Warum reich werden eine Frage des Mindsets ist

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Im How I met my money – Podcast von Ingo Schröder (den einige von euch aus dem Mentoring kennen) und Lena Kronenbürger unterhalten wir uns über die Anfänge von Madame Moneypenny. Es geht um Glaubenssätze und was diese mit dem reich werden zu tun haben. Außerdem spreche ich darüber, warum so viele Frauen auch 2020 noch nicht finanziell unabhängig sind, ob ich finde, dass ich berühmt bin und warum Katzen besser Geld anlegen als Hunde. Viel Spaß damit!

Wenn du dir unser Gespräch lieber anhören willst, gehts hier zum Podcast:

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Lena: Als du mit Madame Moneypenny angefangen hast, hast du da geahnt, dass es so viele Frauen gibt, die lernen wollen, wie sie finanziell unabhängig werden?

Natascha: Nein. Ende 2015 war das eher ein privater Blog. Damals gab es noch wenig Frauen in der Branche und ich fand mich nicht gut angesprochen. Aus dem Umfeld kam die Rückmeldung: Frauen und Finanzen passt das wirklich zusammen? Gerade am Anfang war es sehr mühsam. Ich musste erstmal den Markt aufbrechen. Aber wenn ich sehe, was heute daraus entstanden ist, ist das großartig. Die Moneypennies supporten sich untereinander. 

Ingo: Ich finde den Support der Teilnehmerinnen innerhalb Nataschas Mentoring-Programms auch fantastisch. 

Lena: Ich fange gerade an mit der finanziellen Reise. Wie hast du angefangen? Was waren deine ersten Schritte?

Natascha: Bei mir war es auch eine Reise. Zuerst kam ein blödes Erlebnis mit der Provisionsberaterin. Dann lag ich krank zuhause im Bett, entdeckte zufällig den Youtube-Kanal von Kolja Barghoorn und schaute mir eine Woche seine Videos an. Ich habe dann das Buch von Gerd Kommer gelesen. Auch mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung habe ich mich beschäftigt. Ich habe “Die 4-Stunden-Woche*” von Tim Ferriss und “Rich Dad Poor Dad*” von Robert T. Kiyosaki gelesen und hatte ganz viele AHA-Momente. Dann habe ich auch viel über Vermögensaufbau gelernt und dass sich Geld vermehren lässt.

Durch Gespräche im Freundeskreis habe ich gemerkt, dass es sich niemand wirklich um seine Finanzen kümmert. Und das trotz der Statistiken. Die krasseste Statistik, die ich gefunden habe und die ich heute auch noch zitierte, war, dass 75% der Frauen, die heute zwischen 30 und 55 Jahre alt sind, in Altersarmut landen werden. Sprich, eine Rente unter 400 Euro haben werden. Ich habe mich dann gefragt: Warum ist das so? Warum kümmert sich da keiner drum? Es gibt ja genug Möglichkeiten trotz dieses Systems, trotz dieser Strukturen für sich selber vorzusorgen.

Ingo: Was waren deine Glaubenssätze, als du angefangen hast, dich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen?

Natascha:
1. Geld kommt durch harte Arbeit
Auch wenn investieren der beste Gegenbeweis ist, habe ich diesen Glaubenssatz im Berufsleben immer noch nicht ganz abgelegt.

2. Geld wächst nicht auf Bäumen
Ich glaube, meine Mutter hat das immer gesagt.

In meinem Mentoring-Programm bekommen die Teilnehmerinnen eine Liste von 100 Glaubenssätzen und es geht darum, zu reflektieren, welche man verinnerlicht hat. Ein guter Indikator für einen hartnäckigen Glaubenssatz: Wenn man denkt, es ist ein Fakt. 

Glaubenssätze müssen bearbeitet werden. Zum Beispiel: Das letzte Hemd hat keine Taschen, heißt, es lohnt sich nicht zu sparen. Wenn ich sterbe, kann ich sowieso nichts mitnehmen. Wenn das dein Glaubenssatz ist, ist es logisch, dass nicht sparen kannst.

Es gibt verschiedene Techniken, Glaubenssätze aufzulösen. Du kannst den Glaubenssatz hinterfragen. Ist das wirklich immer so? Zum Beispiel: Der Glaubenssatz, alle Reichen sind Betrüger. Mein Onkel ist selbstständig, hat ein super ehrliches Business und ist reich. Er ist also ein Gegenbeispiel.

Ingo: Wie hast du es geschafft, deine Glaubenssätze positiv zu verändern?

Natascha: Am Anfang hatte ich mit dem Thema gar nichts zu tun. Für mich war das Eso-Kram. Es war dann ein stetiger Prozess und eine kontinuierliche Mindset-Arbeit. Sich damit zu beschäftigen, dass Geld auch Gutes tun kann und dass einzelne Individuen auch sehr viel Geld verdienen können, ohne zu betrügen. Wir haben alle limitierende Glaubenssätze. Ich würde empfehlen, sich aktiv an die Arbeit zu machen, das geht schneller.

Ingo: Im Mentoring hatten wir zum Beispiel eine Teilnehmerin, die sagte, sie glaube, sie habe ihre Eltern gegen Geld eingetauscht, weil sie gestorben sind und sie ein Erbe bekommen habe. Sie hatte ein Problem, das Geld anzulegen. Geld kann also auch eine Möglichkeit sein, einen näheren Blick auf sich selbst zu werfen. Denn sich mit Geld zu beschäftigen, heißt auch, sich mit sich selbst zu beschäftigen. 

Lena: Wie gehst du mit persönlichen Geschichten aus deiner Community um? Das ist dann auch psychologische Arbeit, oder? 

Natascha: Das ist teilweise sehr emotional. Ich habe in den letzten Tagen sehr intensive Gespräche mit Teilnehmerinnen geführt. Aber ich bin keine Therapeutin. Glaubenssätze kann man gut gemeinsam bearbeiten, aber alles, was darüber hinausgeht, nicht. Da sind die Frauen aber auch reflektiert genug, um das zu verstehen. 

Oft beschäftigen sich Frauen aus einer Krisensituation heraus mit Geld. Zum Beispiel, wenn der Mann verstorben ist. Auf einmal haben sie nur noch 30% des Haushaltseinkommens, 2 Kinder, ein Haus, das noch nicht abbezahlt ist und keine Ahnung. Mehr als Händchen halten, gut zureden, sagen, du schaffst das und Werkzeuge an die Hand geben können wir auch nicht machen. Das Wichtigste ist die Reflexionsarbeit.

Lena: Lernst du auch von deinen Seminarteilnehmerinnen? Oder eignest du dir das Wissen eher über Bücher an?

Natascha: Im letzten Mentoring war eine Steuerberaterin dabei, das war ganz praktisch, wenn es um steuerliche Fragen ging. Mehr noch als das Fachwissen sind es die einzelnen Geschichten, aus denen ich lerne. Das ist außerhalb meiner Welt. Situationen, mit denen ich noch nie konfrontiert wurde. Das finde ich super spannend. Ich nehme viel auf der Meta- und emotionalen Ebene mit und bekomme auch einen 360 Grad Blick auf das Thema.

Lena: Wie findest du es, dass dein Handeln an deine Person geknüpft ist? Das Frauen sich dank dir um ihre Finanzen kümmern und viele Frauen auch zu dir aufblicken. Wie gehst du damit um?

Natascha: Oft kriege ich das gar nicht so mit und würde mich auch nie als berühmt bezeichnen. Ab und an werde ich auf der Straße angesprochen. Es ist ein schönes Gefühl, einen Impact auf Menschen zu haben. Ich finde es lieb und süß, wenn mir persönliche Fragen zum Beispiel zu meiner Gesundheit gestellt werden. Trotzdem habe ich Grenzen definiert, was mein Privatleben angeht, und gebe generell wenig preis. Wichtig ist es mir zu vermitteln: Wenn ich das mit den Finanzen hinkriege, dann schafft ihr das auch.

Lena: In deinen Anfängen hast du so stark zu dir selbst gesprochen, wie du heute zu deiner Community sprichst?

Natascha: Das ist über die Zeit gekommen. Nach außen weiß man natürlich nie, wie es ankommt. Aber so bin ich. Ich weiß, dass es auch polarisiert. Die Ruhrpott-Schnauze hab ich schon immer gehabt und die kommt durch den Podcast nochmal mehr rüber als durch Blogposts. Das hat sich so mitentwickelt. So wie ich mich entwickelt habe. Ich habe auch bei null angefangen. 

Ich glaube, die Community schätzt das aber auch. Manchmal braucht man jemanden, der einem liebevoll in den Arsch tritt und keine Ausreden gelten lässt.

Ingo: Wenn du Lena als Finanzanfängerin 3 Tipps geben solltest, welche wären das?

Natascha: 
Mindset ist der Schlüssel: Reich werden ist nichts anderes als eine Frage des Mindsets. Im zweiten Schritt ist es Können, aber in erster Linie ist es Mindset. Sich das selbst zu erlauben. Reich zu werden, ist ein Weg, den man geht. Es gibt bestimmte Mechanismen, wie ich reich werde. Das ist Geld zu verdienen, Geld sparen, Geld zu investieren. Je mehr du die 3 Schrauben hochdrehen kannst, desto schneller wirst du reich. Dein Vermögen wächst so automatisch. So funktioniert Vermögensaufbau und Reichtum. Natürlich kommt es darauf an, wie viel du verdienst, aber das ist die generelle Formel.

Lena: Bist du sozusagen das Gegenteil einer Berufsberaterin, die einem Träume zerschießt? Bist du jemand, der sagt: Alles ist offen, mach was draus?

Natascha: Das hoffe ich! Geld ist nur der Anfangspunkt für viele Überlegungen. Es hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Wenn ich damals bei der Berufsberaterin, die mir gesagt hat, ich könne keine Journalistin werden, mehr Selbstbewusstsein gehabt hätte, hätte ich ihren Rat vielleicht nicht angenommen und mich ins Zeug gelegt, um bessere Noten zu bekommen.

Ingo: Das sieht man ja auch bei den Teilnehmerinnen deines Mentoringprogrammes. Sie lernen sich selbst besser kennen. Sie werden selbstbewusster. Sie verhandeln ihr Gehalt, und wenn das nicht geht, suchen sie sich einen neuen Arbeitgeber. Oder sie denken über eine Businessidee nach. Sie realisieren, dass sie nicht mehr sparen können, und suchen sich etwas, wo sie mehr verdienen können.

Natascha: Wer sagt denn, dass du angestellt sein musst? Dann mach dich halt selbstständig, wenn du darauf mehr Bock hast. Einen Kack-Job findest du immer wieder. Ich hoffe, dass ich motivieren und inspirieren kann, damit die Leute einfach ihr Ding machen. Ich möchte auch erreichen, dass sie sich von der Meinung der anderen frei machen. 

Ingo: Aufruf also an die Community – beschäftigt euch mit Geld.

Lena: Sprechen wir übers Investieren. Du investierst, um mehr Geld zu haben, nachdem du gespart hast. Warum? Was ist das Ziel?

Natascha: Bei meiner Community ist der erste Schritt, eine Altersvorsorge aufzubauen. Wie ist die Vermögensstruktur? Gibt es noch Schulden abzubauen? Hat man schon einen Notgroschen aufgebaut? Erst danach sollte man investieren, um bei uns Frauen die Rentenlücke auszugleichen. Damit hat man ordentlich zu tun, je nachdem, wann man damit auch anfängt und wie viel finanzielle Mittel man hat. Für kurzfristige Ziele sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, sei es die Weltreise oder Busreise oder Eigentumswohnung. Das ist sehr individuell.

Das höchste, was man erreichen kann, ist finanzielle Freiheit. D.h. man ist so gut aufgestellt, dass man nicht mehr arbeiten muss (man kann natürlich, wenn man möchte). Ein Leben nach den eigenen Vorstellungen, so gut wie unabhängig von einem Einkommen, das aktiv reingeholt werden muss.

Lena: Das klingt nach einem sehr guten Traum. Kommen wir nochmal zu Thema Altersvorsorge und Frauen. Viele Frauen sind 2020 häufig immer noch nicht finanziell unabhängig. Glaubst du, das ist ein strukturelles Problem?

Natascha: Die Statistiken werden leider nicht besser. Eine relativ neue Studie zeigt: Nur 10% der Frauen in Deutschland zwischen 30 und 50 Jahren verdienen mehr als 2000 Euro. Das ist echt eine kleine Prozentzahl. 

Und es gibt ja auch genügend Gaps: Von der Gender Pay Gap, zur Care Gap bis hin zur Pension Gap. Das sind viele Faktoren, die zusammenspielen und wo Frauen systematisch benachteiligt werden.

Es fängt damit an, dass die Frau weniger verdient als ihr männlicher Kollege in gleicher Anstellung und gleicher Qualifikation. In dem Moment, wo Kinder ins Haus stehen und es nicht bis zu Ende gedacht wurde, was es heißt, wenn die Frau 10 Jahre in Teilzeit arbeitet. Sie verdient weniger, zahlt weniger oder gar nicht in die Rentenkasse ein. Dann können wir auch noch über das Ehegattensplitting sprechen, denn für viele Ehefrauen lohnt es sich überhaupt nicht zu arbeiten.

Ingo: Und teilweise ist es ja auch gesellschaftlich verpönt. Wenn man in die Generation unserer Eltern oder Großeltern schaut, wo Frauen noch fragen mussten, ob sie arbeiten gehen dürfen. Auch wenn es heute vom Gesetz her nicht mehr so ist, ist das vielleicht noch in den Genen drin. Das klassische Erziehungsschema: Die Frau bleibt zuhause oder in Teilzeit und hat deswegen finanzielle Ausfälle. Sie kümmert sich aber auch nicht ums Geld, weil der Mann das Geld verdient und sich darum kümmert- oftmals auch mehr schlecht als recht. Woher soll frau es auch lernen? Sie sollte aber auch vom Mann einen finanziellen Ausgleich verlangen, wenn sie sich um die Kindererziehung kümmert. Die Gaps spielen natürlich auch eine Rolle und oftmals kennen Frauen ihren eigenen Wert gar nicht.

Lena: Haben sich schon mal Männer mit Finanzfragen an dich gewendet?

Natascha: Auf Instagram kamen 1-2 Fragen, aber das war kein wirkliches Gespräch. Im Moneycall (wo meine Community mir Fragen per Whatsapp stellen kann), hatten wir bisher 2 Männer, die Fragen gestellt haben.

Lena: Würdest du sagen, Frauen können etwas von Männern lernen oder vice versa, wenn es um Finanzwissen geht?

Natascha: Frauen können sich von Männern diese gewisse Selbstverständlichkeit abschauen: Dann mach ich halt das Finanzthema – so what? Das kriege ich hin, ist doch gar kein Problem.

Auf der anderen Seite haben sie vielleicht ein bisschen zu viel Selbstbewusstsein. Da können sie sich dann was von den Frauen abschauen. Wenn Frauen ihre Finanzen in die Hand nehmen, dann richtig. Sie sind sehr gewissenhaft, machen ihre Hausaufgaben und reflektieren.

Ingo: Und sind auch offen für eine zweite Meinung von einem Experten. Das können meiner Meinung nach Männer von Frauen lernen: Offen für eine zweite Meinung zu sein und nicht am eigenen Stolz hängen bleiben.

Natascha: Zusammenfassend kann man sagen: Das Selbstverständnis, sich um Finanzen zu kümmern, können sich Frauen von Männern abschauen. Alles, was danach kommt, da können Männern von den weiblichen Tugenden lernen.

Lena: Zum Abschluss haben wir noch 5 freche Fragen zum Beantworten.

Ingo: Was findest du schlimmer? Bausparvertrag oder Crash Prophet?

Natascha: Crash Propheten. Einen Bausparvertrag kann ich auflösen. Crash Propheten machen mich dagegen richtig wütend. Die gehen nicht weg.

Lena: Zweite Frage. Nachteule oder Lerche?

Natascha: Lerche.

Ingo: Was ist wichtiger. Eine Million auf dem Konto oder dass der BVB – Bayern am letzten Spieltag die Meisterschaft klaut?

Natascha: Auf rationaler Ebene die Million, auf emotionaler, der BVB Sieg, dann aber vielleicht sogar im Finale der Champions League.

Lena: Du findest Geld auf der Straße – behältst du es oder gibst du es im Café um die Ecke ab?

Natascha: Ich würde es wahrscheinlich im Café in die Kaffeekasse stecken. Wenn ichs mitnehme, würde ich es spenden.

Ingo: Wer würde besser Geld anlegen und warum? Katzen oder Hunde?

Natascha: Katzen können alles besser. Katzen sind beharrlich, während Hunde Flummis sind. Katzen haben eine gewisse Arroganz und trauen sich das zu.

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