Quartalsbericht Q4/2019

Im Quartalsbericht reflektiere ich meine persönlichen und beruflichen Highs & Lows der letzten drei Monate sowie meine Erkenntnisse über mich selbst, das Leben und die Menschen.

Im letzten Quartalsbericht des Jahres 2019, der gleichzeitig der letzte dieses Jahrzehnts ist, erzähle ich dir, was mich an Klimmzügen so fasziniert, warum ich mich gerade intensiv mit meinem Schlaf auseinandersetze, warum die Aussage: „Du nervst mich“, eines der schönsten Komplimente ist, welcher Persönlichkeitstyp ich bin und einiges mehr. Viel Spaß beim Lesen.

Hier geht’s zur Podcast-Folge:

Jetzt anhören und abonnieren auf

Persönliche Highs & Lows

Los geht es mit meinen persönlichen Highs

Wie so oft, geht es als erstes um ein sportliches Highlight. Ich freue mich, verkünden zu können, dass ich mein Ziel, bis Weihnachten einen (erstmal nur das) Klimmzug zu schaffen, erreicht habe. Wer das schon mal untrainiert versucht hat, weiß, wie schwierig das ist. Das Coole an Klimmzügen ist, dass er nur dann zu schaffen ist, wenn man sich an eine ganz bestimmte Bewegungsfolge hält. Die Tatsache, dass Muskelgruppen im ganzen Körper auf einander abgestimmt sein müssen, fasziniert mich. Dazu gehört auch der Kopf. Immer wieder kam ich beim Hochziehen an diesen einen Punkt, der unüberwindbar schien. 

Genau da muss man drüber. Der Rest ist ein Kinderspiel. Mit sehr viel Arbeit, Schweiß und Tränen habe ich genau das geschafft. Gedauert hat das Ganze von Juni bis November. 24 Wochen. Ca. 72 Trainingseinheiten. 4320 Minuten Training. Nur um einen Klimmzug hinzubekommen. Natürlich habe ich in diese Sporteinheiten nicht ausschließlich für den Klimmzug trainiert, aber du bekommst eine Idee davon, wie lange sowas dauert. 

Ich liebe die Metaphern, die Klimmzüge für das gesamte Leben darstellen.

Metapher Nummer 1: Das große Ganze

Denk an ein Ziel, das du unbedingt erreichen möchtest, du aber keine Ahnung hast, wie das gehen soll. Wie zu Beginn meiner Trainingseinheiten wirst du dir wahrscheinlich so viel Wissen wir möglich darüber aneignen, dir die Abläufe anschauen und die einzelnen Fertigkeiten, die du brauchst, einzeln trainieren. Beim Klimmzug wären das beispielsweise die einzelnen Muskelgruppen, die beim Klimmzug aktiv sind. Erst ganz zum Schluss kommt alles zusammen. Das große Ganze wird sichtbar.

Metapher Nummer 2: Der eine entscheidende Punkt

In vielen großartigen Erfolgsgeschichten gibt es diesen einen Punkt, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Wie bei meinen Klimmzügen, kann sich dieser unüberwindbar anfühlen, weshalb viele hier aufgeben. Dranbleiben lohnt sich aber, denn einmal überwunden, geht es auf einmal ganz leicht.

Meine Reisen

In den letzten Wochen war ich viel unterwegs, in Sofia & Dublin und habe dort viele inspirierende Menschen kennengelernt. Allein unterwegs zu sein ist für mich immer eine super Möglichkeit meine Komfortzone zu verlassen. Wie du vielleicht weißt, bin ich normalerweise kein großer Fan von Menschenmassen. Gleichzeitig niemanden zu kennen und aktiv auf Leute zugehen zu müssen, ist definitiv eine Überwindung für mich. Ich merke aber, wie sehr mich diese Ausflüge aus dem Gewohnten weiterbringen. Anstrengend ist und bleibt es trotzdem.

Kommen wir zu meinen persönlichen Lows

Ich habe mich in diesem Jahr viel mit meiner Gesundheit beschäftigt. Dazu gehören Themen, wie Sport und Ernährung, aber natürlich auch: Schlaf. Obwohl ich nachts schlafe, habe ich gemerkt, dass ich Morgens unerholt aufwachte. Um mal zu schauen, ob und wenn ja was da schief läuft, habe ich mir einen Oura Ring angeschafft, der mir hilft, meinen Schlaf zu analysieren. Dabei habe ich festgestellt, dass mein Körper so gut wie nie in die REM-Schlafphase geht. Über diese gibt es verschiedenste Aussagen (anscheinend ist die Forschung hier noch nicht sehr weit gekommen), aber soweit ich es verstanden habe, werden in dieser Phase Erlebnisse und Emotionen des Tages verarbeitet. Passte also genau zu meinem Gefühl, dass bei mir die Welt am nächsten Morgen eben nicht ‘ganz anders’ aussah. Diese Erkenntnisse waren Anlass genug, ein paar Schritte weiterzugehen. Wie mein optimales Schlaf-Set-Up heute aussieht, hab ich nochmal in einem separaten Blogartikel zusammengefasst. Vorab kann ich aber schon sagen, dass sich mein Schlaf durch die Veränderung deutlich verbessert hat. 

Highs & Lows im Business

Mein schönstes Kompliment

Mich erreichte eine Nachricht bei Instagram, in der stand: Natascha, du nervst mich. 

Weiter schrieb sie, dass sie immer wieder einen neuen Post, mit einer weiteren Erinnerung, einem weiteren Arschtritt, sich endlich um ihre Finanzen zu kümmern, sehen würde. In meinen Augen das schönste Kompliment, das du mir machen kannst. 

Wenn es nötig ist, euch zu nerven, damit ihr eure Ziele erreicht, dann übernehme ich diesen Job gerne für euch.

Vielseitige Anfragen

Ich freue mich unglaublich über die Anfragen, die ich bekomme. Zum einen von großen Firmen (Google, Ebay, Bosch, …), die mich für Reden, Workshops oder Ähnliches buchen wollen. Zum anderen aber auch Nachrichten von Privatpersonen, die mich fragen, ob wir einfach Mal eine Stunde spazieren gehen wollen. Das zeigt mir, dass ich zwar genug Professionalität an den Tag lege und einen Mehrwert für Unternehmen darstelle, gleichzeitig aber nahbar genug bin, um DICH zu erreichen. An dieser Stelle muss ich sozialen Netzwerken ein Kompliment machen. Neben allen Nachteilen, die immer wieder erwähnt werden, war es durch sie noch nie einfacher, Verbindungen zwischen Fremden herzustellen.

Mein Anti-Adventskalender auf Instagram und Facebook

Schönerweise gefällt euch mein Anti-Adventskalender richtig, richtig gut. Die Idee dahinter war, mal nichts zu bekommen, sondern zu geben. Viele von euch kommentieren fleißig unter den Posts und berichten, wem sie an diesem Tag etwas Gutes getan haben.

Vorbereitungen für das Mentoring 2020

Hinter den Kulissen läuft bei uns alles auf Hochtouren. 12 Menschen arbeiten gerade daran, ein sehr cooles Mentoring Programm für euch auf die Beine zu stellen. Wir haben euer Feedback als Grundlage genutzt, um Prozesse zu verschlanken, Inhalte nochmal zu verbessern und ich freue mich sehr, bald wieder mit ganz vielen Macherinnen loszulegen. Trotz aller Vorfreude und Vorbereitungen, ist die Phase vor dem Start einfach anstrengend.

Weiter geht es mit den Business Lows

Eines meiner Business Lows ist mehr eine Erkenntnis, die ich mit euch teilen möchte. Vor ein paar Wochen habe ich Pro bono einen Vortrag an einer Berliner Hochschule gehalten. Das Publikum: 30 Frauen, die mit meinen Worten so überhaupt nichts anfangen konnten. „Ja, aber … “, war die beliebteste Aussage des Tages. Der Widerstand gegenüber den Themen Finanzen und Altersvorsorge war im ganzen Raum zu spüren. 

Gar nicht so schlecht, mal wieder aus meiner Bubble herausgerissen zu werden und zu realisieren, dass es immer noch unglaublich viele Menschen gibt, die keinen Bock haben, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Und das ist in Ordnung. Zumindest ist es nicht meine Aufgabe, diese Menschen zu bekehren. Definitiv ein Erlebnis, das mir mal wieder so richtig die Augen geöffnet hat. 

Mein Learning für mich: In Zukunft werde ich noch genauer darauf achten, ob und wenn ja, vor wem ich spreche.

Meine größten Erkenntnisse über mich, das Leben und die Menschen

Das habe ich über mich gelernt

Ich habe den kostenlosen Myers-Briggs-Persönlichkeitstest gemacht und herausgefunden, dass ich ‘der Architekt’ bin. Es gibt sicherlich Tests, die dreizehn Milliarden Mal besser sind, nichtsdestotrotz hatte ich einige AHA-Momente. Wenn ihr also mehr über mich erfahren möchtet, lest euch mal die Beschreibung meines Persönlichkeitstyps durch. Schreibt mir gerne in den Kommentaren, welcher Typ ihr seid. 

Eine weitere Erkenntnis hatte ich im privaten Leben, als mir jemand eine Frage stellte. Ich glaube, es war etwas banales, wie: „Treffen wir uns morgen?” Was genau ich geantwortet habe, weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch, dass meine Antwort  unverhältnismäßig aggro war. Das lag zum einen daran, dass ich an diesem Tag total gestresst war. Zum anderen aber – und das hatte ich vorher so noch nicht gecheckt – an der Tatsache, dass mein Leben momentan zu einem Großteil aus der Beantwortung von Fragen besteht. Fragen von Journalisten, Mitarbeitern, Freelancern, Kunden, aus der Community. Das ist anstrengend. Vor allem dann, wenn 80% der Fragen immer die gleichen sind. 

Wenn es das nächste Mal bei euch einen Auslöser gibt, der euch komisch reagieren lässt, dann schaut doch mal genauer hin. Vielleicht versteckt sich dahinter auch für euch eine ganz neue Erkenntnis. Umgekehrt soll diese Geschichte euch zeigen, dass jeder seine (manchmal auch unbewussten) Themen hat. Seht den Menschen in eurem Umfeld lieber einmal mehr nach, wenn sie mal doof reagieren.

Das habe ich über das Leben gelernt

Es fasziniert mich, wie aus Gedanken Dinge entstehen. Die offensichtlichsten Beispiele sind Dinge wie Softwareentwicklung oder Kunst. Letztendlich aber auch jeder Alltagsgegenstand oder der Artikel, den du hier gerade liest. Alles beginnt mit einem einzigen Gedanken. Zu Ende gedacht, kann daraus eine Idee und ein Konzept werden. Schritt für Schritt wird so aus einem Gedanken Wirklichkeit. Wie powerful ist das?

Das habe ich über Menschen gelernt

Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Deshalb appelliere ich an jeden von euch, nicht vorschnell zu urteilen. Wir wissen nicht, was unser Gegenüber durchgemacht hat und warum er so ist, wie er ist. Und ganz ehrlich – es geht uns auch nichts an. Das Mindeste, was wir tun können, ist Menschen mit Respekt zu begegnen und nicht zu urteilen. 

Wenn du dich das nächste Mal ärgerst, weil in der S-Bahn jemand seinen Döner ausgepackt oder dich jemand anhupt, weil es ihm oder ihr zu langsam voran geht, dann scheiß drauf. Als ordnungsliebende Person mit Gemeinschaftssinn, muss auch ich mir das auch immer wieder vor Augen halten. Da wir aber wie gesagt nicht in Menschen hineinschauen können und wir es am Ende sind, die sich schlecht fühlen, bringt aller Ärger nichts. Mein Wunsch an uns alle: Lasst uns noch mehr Rücksicht aufeinander nehmen! Vielleicht sogar gerade auf diejenigen, die keine Rücksicht auf uns genommen haben.

Zum Abschluss habe ich noch ein Zitat für euch:

Everybody wants to go to heaven but nobody wants to die. 

Das lässt sich wunderbar auf unser Leben übertragen. Viele, vielleicht sogar die meisten von uns, wollen Veränderung. Gesünder leben, mehr Geld verdienen, bessere Beziehungen. Die allerwenigsten wollen sich aber wirklich verändern. 

Du hast, was du hast und bist, was du bist, aufgrund der Entscheidungen, die du bis hier hin getroffen hast. Um eine Veränderung in dein Leben zu bringen, musst du also ab sofort neue Entscheidungen treffen. 

Natürlich weiß ich, dass es unangenehm ist, etwas in seinem Leben zu ändern. Leider gehört das aber einfach dazu. Denn: Veränderung ohne sich zu verändern, gibt es nicht. Der Anfang seid immer ihr selbst.

Das war eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Dinge im 4. Quartal 2019. Ich hoffe, du konntest etwas für dich mitnehmen. 

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert