Was finanzielle Selbstbestimmtheit bedeutet, hast du in meinem anderen Artikel schon gelesen. Madame Moneypenny richtet sich speziell an Frauen. Weil ich der Überzeugung bin, dass es für Frauen besonders wichtig ist, finanziell selbstbestimmt zu werden. Warum?
1. Weil Frauen weniger verdienen.
Frauen verdienen als Angestellte immer noch weniger als Männer in gleicher Position. 2022 lag der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen bei gleicher Qualifikation, Berufserfahrung und Position bei 7 % (das nennt man den bereinigten Gender Gap). Der unbereinigte Gender Pay Gap lag sogar bei 18% (Stand: 2022). Eine Farce, ich weiß. Daran kannst du persönlich unmittelbar nichts ändern. Aber: Du kannst dich unabhängig von Arbeitgeber*innen machen – und du solltest genau das tun. Wie? Du bist hier – der erste Schritt ist also getan. Nice one!
2. Weil Frauen mehr verdienen!
Weil wir mehr verdienen als in Abhängigkeit von Arbeitgebern zu leben. Wirtschaft und Politik werden immer noch von Männern dominiert, von denen ein Großteil keinerlei Interesse daran hat, Frauen in Führungspositionen zu sehen. So lange das so ist, sollten wir aus diesem Schatten treten und unsere Unabhängigkeit weiter ausbauen – und dazu gehört auch unsere finanzielle Selbstbestimmtheit.
Was du für eine bessere Bezahlung tun kannst
Wenn du dich in Gehaltsverhandlungen unsicher fühlst, hol’ dir für die Vorbereitung Hilfe von einem Profi und lass dich für solche Situationen coachen. Außerdem brauchst du Verbündete, mit denen du dich austauschen kannst. Networking ist angesagt. Wenn du weißt, wie viel deine Kolleg*innen verdienen, kannst du auch besser deinen eigenen Marktwert einschätzen. Seit Juli 2017 hast du sogar dank des sogenannten Entgelttransparenzgesetzes ganz offiziell ein Recht darauf, zu erfahren, wie viel Geld deine Kollegen verdienen. Voraussetzung ist, dass du für einen Arbeitgeber mit mindestens 200 Angestellten arbeitest. Dann kannst du dich einfach an den Betriebsrat wenden und der gibt deine Anfrage anonym an die Personalabteilung weiter.
Kind oder Karriere?
Will eine Frau auf den Chefsessel, muss sie sich die altbekannte Frage stellen: Kind oder Karriere? Beides gleichzeitig zu schaffen, ist eher eine Traumvorstellung. Wenn Frauen eine Familie gründen, sind sie es immer noch überwiegend, die zu Hause bleiben und sich um den Nachwuchs kümmern. Von der Elternzeit nutzen viele Väter nur die zwei Pflichtmonate und machen danach schön karriereorientiert weiter mit ihrem Vollzeitjob – ohne eigene finanzielle Einbußen.
Mütter dagegen reduzieren oft freiwillig ihre Vollzeit- auf eine Teilzeitbeschäftigung. Oder noch viel schlimmer: Sie machen langfristig nur noch Minijobs, weil der Mann ja als Hauptverdiener das Geld mit nach Hause bringt.
3. Weil Frauen stärker von Altersarmut betroffen sind.
Durch Ereignisse wie Babypausen und Pflegefälle in der Familie sind wir vor dem Renteneintritt durchschnittlich 26 Jahre berufstätig, Männer hingegen fast 40 Jahre. Das bedeutet, dass wir auch nur 26 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt haben, was wiederum bedeutet, dass wir signifikant weniger Rente bekommen als Männer.
Die Lücke zwischen den Renteneinkünften von Männern und Frauen wird als Gender Pension Gap bezeichnet. 2022 lag sie bei 27,6 Prozent. Die Folge ist nichts anderes als Altersarmut. Aber was bedeutet Altersarmut eigentlich? Es heißt nichts anderes, als dass man im Alter nicht genug staatliche Rente bekommt, von der man leben kann – wenn das Geld also nicht einmal für Basics wie Essen und Miete reicht.
Das Thema Rente ist für junge Frauen natürlich gedanklich noch sehr weit weg, aber eine 25-Jährige aus München ist von Altersarmut theoretisch genauso bedroht wie eine 60-Jährige aus Leipzig. Wie viel gesetzliche Rente wir später mal bekommen, richtet sich nämlich danach, wie viel Geld eine Frau im Laufe ihres gesamten Lebens als Berufstätige in die Rentenkasse zahlt. Oder anders gesagt: wie viel sie im Job verdient.
Altersarmut ist weiblich
Jede 5. Frau ab 65 Jahren galt 2021 in Deutschland als armutsgefährdet. Die Armutsgefährdungsquote lag bei Frauen ab 65 Jahren somit bei 20,9 Prozent, bei gleichaltrigen Männern bei 17,5 Prozent.
Die gesetzliche Rente wird also nicht mehr reichen, um unseren heutigen Lebensstandard zu halten.… Wir haben also gar keine andere Wahl und MÜSSEN finanziell selbstbestimmt werden, um nicht unseren Lebensabend in Armut verbringen zu müssen.
4. Weil wir unsere eigenen Prioritäten setzen wollen und müssen.
Wie du weißt, bin ich vor einiger Zeit Mutter geworden. Aber auch davor wusste ich bereits, dass ich – wenn ich mal Kinder habe – diese vier Dinge auf keinen Fall will:
- Meine Elternzeit von jemand anderem festlegen lassen (Arbeitgeber und Staat).
- Um meine Karriere bangen.
- Meine kleinen Mini-Mes den ganzen Tag in der Kita parken, weil ich bis 18 oder 19 Uhr arbeiten muss.
- Um Urlaubstage betteln, wenn die Kita zu hat oder die Mini-Mes krank sind.
Solche Entscheidungen möchte ich selber treffen und dafür muss ich finanziell selbstbestimmt sein. Und du auch!
Leuchtet ein? Du bist total angefixt? Lass es uns angehen! Wie? Das liest du in meinem Artikel: Passiv investieren: Das Geheimnis von Reichtum?
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