Moneycall: Hedonismus vs. Sparen, Humankapital, Notgroschen und Erbschaften

Moneycall August 2021

In diesem Moneycall geht es um Finanzen in der Partnerschaft, Hedonismus vs. Sparen, wie du bei der Investition in dich selbst auch wirklich in die Umsetzung kommst, ob du deinen Notgroschen investieren solltest und wie du geerbtes Geld am besten anlegst.

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. Finanzen in der Partnerschaft: Welche Kriterien gibt es, um die Finanzprodukte beider Partner aufzulisten?
  2. Hedonismus vs. Sparen: Wie finde ich die Balance?
  3. Humankapital: Wie kommt frau in die Umsetzung?
  4. Notgroschen: Sollte ich ihn nicht doch lieber investieren, um Rendite zu bekommen?
  5. Erbschaften: Wie lege ich geerbtes Geld am besten an?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören

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1. Finanzen in der Partnerschaft

Frage: Mein Mann und ich waren beide immer finanziell unabhängig. Ich habe jetzt ein 2. Kind bekommen, bin wieder Elternzeit und habe keine Lust mehr, alles alleine zu tragen. Deswegen möchte ich ein Gespräch mit meinem Mann führen, um zu vergleichen, wer was hat. Gibt es eine Liste von finanziellen Dingen, die man vergleichen sollte?

Die Liste nach der du fragst, ist eine klassische Status-Quo-Analyse wie wir sie auch im Mentoring machen.

Diese Dinge sollten auf die Liste:

  • Spargelder (Tagesgeld, Festgeld, Girokonto, Bausparvertrag)
  • Sonstiges (Lebensversicherung, Riester, private Rentenversicherung, usw.)
  • Wertgegenstände (teure Autos, Kunst)
  • Wertpapiere, Anleihen, Anleihen-ETFs
  • Aktien, Aktien-ETFs
  • Immobilien (Eigentum oder Vermietung)
  • Edelmetalle und Rohstoffe

Folgendes solltet ihr dagegen rechnen:

  • Kredite
  • Schulden

Das macht jeder von euch für sich in einer Tabelle. Danach könnt ihr es vergleichen. Dann rechnet ihr es gegen und habt das Nettovermögen der einzelnen Personen.

Ihr könnt übrigens auch schauen, wie viel jeder verdient. Wer hat welche Einnahmen und Ausgaben. Also ein klassisches Haushaltsbuch führen. Wieviel verdient jeder, was zahlt jeder? Wie steht es um die Rente: Wieviel Rente würdest du bekommen und wieviel dein Partner?

2. Hedonismus vs Sparen: Wie finde ich die Balance?

Frage: Findest du, dass ein hedonistischer Lebensstil und sparen miteinander vereinbar sind? Verzichte ich nicht auf vieles, wenn ich spare? Wenn ich 3 Wochen Urlaub an der Ostsee statt Urlaub in Thailand mache– wie du auch immer so schön sagst.

Das ist eine Sache von Prioritäten. Wenn ich für 5000 Euro nach Thailand in den Urlaub fliege, dann kann ich sie nicht anlegen, sodass sie sich vermehren. Letztlich muss ich mich entscheiden, was mir in dieser Situation wichtiger ist. Trotzdem ist es natürlich schöner, je mehr Geld wir für Luxus ausgeben können, schließlich ist Geld ein Mittel zum Zweck.

Die Frage ist: Gebe ich das Geld im Hier und Jetzt aus oder investiere ich es, sodass ich später mehr habe. Das ist die einzige Frage, die man sich beantworten muss. Die Antwort kann sich in verschiedenen Lebensphasen übrigens unterschiedlich gestalten.

Wenn man als junger Mensch unbedingt die Weltreise machen möchte, sollte man das auch tun.

Wenn man älter und ansässiger wird, können sich die Prioritäten verschieben. Dann ist um die Welt jetten oder Party machen vielleicht nicht mehr so wichtig. Dafür ist dann Sicherheit für meine Familie meine Prio Nummer 1.

In diesem Fall ist es auch kein Verzicht. Verzicht ist es nur, wenn ich etwas haben möchte, es aber nicht kriege. Wenn sich aber deine Werte ändern, ist es dir einfach weniger wichtig.

Dafür lohnt es sich zu reflektieren, was deine Werte sind. Wir durchlaufen alle verschiedene Phasen und das ist etwas, das jede von uns für sich selbst entscheiden muss. Am besten wäre es natürlich, wenn wir alles haben könnte, das ist in der Realität aber meistens nicht so. Deswegen müssen wir eine Entscheidung treffen.

Spaß haben kann man auch, ohne dreimal im Jahr für 5000 Euro nach Thailand zu jetten. Das eine schließt das andere nicht unbedingt aus. Spaß haben, tolle Aktivitäten zu unternehmen und eine schöne Zeit mit anderen Menschen zu haben, ist nicht teuer. Vielleicht kannst du definieren, was Hedonismus für dich bedeutet.

Nur sparen und jeden letzten Cent weglegen, sodass es dann später auf die Gesundheit oder aufs Humankapital geht, ist auch völliger Quatsch. Hier gilt es eine Balance zu finden. Es geht auf jeden Fall parallel. Es ist letztlich eine Frage der finanziellen Mittel, wieviel man sich von beidem leisten kann.

Es gibt auch Menschen (dazu würde ich mich auch noch zählen), die Schwierigkeiten haben, Geld auszugeben und diesen Hedonismus zu leben. Auch das ist Quatsch.

Es gibt also beides: Menschen, die Probleme haben, das Geld bei sich zu behalten und zu sparen. Und Menschen, die Schwierigkeiten haben, das Geld loszulassen. Mittlerweile lebe ich Hedonismus auch mehr als früher. Aber es ist total individuell.

Das Ziel sollte sein, das eigene Geld dafür zu verwenden, sich das Leben zu gestalten, welches man gerne hätte.

3. Humankapital: Wie kommt frau in die Umsetzung?

Frage: Ich gebe viel Geld für Bücher und Online-Kurse aus. Ich tendiere dazu, mir sehr viel Wissen anzueignen, komme dann aber nicht in die Umsetzung. Hast du Tipps, wie ich das Wissen auch wirklich umsetze?

Das ist das Dilemma der heutigen Zeit. Wissen ist nicht mehr die wichtigste Ressource. Wissen gibt es überall, kostenlos oder für 10 Euro (beispielsweise für ein Buch). Aber Wissen alleine nützt euch de facto nichts. Ihr müsst es auch umsetzen.

Deswegen biete ich keine reinen Online-Kurse mehr an. Denn es geht nicht darum, sich Wissen anzueignen, sondern darum, ein System zu bekommen, mit dem man es auch umsetzt. Dafür sind Bücher nicht gemacht. In meinem Mentoring bekommt ihr von mir persönlich einen Tritt in den Allerwertesten. Das hast du in Online-Kursen und Büchern nicht.

Genau darum geht es uns bei Madame Moneypenny: Euch gezielt in die Umsetzung zu bringen.

Mein Tipp: Du musst dein Medium ändern. Bücher und Online-Kurse reichen nicht aus. Da ist der energetische und emotionale Schweinehund viel zu groß. Das Commitment ist beim Preis von Büchern auch nicht groß genug: 10 Euro dafür auszugeben schmerzt mich nicht.

Du brauchst keine Bücher oder Online-Kurse, sondern ein Programm, mit dem du in die Umsetzung kommst. Wenn du dir ein Programm aussuchst, achte unbedingt darauf, dass Umsetzung das Versprechen ist. Bücher beantworten übrigens auch nicht eure individuellen Fragen.

Wenn du mit deinen Finanzen in die Umsetzung kommen willst, setz dich sehr gerne auf die Warteliste für mein Mentoring. Wenn du schon auf der Warteliste stehst, schreib mir bei Instagram, mit welcher E-Mail-Adresse du auf der Warteliste stehst und dass du am Mentoring teilnehmen möchtest.

4. Notgroschen: Sollte ich ihn lieber investieren, um mehr Rendite zu bekommen?

Frage: Ich bin Anfang 30 und seit 2,5 Jahren im Bereich Videomarketing selbstständig. Auch wenn Unternehmen digitalen Cotent brauchen, werden gerade viele Marketingbudgets gekürzt. Ich habe monatliche Einnahmen, die zum Überleben reichen. Ich muss meinen Notgroschen (6 Monate) nicht benutzen. Letztes Jahr fing ich an, in ETFs zu investieren und merkte, dass es sich wirklich lohnt. Jetzt sehe ich immer diesen Notgroschen auf meinem Konto liegen und denke mir, dass ich ihn doch eigentlich auch in ETFs investieren könnte. Sollte ich ihn wirklich brauchen, könnte ich die ETFs einfach wieder verkaufen. Auf Null werden die ETFs ja nie sinken, außer es gibt den größten Crash aller Zeiten, aber dann ist das Geld auf meinem Konto wahrscheinlich auch weg. Spricht etwas dagegen 2/3 des Notgroschens in ETFs zu investieren und ihn sich bei Bedarf auszuzahlen? Denkst du, dass noch einmal so ein richtig krasser Crash kommen wird?

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass du selbstständig bist und deine Einnahmen gerade eher wackelig sind, ist der Notgroschen das Beste, das du haben kannst. Unter diesen Umständen würde ich ihn auf keinen Fall investieren.

Im Mentoring gibt es manchmal Teilnehmerinnen, die an den Notgroschen gegangen sind, um sich das Mentoring leisten zu können. Die verdienen dann aber wahrscheinlich auch relativ stabil, sodass der Notgroschen schnell wieder aufgefüllt ist. Es kommt also immer wieder neues Geld rein.

Wenn es bei dir aber so ist, dass nur vielleicht neues Geld rein kommt oder vielleicht weniger, dann ist es meiner Meinung nach keine gute Idee, den Notgroschen zu investieren. Deine Überlegung, die ETFs zu verkaufen, wenn du das Geld brauchst, da sie ja nie auf null gehen, ist zwar theoretisch richtig. Praktisch kann es aber passieren, dass eine Krise dafür sorgt, dass dein investierter Notgroschen zu dem Zeitpunkt, wenn du das Geld brauchst, nur noch ein Drittel oder halb so groß ist. Das wäre der absolute Worst Case. Das würde ich deswegen in deiner Situation absolut nicht empfehlen und aktiv davon abraten.

Dein Fokus sollte zu 100% auf deinem Einkommen liegen. Wenn du mehr Einkommen hast, interessiert dich der Notgroschen nicht mehr. Du verdienst dann so viel, dass du direkt von deinem Einkommen etwas sparst und investierst und zwar am Notgroschen vorbei. Der Notgroschen fühlt sich dann nicht mehr wie totes Geld an, da du genügend Geld hast, das reinkommt und es direkt investieren kannst.

Fass den Notgroschen also nicht an. In ETFs investierst du bereits. Vielleicht kannst du deine Risikoverteilung überprüfen. Es ist möglich, dass du zu wenig Risiko eingehst und vielleicht noch mehr Rendite drin wäre. Wie sieht es also mit deiner Asset Allocation aus? Hast du dein finanzielles Ziel inklusive Steuern und Inflation ausgerechnet?

Der Notgroschen ist für den Notfall gedacht. Er ist nicht dafür da, investiert zu werden oder euch reich zu machen. Das sind zwei unterschiedliche Ziele. Aber ihr könnt das Eine nur mit dem Anderen erreichen. Nur wenn ihr die Sicherheit des Notgroschens habt, könnt ihr ruhigen Gewissens investieren. Wenn ihr keinen Notgroschen habt, euer ganzes Geld investiert und die Kurse extrem sinken, werdet ihr in Panik verfallen (egal, ob ihr das Geld gerade braucht oder nicht), weil es das ganze Geld ist, das ihr habt. Und das auf einmal nur noch die Hälfte ist. Das emotional auszuhalten, schaffen nur die wenigsten.

Der Notgroschen hat mehrere Funktionen:

  • Sicherheit (Geld steht zur Verfügung, wenn es gebraucht wird)
  • mental zu wissen, dass es einen Sicherheitsbaustein gibt

Wenn du mehr Geld verdienst, kannst du mehr Geld investieren. Du wirst dann auch kein Bedürfnis mehr haben an den Notgroschen zu gehen.

Ob nochmal eine riesengroße Krise kommt? Mit Sicherheit. Die Frage ist wann. Jetzt erholt sich gerade alles von der Corona-Krise, die zum Glück nicht super lange angehalten hat. Obwohl man auch noch nicht weiß, was das alles nach sich zieht. Stichwort: Inflation.

Es gibt immer Krisen und eine Krise definiert sich ja darüber das sie heftig ist.

Das Wichtigste ist: Wenn die nächste Krise kommt, solltest du wissen, was du tun musst und was nicht.

5. Erbschaften: Wie lege ich geerbtes Geld am besten an?

Frage: Was macht frau, wenn sie eine Erbschaft langfristig und sicher anlegen will? Sollte ich alles zum gleichen Zeitpunkt, sprich zum gleichen Kurs zu kaufen oder zu verschiedenen Zeitpunkten (höhere und niedrigere Kurse).

Erbschaften sind ein spannendes Thema. Auch emotional gesehen.

Bei den Mentoring-Teilnehmerinnen, die geerbt haben, kommen folgende Themen auf:

  • Es ist eigentlich gar nicht mein Geld.
  • Das habe ich gar nicht verdient.
  • Hätte mein Vater es wirklich gewollt, dass ich das Geld an der Börse verzocke?

Da laufen machtvolle und wichtige Programme in uns ab, die es zu durchschauen und ins Positive zu drehen gilt.

Schritt 1 ist also: Money Mindset überprüfen

Es gilt zu überprüfen, was dieses Geld und die Verantwortung zu entscheiden, was damit passieren soll, mit mir macht. Soll es auf dem Tagesgeldkonto vergammeln oder sollte ich es doch lieber anlegen? Diesen Schritt machen wir übrigens auch gemeinsam im Mentoring.

Schritt 2: Die Geldanlage

Dem Geld ist es ziemlich egal, wo es herkommt. Fakt ist, es liegt jetzt irgendwo und es muss irgendwo besser liegen. Im Idealfall in einem Aktien- oder ETF-Depot.

Bei größeren Summen ist ein guter Weg, das Geld aufzusplitten und mit kleineren Beträgen anzufangen, um sich daran zu gewöhnen. Diese Beträge kann man im Laufe der Zeit auch steigern. So kann man in das Thema reinwachsen und schauen, wie es sich anfühlt.

Kursschwankungen mitzunehmen oder nicht, spielt keine Rolle. Das ist renditetechnisch zu vernachlässigen. Rendite mäßig ist es am besten so früh wie möglich so viel wie möglich zu investieren.

Was du als Erbin mit deinem Geld machst, ist also ähnlich zu dem was nicht Erbinnen tun. Der Mechanismus ist der gleiche:

  • Ich muss wissen, was ich tue
  • Ich muss an meinem Mindset arbeiten
  • Ich muss wissen, welches Ziel ich mit diesem Geld verfolge
  • Dann geht‘s ans Investieren.

Die Pyramide mit den 7 Schritten kennt ihr mittlerweile. Diese sind immer die gleichen, egal, ob geschenktes, geerbtes oder gespartes Geld.