ich mein Unternehmen (wg-suche.de) aufgebaut und Madame Moneypenny gegründet habe. Es ging um die Vorteile von einem Nischen-Business, die Lean-Startup-Methode und warum Liebe blind macht.

Nach einer (umwerfenden) Feedbackrunde und nachdem alle Teilnehmerinnen fort waren, machten Gisela und ich uns – müde, aber glücklich – ebenfalls auf den Heimweg. Fast 10 Stunden lagen hinter uns, 8 davon als Speakerinnen. Da will man nur noch eins: Ins Bett.

Die Highlights

Zu meinen persönlichen Highlights gehörte auf jeden Fall zu sehen, wie viele Frauen einen Aha-Moment nach dem anderen erlebten. Besonders Giselas Muskeltest und die Übung mit den Glaubenssätzen öffneten einigen die Augen. Teils so stark, dass Tränen der Selbsterkenntnis rollten.

Eine Teilnehmerin fing an zu stricken weil sie sich so besser konzentrieren konnte, der Starbucks-Kaffee-Konsum einer Teilnehmerin wurde zum Dauerbrenner und der Teilnehmerin, die extra aus Wien angereist kam, hätte ich am liebsten einen roten Teppich ausgerollt für so viel Einsatz. Insgesamt wurde unheimlich viel gelacht. Die Gruppe war so offen und die Atmosphäre so locker, dass man gerne aus dem Nähkästchen geplaudert hat – auch über ein paar komische Angewohnheiten und nicht so smarte Entscheidungen…

Das Feedback

Ein weiteres Highlight war das überwältigende Feedback. Von “Das ins Seminar investierte Geld wird, denke ich, meine beste Anlage der letzten 10 Jahre” über “Ich werde allen davon erzählen und ihnen sagen, dass sie zum nächsten Termin kommen sollen!” bis zu “Ein Finanzseminar, das Spaß gemacht hat. Wer hätte das gedacht?!”.

 

Fazit

Premiere geglückt. Das Seminar war für alle ein voller Erfolg. Wir sind glücklich und erleichtert, dass es so gut gelaufen ist. Nochmal ein großes Lob an unsere 16 wissbegierigen, proaktiven und begeisterungsfähigen Frauen, die nicht nur quatschen, sondern machen! Denn nur so läuft’s.

PS: Das nächste Seminar findet am 10.06. in Dortmund statt (noch 4 freie Plätze) und Berlin Volume 2 steigt am 19.08. Hier entlang: frauen-geld-seminar.de

 

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