‘Zeit ist Geld!’ Tatsächlich?

Als ich letztens ein wenig vor mich hin trödelte, sagte ein Freund zu mir “Komm’ jetzt endlich. Zeit ist Geld!”. Diesen Spruch hört man ja immer wieder. Aber ist es wirklich so? Ist Zeit Geld? Für wen? Und warum eigentlich?

Zeit ist Geld! Wirklich?!

Mit ‘Zeit ist Geld’ ist wohl gemeint, dass man für die Zeit, die man mit arbeiten verbringt, mit Geld entlohnt wird. Eine Bankangestellte wird dafür vergütet, ihre Zeit mit Arbeit im Büro zu verbringen. Eine Freiberuflerin schreibt Rechnungen über ihren Einsatz von Stunden und Tagen an die Kunden und eine Unternehmerin versucht in ihrer Zeit Systeme zu schaffen, die Geld verdienen. So weit, so klar. Nun schwingt in dieser Redensart aber immer mit, dass es möglich wäre mit mehr Zeit auch mehr Geld zu verdienen. “Beeil’ dich, Zeit ist Geld!” heißt so viel wie: “In der Zeit, in der ich auf dich warte, könnte ich Geld verdienen!”. Würde also bedeutet: Je mehr Zeit man in etwas investiert, desto mehr Geld erhält man dafür. Ist das so? Auf Menschen, die sich in einem Angestelltenverhältnis befinden, trifft das schon mal nicht zu. Denn sie bekommen ein festes Gehalt (eventuell mit Bonus). Egal, wie lange sie arbeiten. Überstunden werden von den meisten Arbeitgebern nicht vergütet. Aber es wird ein bestimmter Zeiteinsatz für eine bestimmte Vergütung erwartet. Für eine Freiberuflerin mit festem Stunden- oder Tagessatz würde diese Behauptung durchaus stimmen: Sie verdient mehr, je mehr Stunden/Tage sie arbeitet. Für sie ist es sogar gut, wenn Arbeitsschritte länger dauern, denn so kann sie ihren Kunden mehr Stunden in Rechnung stellen. Ihre Einnahmen wachsen linear zu ihrem Zeiteinsatz. Bei Unternehmerinnen kommt es stark darauf an, in was genau sie ihre Zeit investieren. Es kann sein, dass eine Stunde mehr Zeitaufwand rein gar nichts einbringt weil in dieser Zeit Maßnahmen umgesetzt wurden, die keinen Ertrag einbringen. Beispielsweise, wenn ich stundenlang eine Marketingkampagne mit Adwords vorbereite und keine Sau auf die Anzeigen klickt. Wenn ich aber eine funktionierende Kampagne erstelle, kann die Investition einer Stunde meiner Zeit zu einem x-fachen an Umsatz führen. Es ist also sogar exponentielles Wachstum möglich. Eine Angestellte oder Freiberuflerin hat diese Möglichkeit nicht. Ist also Zeit Geld? Ich würde sagen: Für die einen mehr, für die anderen weniger. Fakt ist dennoch, dass Angestellte und Freiberuflerinnen ihre Zeit 1:1 gegen Geld eintauschen. Ohne direkten Zeiteinsatz, kein direkter Verdienst.

Wir tauschen Zeit gegen Geld. Und Geld gegen Zeit.

Wir tauschen unsere Zeit gegen Geld damit wir von dem Geld unser Leben finanzieren können: Miete, Nahrung, Kleidung, Gadgets, Autos, Schmuck, Urlaube und so weiter. Wir arbeiten aber auch darauf hin im Alter nicht mehr arbeiten zu müssen. Wir zahlen unser ganzes Arbeitsleben lang in die gesetzliche Rentenkasse ein und freuen uns schon darauf endlich nicht mehr arbeiten zu müssen und den ganzen Tag machen zu können, was wir wirklich tun möchten (was das dann mit 75 Jahren genau ist, ist die Frage…) Richtig? Das bedeutet im Umkehrschluss: Wir tauschen 50 Jahre lang unsere Zeit gegen Geld ein damit dieses Geld dann im Alter wiederum gegen Zeit eingetauscht wird. Das ist doch ziemlich verrückt, oder! Wir tauschen das wertvollste, was wir haben und was nunmal begrenzt ist, nämlich unsere Zeit, gegen etwas ein, womit wir uns Dinge kaufen. Und warten darauf, dass wir endlich alt sind, nicht mehr arbeiten müssen und dann den ganzen Tag nur noch auf dem Sofa sitzen können weil wir mittlerweile alt, klapprig und krank sind.

Lösung: Zeit und Geld entkoppeln!

Alle, denen dieses Verhalten viel zu schizophren ist, müssen dafür sorgen, dass Zeiteinsatz und Verdienst entkoppelt werden. Du musst eine Möglichkeit finden, Geld zu verdienen ohne für deinen direkten Zeiteinsatz vergütet zu werden. Die Rede ist von einem passiven Einkommen. Wie schon oben erläutert, sind bei Angestellten und Freiberuflerinnen Zeit und Geld verkoppelt – du investierst Zeit X und erhältst dafür Betrag Y. Wenn du nicht arbeitest, bekommst du kein Geld. Allein Unternehmerinnen, haben die Möglichkeit Systeme zu schaffen, die “automatisch” Geld verdienen. Wenn du bspw. einen Online-Shop betreibst, verdienst du Geld, wenn jemand etwas kauft – egal ob du zu dem Zeitpunkt in der Badewanne liegst oder joggen bist.

Mit Aktien kannst du ebenfalls ein passives Einkommen erzielen. Mittels passivem Investieren und einem ETF-Sparplan investierst du langfristig Geld, das sich durch den Zinseszins vermehrt. Das Geld, das du nach deiner Ansparphase als Dividenden ausgeschüttet bekommst, ist dann jenes Geld, für das du nicht arbeiten musst. Die Erträge deiner ETFs erhältst du ziemlich automatisch auf dein Konto – ohne, dass du dafür im Büro sitzen musst. Je eher du mit deinen Investments startest, desto eher kannst du die Erträge als passives Einkommen nutzen.

Was sind deine Gedanken dazu? Ist Zeit für dich Geld? Oder vielleicht andersrum? Arbeitest du bereits daran ein passives Einkommen zu generieren?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert