Warum du unbedingt spenden solltest

Hast du schon mal etwas gespendet? Wenn nicht, dann wird’s aber höchste Zeit. Denn wenn du spendest, tust du nicht nur anderen etwas Gutes, es hat auch auf dich einen positiven Effekt – sogar finanziell. Hier ein paar Ideen, wie du sinnvoll spenden kannst.

Warum spenden so wichtig ist – auch für dein Vermögen

Spenden ist ein essentieller Teil des Vermögensaufbaus. Das klingt vielleicht im ersten Moment etwas unlogisch, denn eigentlich lautet eine Faustregel ja, so viel zu sparen wie es nur geht. Beim Spenden fließt das Geld stattdessen in die andere Richtung, nämlich raus aus deinem Vermögenstopf. Ja, stimmt. Die Kohle ist dann erst mal weg.

Allerdings wären wir da wieder beim Thema Glaubenssätze und finanzielle Verantwortung. Geld ist nicht schlecht – und auch nicht gut. Geld ist ein neutrales Tauschmittel. Es kommt nur darauf an, wie du zu Geld stehst und was du draus machst. Wenn du Geld besitzt, hast du gleichzeitig auch ein Stück Macht – und kannst damit etwas auf der Welt bewegen. Mit Geld Klamotten shoppen oder etwas für einen wohltätigen Zweck – deine Entscheidung, jeden Tag.

Erst geben, dann nehmen: Auch Finanz-Coach-Guru Bodo Schäfer sieht Spenden als absolutes Muss. „Glücklich ist derjenige, der gelernt hat, dass der sicherste Weg, um Geld zu bekommen, der ist, zuerst einmal Geld zu geben“ – dieses Zitat steht in Bodo Schäfers Finanz-Standardlektüre „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ und stammt im Original von dem amerikanischen Schriftsteller Napoleon Hill (dessen Buch “Think and Grow Rich*” du unbedingt lesen sollest. Am besten in der Originalfassung!). Er soll nichts anderes heißen als: Wenn du etwas gibst, bekommst du auch etwas zurück.

Kleiner Faktencheck: Die Deutschen spenden jedes Jahr insgesamt um die fünf Milliarden Euro, im Schnitt 35 Euro pro Person. 2017 waren es 21 Millionen Leute, die was abgegeben haben – ein Tiefststand im Vergleich zu den Jahren davor. Sehr vorbildlich sind aber die Ü-70-Jährigen, von denen die meisten spenden. Bei den jungen Deutschen bis 29 Jahre sieht es mit 15 Prozent Spendern eher etwas dünn aus. Unsere Generation ist übrigens immer mehr Fan von Crowdfunding-Projekten als von klassischen Spenden.

Wem sollte man spenden?

Wobei das Oldschool-Spenden nach wie vor eine sehr gute Sache ist. Damit gemeint ist, einen Betrag X an eine wohltätige Organisation zu überweisen. Ob als einmalige Spende oder als monatlichen Förderbetrag, bleibt dir überlassen. Es gibt einen Haufen an Einrichtungen, an die man spenden kann, zum Beispiel in den Bereichen humanitäre Hilfe, Umweltschutz oder Tierschutz. Schon klar, man kann nicht allen etwas geben. Deswegen solltest du dir gezielt ein oder zwei Organisationen mit den jeweiligen Themengebieten heraussuchen, für die dein Herz schlägt. Wenn es zu viele sind, verliert man nämlich schnell den Überblick.

Seriös müssen die ausgesuchten Organisationen unbedingt sein. Du willst ja schließlich, dass dein Geld auch dort ankommt, wofür es gedacht ist. Bevor man spendet, sollte man sich also sehr gut über die potenzielle Organisation informieren und darauf achten, dass sie wirklich transparent mit den Spendengeldern umgeht. Wenn du unsicher bist, hilft dir als Orientierung das Spenden-Gütesiegel des Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Hilfswerke mit diesem Siegel wurden streng geprüft und für glaubwürdig befunden. Was du im Gegenzug lieber nicht tun solltest: dich von irgendwelchen Leuten von irgendwelchen Organisationen auf der Straße anlabern und zu einer Spende oder Mitgliedschaft überreden lassen. Der Wille zu spenden, sollte von dir selbst kommen.

Mikrospenden

Das klingt dir alles viel zu aufwändig? Mit der Ausrede kommst da aber nicht weit. Auch für Faulis mit kleinem Budget gibt es überall Möglichkeiten, etwas Geld zu abzudrücken, beispielsweise in Form von Mikrospenden, also Minibeträge im Cent-Bereich. Du weißt schon, Kleinvieh macht auch Mist und so. Eines der bekanntesten Projekte heißt „Deutschland rundet auf“. Du sagst an der Supermarktkasse „Aufrunden bitte“, spendest so maximal zehn Cent und damit automatisch an ein gemeinnütziges Projekt.

Keine große Sache, oder? Deswegen werden solche Mikrospenden im Englischen auch „Painless Giving“ genannt – es tut also nicht weh, ein bisschen zu spenden. Eine andere Variante, ebenfalls im Supermarkt: Pfandbons von Flaschenautomaten in eine Spendenbox werfen, falls vorhanden. Oder noch einen Schritt davor: Produkte kaufen, die aus fairem Handel stammen und Einnahmen des Verkaufs direkt in gemeinnützige Projekte fließen.

Mit ein paar Klicks kann auch ein Digital Native ohne großen Aufwand eine Mikrospende durchführen: Du brauchst nur dein Smartphone und 40 Cent – zumindest bei der App „Share the Meal“. Für 40 Cent bezahlst du per Handy einem hungernden Kind irgendwo auf der Welt das Essen für einen ganzen Tag. Im Gegenzug bekommst genaue Infos, wo dein Geld hingeht.

Spenden – egal wie

Spenden muss nicht immer unbedingt nur mit Geld verbunden sein. Auch Sachspenden können in manchen Fällen wertvoll sein, zum Beispiel Kleidung. Doch da muss man aufpassen – vor allem bei Altkleidercontainern an der nächsten Straßenecke. Nicht selten landen die Klamotten nämlich in kriminellen Geldmacherhänden. Besser ist es, die Sachen stattdessen direkt an offizielle Kleiderkammern oder soziale Einrichtungen wie der Berliner Kältehilfe zu geben.

Spenden kann eine extrem essentielle Sache sein, die über Leben und Tod entscheidet, etwa bei Blutspenden oder eine Stammzellenspende. Und hast du eigentlich schon einen Organspendeausweis? Die Zahl der Organspender ist in Deutschland so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Du wirst also gebraucht. Einen Organspendeausweis zu beantragen, ist übrigens ganz easy. Hier erfährst du, wie es funktioniert!

Zeit spenden

Aber solange du noch gesund und munter bist, kannst du auch noch etwas anderes sehr Wertvolles spenden: deine Zeit. Einsamkeit ist in Deutschland ein Tabuthema, dennoch sind sehr viele Menschen davon betroffen. Du kannst überall deine Zeit spenden: Bei Senioren im Altersheim, in Flüchtlingsunterkünften, in Hospizen. Zugegeben, solche Ehrenämter können emotional herausfordernd sein, erweitern aber sicher den eigenen Horizont um ein Vielfaches. Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen …

Da haben wir es also wieder mit dem Geben und Nehmen. Machen wir uns nichts vor: Spenden tut man nicht nur für andere Menschen, am Ende tut man es ein bisschen auch für sich selbst. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Experten sprechen vom “warm glow effect“, also das warme Gefühl, das man bekommt, wenn man eine gute Tat vollbracht hat. Je höher die Spende ist, desto stärker soll das Gefühl sogar sein.

Spenden von der Steuer absetzen

Aber kommen wir nach der ganzen Gefühlsduselei noch einmal zurück zu den harten Zahlen. Denn so eine Spende macht sich neben dem warmen Gefühl auch ziemlich gut in der Steuererklärung. Man kann Spenden nämlich von der Steuer absetzen. Du brauchst dafür nur eine Spendenbescheinigung bzw. eine Spendenquittung von der Organisation. Diese musst du bei Nachfrage des Finanzamts vorlegen können. Immer angegeben sein muss der Spendenbetrag, das Datum sowie die Bestätigung, dass die Spende einem gemeinnützigen Zweck zugute gekommen ist. Meistens schicken dir die Organisationen den Beleg schon von sich aus zu. Für Beträge bis 200 Euro reicht dem Finanzamt sogar ein Kontoauszug.

Spenden fallen in der Steuererklärung unter den Punkt Sonderausgaben. Pro Jahr darf man maximal 20 Prozent der Einkünfte als Spenden absetzen. Alles darüber wird ins darauf folgende Jahr geschoben. Parteispenden sind übrigens eine Sonderform und fallen nicht darunter. Deinen Mitgliedsbeitrag im Sportverein kannst du ebenfalls nicht als Spende angeben.

Fazit

Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, seiner Umwelt und seinen Mitmenschen durch eine Spende etwas Gutes zu tun. Und nicht zuletzt ist es eine emotionale Win-Win-Situation. Ich persönlich habe natürlich auch diesen Prozess automatisiert 😉 Ich spende jeden Monat einen festen Betrag an drei Organisationen: NABU (die Ostsee ist quasi mein Patenkind), INTACT Mädchenhilfe e.V. und habe ein Patenkind über PLAN. Außerdem habe ich letztes Jahr eine Flüchtlingsfamilie hier in Berlin betreut. Geht alles, man muss es nur wollen. Wie spendest du oder wie wirst du in Zukunft spenden?

Foto: https://www.pexels.com/photo/blur-bokeh-close-up-colorful-594579/

20 Kommentare

  1. Pingback: In den Töpfen der Anderen #55 » Finanzküche

Schreibe einen Kommentar zu Nicole Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert