Moneytalk: Risiko – Wahrgenommene Sicherheit und echte Risiken

Was ist überhaupt Risiko? Was ist der Unterschied zwischen Unsicherheit und Risiko? Kann frau das Risiko beim Investieren steuern? Das alles und mehr erfährst du in diesem Artikel.

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Was ist überhaupt Risiko?

Im Buch von LinkedIn Gründer Reid Hoffman „The Start-Up of You“* gibt es eine schöne Definition für Risiko: „Risk is the downside consequences from a given action or decision and the likelihood that the downside occurs.“ Auf Deutsch würde das in etwa heißen: “Risiko sind die negativen Konsequenzen einer Aktion oder Entscheidung und die Wahrscheinlichkeit, dass diese negativen Konsequenzen eintreffen.“ 

Als Beispiel dafür nennt Reid Hoffman Flugreisen. Denn wenn du fliegst und das Flugzeug abstürzt, bist du sehr wahrscheinlich tot. Aber: Die Wahrscheinlichkeit, dass du mit einem Flugzeug abstürzt, ist sehr sehr gering. Hier wird also die harte Konsequenz durch die niedrige Wahrscheinlichkeit abgefedert. Deswegen würde ich sagen, dass Flugreisen nicht sonderlich risikoreich sind, weil es so unwahrscheinlich ist, dass man wirklich abstürzt.

Für mich bedeutet Risiko auch abzuwägen: Was bekomme ich im Bestfall vs. Was verliere ich im schlimmsten Fall und in welchem Verhältnis stehen diese beiden zueinander?

Wenn die Upside also so viel toller ist, als die Downside schlecht ist, wäre es für mich immer noch ein guter Deal. Wenn dagegen, das was ich im besten Fall bekommen würde, ein Nice-To-Have ist, das Eintreten des Worst Cases aber richtig schlimm, dann würde ich es nicht machen.

Unsicherheit ist nicht gleich Risiko

Ich habe das Gefühl, dass es oft Unsicherheiten gibt, die aber im eigentlichen Sinn kein Risiko sind.

Beispiel: Wenn du kurz davor bist, deinen Job zu wechseln, ist das mit viel Unsicherheit verbunden. Du stellst dir sicherlich Fragen wie: Wie ist das Team? Werde ich dort schnell Fuß fassen? Werde ich mich dort wohlfühlen? Werden mir die Aufgaben gefallen?

Das sind nachvollziehbare Gedanken, aber hier geht es um Unsicherheit, nicht um Risiko. Denn wie groß ist das Risiko tatsächlich? In den seltensten Fällen bindet man sich langfristig bei einer Stelle. Du kannst also jeder Zeit zurück und einen Plan B verfolgen.

Das ist auch etwas, das ich zum Einschätzen von Risiko nutze: Welchen möglichen Plan B gibt es und wie schnell könnte ich von Plan A auf Plan B wechseln?

Die Downside wäre, dass es dir im neuen Job gar nicht gefällt. Dann würdest du dir einen neuen Job suchen. Die Upside wäre, dass dir der neue Job richtig gut gefällt. Die Downside ist also sehr gering. Für mich persönlich wäre das also kein großes Risiko. Unsicherheit ja – Risiko nein.
Wir Menschen tendieren dazu, Dinge, deren Ergebnisse noch nicht klar sind, als Risiko einzustufen. Dabei handelt es sich oft nur um Unsicherheit. Oftmals machen wir bestimmte Dinge dann nicht und verpassen Chancen. Deswegen ist es so wichtig, zwischen Unsicherheit und Risiko zu unterscheiden.

Wahrgenommene Sicherheit und Risiko

Oft denken wir, dass, wenn wir nichts tun, wir auch kein Risiko eingehen können. Dabei ist in vielen Situationen Nichtstun auch super riskant.

Beispiel: Du bist krank und gehst nicht zum Arzt. Du bist also inaktiv und das ist super riskant.

Beim Investieren ist das übrigens genauso: Inaktivität ist super riskant.

Aber warum ist das so? Warum ist nicht zu investieren, risikoreicher als zu investieren?

Beispiel: Du legst dein Geld unters Kopfkissen oder auf ein Tagesgeld- oder Girokonto, weil sich das sicher anfühlt.

Wenn du es aber rational betrachtest: Die Inflation sorgt dafür, dass dein Geld immer weniger Wert wird. Durch die Inflation werden Produkte teurer. Das ist ein Wirtschaftsgesetz, ist gewollt und wird gesteuert. Die ideale Inflation liegt bei 2% pro Jahr.

Dein sicheres Geld unter dem Kopfkissen oder auf dem Giro-oder Tagesgeldkonto verliert also auf jeden Fall jedes Jahr durchschnittlich 2% an Wert. Das Risiko liegt bei 100%.

Plus, wenn du es investieren würdest, würdest du Gewinne machen. Die Höhe der Gewinne hängt von deiner Risikobereitschaft ab. Mit moderater Risikobereitschaft kann man sicherlich 6% Rendite machen. Denn Aktien haben seit 1991 im Schnitt jedes Jahr 8% Rendite gemacht.

Beispielrechnung (bei einer Rendite von 6%):

Wenn du dein Geld nicht investierst, verlierst du:

– Jedes Jahr 2% durch die Inflation
– 6% Opportunitätskosten (Ertrag, den du nicht bekommst)
= 8% Verlust

Dein Risiko 8% zu verlieren, liegt also bei 100%. Du verlierst jeden Tag Geld dadurch, dass du es nicht investierst. Hier gibt es keine Upside. Wenn du das Geld unterm Kopfkissen hast, wird es sich nicht vermehren.

Risiko beim Investieren

Während Inflation von dir nicht beeinflussbar ist, kannst du beeinflussen, wie viel Risiko du bei einer Investition tätigen willst. Denn du investierst nach deiner ganz persönlichen Risikobereitschaft. Du kannst das Risiko also steuern – und das musst du sogar.

Wie kannst du dein Risiko beim Investieren minimieren?

Du musst wissen, was du tust.

Du musst die Regeln kennen und wissen, wie die Börse und der Markt funktionieren. Das ist die absolute Grundlage. Eigne dir also das notwendige Wissen an. Denn wenn du nicht weißt, was du tust, gehst du das größtmögliche Risiko ein.

„Wenn Sie den größten Gefahrenherd für ihre finanzielle Zukunft sehen wollen, gehen Sie nach Hause und schauen Sie in den Spiegel.“ – Jonathan Clements

Dein Notgroschen sollte gefüllt sein

Dein Notgroschen ist Geld, das auf deinem Konto liegt und für den Notfall gedacht ist. Zum Beispiel: Du verlierst deinen Job. Deine Waschmaschine oder dein Auto gehen kaputt.
Dein Notgroschen sollte mindestens 3 Monatsgehälter betragen. Also so viel Geld, dass du und alle von dir abhängigen Personen mindestens 3 Monate überleben können. Als Selbstständige sollte er etwas größer sein.

Du investierst nur nach deiner persönlichen Risikobereitschaft

Analysiere deine persönliche Risikobereitschaft und investiere dementsprechend. Du musst wissen, wie viel Risiko du eingehen möchtest.

Du solltest nur Geld investieren, das übrig ist

Investiere kein Geld, das du auf jeden Fall zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen wirst. Wenn du nur Geld investierst, das übrig ist, dann tut es nicht so weh, es zu verlieren und es nicht existenzbedrohend.

Diversifikation

Wenn es um langfristigen Vermögensaufbau und Altersvorsorge mit steuerbarem Risiko geht, ist Diversifikation ein absolutes Muss. Mit Diversifikation meine ich nicht in 2 Unternehmen anstatt in eins zu investieren, sondern in 2000. Nur ein Unternehmen, eine Branche, ein Land oder ein einziger Kontinent ist zu wenig. In 2000 Unternehmen weltweit zu investieren, ist schon sehr gut diversifiziert. Dafür gibt es ETFs (Aktienkörbe, in denen sich hunderte Unternehmen befinden), mit denen du breit diversifizieren kannst. Du musst dir die 2000 Unternehmen also nicht selber heraussuchen.

Langfristigkeit

Mit Langfristigkeit meine ich 15 Jahre. 10 Jahre ist das Minimum und 15 Jahre sind ideal.

The Motley Fool’ untersuchte die Historie des DAX und fand heraus, dass man historisch gesehen bei einer Investition in den DAX ab einer Haltedauer von 15 Jahren keine Verluste mehr machen konnte. Und der DAX ist nur relativ breit gestreut, da es nur 30 Unternehmen sind. Aber Achtung: Das ist keine Garantie für die Zukunft.

Langfristigkeit ist wichtig, um nach einer Krise mögliche Verluste wieder aufzuholen. Aber: Nur weil dein Aktiendepot mal in den roten Zahlen ist, heißt das nicht, dass du Verlust gemacht hast. Den machst du erst, wenn du verkaufst. Genau deswegen brauchst du Langfristigkeit, um solche Momente auszusitzen.

Wie ermittelst du deine persönliche Risikobereitschaft?

Indem du diese 3 Fragen beantworten:

1. Wie viel Risiko kannst du eingehen?

Das bezieht sich sowohl auf den beruflichen als auch den privaten Kontext. Wie ist deine familiäre Situation? Sind andere Menschen von dir abhängig? Wie sicher ist dein Einkommen? Ist der Notgroschen schon gefüllt?

2. Wie viel Risiko willst du eingehen?

Nur weil du es kannst, heißt das ja noch nicht, dass du es auch willst. Das hat viel mit Nervenstärke und Stressresistenz zu tun. Wie viel Stress verursachen dir vorübergehende Verluste? Hier geht es um Selbstanalyse. Nimm dir wirklich die Zeit dafür. Und geh im Zweifel lieber erstmal zu wenig Risiko ein als zu viel.

3. Wie viel Risiko musst du eingehen?

Das bezieht sich auf dein finanzielles Ziel. Rendite kommt von Risiko. Wenn du beispielsweise 8% Rendite möchtest, aber kein Risiko eingehen willst, funktioniert das nicht. Es gibt verschiedene Onlinerechner, mit denen du verschiedene Szenarien durchspielen kannst. Wie viel Risiko musst du eingehen, um dein finanzielles Ziel zu erreichen?

Risiko von Selbstständigen/Unternehmer*innen vs. Risiko von Festangestellten

Die vorherrschende Meinung ist, dass eine feste Stelle bei einem soliden Unternehmen sicherer ist als Selbstständigkeit oder Unternehmertum.

Dafür habe ich einige Gegenbeispiele, die zeigen, dass eine feste Stelle nicht immer super sicher ist:

– General Motors versprach seinen Mitarbeiter*innen eine Anstellung auf Lebenszeit. 2008 in der Krise musste das Unternehmen 47.000 Menschen entlassen.

– HP musste 2006 25.000 Angestellte entlassen.

Das sind große Firmen, die es schon jahrelang gibt und man denkt, wenn man dort arbeitet, ist man auf der sicheren Seite. Stellt euch eine Person Ende 40 vor, die ihr ganzes Leben zum Beispiel bei GM gearbeitet hat. In der gleichen Branche, mit dem gleichen Kollegenkreis und dem gleichen persönlichen Skillset. Jemand, der davon ausging, dass ihr Job bis zum Lebensende garantiert sei. Wenn diese Person plötzlich ihren Job verliert, wird es schwierig für sie. Denn meistens geht es nicht nur einem Unternehmen aus der Branche schlecht, sondern der ganzen Branche. Somit wird es für diese Person auch schwierig, bei der Konkurrenz einen Job zu finden. Ist also gar nicht so einen kleines Risiko.

Vergleichen wir auch das Risiko von Festangestellten vs. Selbstständigen am folgenden Beispiel:

Festangestellte Immobilienkauffrau vs. selbstständige Immobilienmaklerin

Die Maklerin ist selbstständig und hat kein festes Einkommen. Mal geht es ihr sehr gut, mal hat sie Durststrecken. Sie ist daran gewöhnt, sich durchzubeißen. Sie muss Kontakte knüpfen und baut sich kontinuierlich ein Netzwerk aus. Sie muss den Markt lesen, Chancen sehen und pragmatisch Möglichkeiten finden, Geld zu verdienen.

Die angestellte Immobilienkauffrau hat feste Arbeitszeiten und ein festes Einkommen. Das hat sicherlich auch viele Vorteile. Aber es geht ja um Risiko. 

Stell dir also diese beiden Frauen in der Immobilienkrise vor. Welche der beiden wird damit besser zurechtkommen?

Natürlich die selbstständige Immobilienmaklerin. Sie ist Höhen und Tiefen gewöhnt, bildet sich ständig weiter, weiß, was es heißt, sich neu zu positionieren und hat bereits ein gutes Netzwerk.

Die festangestellte Immobilienkauffrau hat keine antrainierten Überlebensstrategien, weil sie diese bisher nicht brauchte. Sie hat nicht unbedingt ein Netzwerk, sich nicht unbedingt stetig weitergebildet und kein diversifiziertes Skillset.

Natürlich muss nicht jede von uns Unternehmerin werden. Ich möchte mit diesem Beispiel nur zeigen, dass das, was uns von Schule und Eltern als sicherer Weg eingetrichtert wird, unter gewissen Umständen nicht unbedingt immer der sichere Weg ist.

Intelligente Risiken eingehen

Das Leben ist voller Risiken und viele lohnt es sich auch einzugehen. Wie aber kannst du analysieren, ob ein Risiko ein intelligentes Risiko ist?

Es gibt nämlich auch dumme Risiken.

Zum Beispiel: Bei rot über die Ampel zu gehen oder sein ganzes Geld in eine einzige Aktie zu stecken.

Du solltest also zwischen dummen und intelligenten Risiken unterscheiden. Und wir sind ja alle intelligente Frauen und somit in der Lage, intelligente Risiken einzugehen und Chancen zu realisieren.

Wenn du dir jetzt überlegst, wie hoch das Risiko ist und ob du es eingehen solltest, dann hab ich was für dich:

1. Es wird meistens nicht so schlimm, wie du denkst

Das kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen. Wie oft haben wir uns schon den Weltuntergang ausgemalt und es wurde dann nicht mal halb so schlimm. Wir denken immer, dass es ganz schlimm kommt. Das ist ein psychologisches Phänomen: Der Negativity Bias. Negative Ereignisse nehmen wir stärker wahr. Sie haben einen größeren Effekt auf unsere Psyche als positive Ereignisse der gleichen Intensität.

Beispiel:

Dein Tag war total gut, du hast super Feedback bekommen, dein Chef hat dich gelobt oder deine Kund*innen waren total zufrieden. Und dann kommt ein doofer Instagram-Kommentar und der ganze Abend ist gelaufen.Dagegen hilft: Erfolge aufschreiben. In meinem Finanzjournal gibt es deswegen auch die Frage nach deinem Erfolg des Tages!

2. Ist das Worst Case Szenario für dich tolerabel oder nicht?

Bedeutet: Stirbt jemand oder verlierst du jemanden oder etwas, das du nie wieder zurückbekommen kannst. Das wäre ein Worst Case, der nicht tolerierbar ist und ein Risiko, das es sich nicht lohnt einzugehen. Geld gehört da übrigens nicht dazu, denn das bekommt ihr immer wieder.

Ein Beispiel aus meinem Leben:

Ich hatte eine unbefristete Stelle in Hamburg mit Verantwortung. Für einen ersten Job war das schon sehr gut. Dann ergab sich die Möglichkeit, mein eigenes Unternehmen zu gründen. Klar gab es dabei Risiken und Unsicherheiten. Ich fragte mich, was der Worst  Case ist. Der Worst Case war, dass ich das Ding nach 2 Jahren vor die Wand fahre, super viel gelernt habe und mir dann wieder eine Festanstellung suche. Die Upside war dagegen so groß mit der Aussicht auf ein eigenes Unternehmen.

3. Kannst du deine Entscheidung wieder revidieren?

Wie final ist die Entscheidung, die es zu treffen gilt?

Beispiel:

Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest und dich 4 Jahre an ein Unternehmen bindest, gibt es während dieser Zeit erstmal keinen Plan B.
Beim Beamtentum ist das ähnlich. Wenn du Lehrerin wirst und verbeamtet bist, kommst du an eine Schule, bei der du mindestens 5 Jahre bleibst. Wenn diese dir nicht gefällt, ist ein Plan B eher schwierig.
Deswegen frage dich, wie final deine Entscheidung ist und ob du sie wieder revidieren kannst. Dann ist das Risiko relativ gering.

Eure Fragen

Ist es besser, über eine Bank zu investieren oder es selber zu machen?

Meine Philosophie ist selber machen, weil ich nur dann weiß, was mit meinem Geld passiert. Wenn man weiß, was man tut, kann man auch alles selber machen.

Wird man risikobereiter, je mehr Grundvermögen man hat?

Wahrscheinlich ja, aber nicht sicher, ob das eine generelle Regel ist. Das ist sicherlich ganz individuell. Aber klar, wenn du mehr Sicherheiten hast, kannst du auch mehr Risiko eingehen.

Was mache ich, wenn ich auf eine Wohnung spare? Da ist Investieren ziemlich schwer.

Wenn du beides nicht parallel machen kannst, dann musst du dich entscheiden. Was du aber auf gar keinen Fall machen solltest, ist Geld in Aktien und ETFs zu investieren und zu sagen: Mit diesem Geld kaufe ich mir in 3 Jahren eine Immobilie. Das ist ein Verstoß gegen die Regel: Nur Geld investieren, das man nicht braucht.

Was, wenn der Börsencrash kommt? Verliere ich dann mein ganzes Geld? Das hält mich vom Vermögensaufbau ab.

Wenn der Börsencrash kommt, dann ist dein Vermögen temporär minimiert. Du hast temporäre Verluste. Deswegen darfst du nur so viel Risiko eingehen, wie du in einem Crash aushalten könntest. Plus, wenn du weißt, was du tust und die Mechanismen kennst, dann weißt du, dass ein Tief kommen wird und dass danach aber auch wieder ein Hoch kommen wird. Historisch gesehen ist übrigens das nächste Hoch immer höher als das vorherige und das nächste Tief auch höher als das letzte Tief. Wenn du diese Mechanismen kennst, sollte ein Crash dir gar nicht so viel ausmachen.

Auch hier gilt: Starte im Zweifel erstmal mit weniger Risiko.

Du sprichst bei Langfristigkeit von 15 Jahren. Wenn nach 9 Jahren gerade alles mega gut steht und ich viel Gewinn machen würde, sollte ich dann verkaufen?

Kannst du machen. Wenn deine Strategie nicht Buy and Hold ist, sondern du ein bestimmtes Ziel hattest, beispielsweise aus 10.000 Euro 15.000 zu machen und du das nach 9 Jahren erreicht hast. Du kannst es aber auch halten, vielleicht wird es dann mehr (es kann natürlich auch weniger werden). Das kommt einfach auf deine Strategie an.

Was ist, wenn ich 14 Jahre lang investiert habe und dann der Crash kommt? Dann habe ich keine Zeit mehr, mich von ihm zu erholen.

Richtig. Aber du hast auch schon 14 Jahre investiert und ordentlich Rendite gemacht. Dein Vermögen ist dann nicht mehr null. Du hast in den 14 Jahren dann wahrscheinlich so viel Rendite gemacht, dass du fein raus bist. Der Crash geht ja auch nie bis auf null. Der letzte Crash war, glaube ich bei Minus 30-45%. Dann ist es mal kurz die Hälfte Wert, aber du hast wahrscheinlich vorab schon mega die Rendite gemacht. Hier sollte man das Verhältnis sehen.

Wenn ich eine größere Summe zum Anlegen habe, sollte ich dann gleich alles auf einmal investieren oder monatlich in eine Sparrate investieren?

Beides hat Vor-und Nachteile. Der Vorteil des direkt Investierens ist, dass das Geld ab sofort für dich arbeitet.

Beim monatlichen Investieren habt ihr eine zeitliche Diversifikation. Es fühlt sich vielleicht für einige auch besser an, nicht alles an einem Tag zu investieren, sondern es über mehrere Monate zu stückeln. Ich würde aber nicht 100.000 Euro auf 10 Jahre stückeln.

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