Mein Quartalsbericht Q3/2019

Im Quartalsbericht Q3/2019 geht es um meinen Urlaub, warum ich umgezogen bin, mein ganz persönliches Sommerloch, was mir in Wien passiert ist und warum ich denke, dass es 2 Arten von Menschen gibt.

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Meine persönlichen Highs

Fitness-Sport

Schon im letzten Quartalsbericht erzählte ich von meiner Begeisterung für den Fitness-Sport, den ich weiterhin mehrmals pro Woche betreibe. Was mir dabei besonders gefällt, ist das Gefühl, über meine Grenzen hinaus zu gehen – sowohl über die Körperlichen als auch die Gedanklichen. Das ist ein schönes Hochgefühl. Ich habe durch den Fitness-Sport auch ein ganz neues Körpergefühl entwickelt. Ich lerne auch ganz gezielt Muskelgruppen anzusprechen. Ich bin dabei super konzentriert und höre nicht mal die Musik im Hintergrund. Diese Mind-Body-Connection zu haben, finde ich super. Außerdem habe ich zum ersten Mal das Gefühl, eine Schulter- und Rückenmuskulatur zu haben.

Urlaub

Außerdem war ich im Urlaub in den Bergen. Ich liebe Bergurlaub mit viel Natur. Ich war an einem der schönsten Plätze, die ich bisher gesehen und erlebt habe, und zwar in Österreich im Salzburger Land. An einem Bergsee, dem Reed-See, der auf 1800 Meter Höhe liegt und zu dem man wandern muss. Wir sind also 3,5 Stunden bei 30 Grad hingelaufen und es zog sich und zog sich. Als wir endlich ankamen, war ich von diesem Bergsee, der von Tannen und Bergspitzen umrahmt war, überwältigt. Es war wunderschön. Ein echt tolles Gefühl, nach dieser Anstrengung in den kalten See zu springen und eins zu werden mit der Natur.

Ich nutze den Urlaub auch, um mit Mustern zu brechen: Ich schlief lange, schaute fern, spielte Gesellschaftsspiele. Also vieles, das ich zu Hause nicht tun würde. Ich wollte damit Kopf und Körper aus den gewohnten Mustern reißen und auf positive Weise durchschütteln. Das tat mir sehr gut und ich kam auf viele neue Ideen. Die stundenlangen Wanderungen ohne an etwas zu denken, waren eine sehr schöne Erfahrung.

Umzug

Ein weiteres High: Ich bin umgezogen und zwar raus aus der Stadt und dem Trubel. Ruhe hat für mich mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert. Ohne Ruhe drehe ich durch und bekomme schlechte Laune. Ich wohne immer noch in Berlin, aber außerhalb des Ringes. Ich schaue jetzt auf Bäume, habe keinen Straßenlärm mehr und bin mit der S-Bahn trotzdem in 40-45 Minuten wieder mitten in Berlin.

Mit meinem Umzug gingen auch einige finanzielle Aspekte einher.

Seit 7 Jahren bin ich in Berlin. Mittlerweile in meiner 4. Wohnung. Als ich von Hamburg nach Berlin zog, stieg ich mietenmäßig recht teuer ein. Nach dieser ersten teuren Wohnung wurden meine Mieten aber immer günstiger. Meine letzte Wohnung wählte ich sogar nach dem Preis aus, weil das  zu dem Zeitpunkt meine Priorität war. Nach ungefähr 5 Jahren gibt es jetzt zum ersten Mal eine Steigerung. Ich zahle jetzt deutlich mehr Miete als vorher. Für diese Steigerung entschied ich mich bewusst. Ich habe mir das sehr gut überlegt.

Das ist tatsächlich ein wichtiger Aspekt beim Thema Sparen: Es geht nicht darum, auf etwas zu verzichten. Stattdessen ist es wichtig, zu entscheiden, ob dir etwas seinen Preis Wert ist und aktiv zu entscheiden, ob du das Geld ausgeben möchtest oder nicht.

Vielen von uns ist diese Achtsamkeit für Geld und Sparen aber über die Jahre abhanden gekommen. Es geht darum, aktive Entscheidungen zu treffen, anstatt passiv irgendwo hinein gezogen zu werden.

Ich zahle jetzt also deutlich mehr Miete, es ist mir bewusst und es ist es mir wert. Wenn du dieses Gefühl bei Ausgaben hast, ist das völlig in Ordnung. Wenn du es aber nicht hast und denkst: Oh, wie bin ich jetzt in dieser teuren Wohnung gelandet und will ich das überhaupt? Dann solltest du einen Schritt zurückgehen, reflektieren und dein Geldbewusstsein nochmal überdenken.

Ein weiterer finanzieller Aspekt meines Umzugs: Zum ersten Mal in meinem Leben beauftragte ich ein Umzugsunternehmen. Das ist ein weiterer Shift in meinem Geld-Mindset: Ich spare nicht mehr an Bequemlichkeit. Für Dinge, die mir Stress, Energie oder Zeit sparen, zahle ich mittlerweile unglaublich gerne.

Gerade als ich dann aber doch etwas Bedenken hatte, zur riesen Geldausgeberin zu werden, passierte Folgendes, das mich wieder total geerdet hat: Vor dem Umzug kam ein Mitarbeiter des Umzugsunternehmens zu mir nach Hause, um eine Liste der Dinge für den Umzug anzufertigen und diesen zu planen. Dabei stellte er mir verschiedene Fragen wie: Wer macht die Lampen ab und wer hängt sie in der neuen Wohnung wieder auf? Wer stöpselt die Waschmaschine ab und stöpselt sie in der neuen Wohnung wieder an? Wer stöpselt die Spülmaschine ab und stöpselt sie in der neuen Wohnung wieder an? Alle diese Fragen beantwortete ich mit: ICH. Da kam dann bei mir doch wieder der Sparfuchs raus. Ich habe beim Umzug also trotzdem noch an der einen oder anderen Stelle gespart.

Meine persönlichen Lows

Sommerloch

Ich hatte ein persönliches Sommerloch und konnte das auch bei vielen Menschen in meinem Umfeld feststellen. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, mein Momentum verloren zu haben. Vielleicht gehört das aber einfach dazu und war ein Zeichen des Lebens für mich, einfach mal ein bisschen zu chillen. Ehrlicherweise fällt es mir recht schwer, nichts zu tun. Dazu später im Artikel mehr. Ich kämpfe mich gerade zurück ins Momentum.

Gleichzeitig fühlte ich einen „Input-Overload“ in dem Sinne, dass gerade in meinen Kopf nichts mehr hineinpasst. Deswegen lese ich aktuell für meine Verhältnisse sehr wenig. Mit diesem Gefühl muss ich es auch erstmal lernen umzugehen.

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Neuer Mitarbeiter

Ich habe einen neuen Mitarbeiter für das Marketing eingestellt. Es ist ein Mann, aber keine Sorge: Die Frauenquote bei Madame Moneypenny ist trotzdem noch sehr gut. Madame Moneypenny wächst also. Eine Herausforderung ist es, die Balance zu finden zwischen Investition und Sparen für schwierigere Zeiten. Gleichzeitig ist es ein Prozess, der mir sehr viel Spaß macht und bei dem ich sehr viel lerne.

Produktlaunch

Ich habe ein neues Produkt gelauncht: Den Kurs zum Thema Gehalt verhandeln.

Das erste Feedback ist super. In der Facebook-Gruppe zum Kurs schrieb eine Teilnehmerin, dass sie 20% mehr Gehalt verhandelt hat.

Wien

Seit sehr langer Zeit war ich mal wieder auf einer Offline-Veranstaltung und zwar in Wien. Wie du weißt, mache ich das nicht sehr oft, da es für mich als introvertierte Person unglaublich anstrengend ist. In der Zeit zwischen meiner letzten und dieser Veranstaltung scheint viel passiert zu sein: Auf der Veranstaltung in Wien (er)kannten mich viele Menschen. Einer Besucherin schossen sogar Tränen in die Augen. Es standen dann ungefähr 20 Frauen Schlange, um ein Autogramm von mir zu bekommen oder ein Selfie mit mir zu machen oder mir einfach Danke zu sagen. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und war tatsächlich ein wenig überfordert. Ich fand es super nett und hat mir geschmeichelt, gleichzeitig fand ich es auch überwältigend. Es löste bei mir auch einen Denkprozess aus, der sich um Verantwortung dreht. Natürlich kenne ich meine Download- und Followerzahlen, aber wenn plötzlich Menschen vor dir stehen, um einfach mal Danke zu sagen, ist das einfach etwas anderes. Dadurch ist mir nochmal bewusst geworden, welche Verantwortung ich trage, da diese Menschen mir tatsächlich (und erstaunlicherweise) zuhören und dem, was ich sage, viel Gewicht geben. Das weiß ich natürlich, aber in diesem Moment wurde es mir nochmal krasser bewusst. Ich stellte mir dann auch die Frage, ob ich erkannt werden will. In letzter Zeit passiert das nämlich öfter (auf der Straße, in der S-Bahn etc.). Weiter bin ich da in meinen Überlegungen aber noch nicht.

Meine Business Lows

Gab es nicht viele. Die Markenrechts-Geschichte ist immer noch aktuell und es gab einige wichtige und relevante Entscheidungen zu treffen. Bei solchen rechtlichen Themen finde ich schwierig, dass ich vom  Anwalt vor allem  natürlich rechtliche Ratschläge bekomme, für mich die unternehmerische Seite aber mindestens genauso relevant ist. So kann es Lösungen geben, die rechtlich top und sicher sind, unternehmerisch aber eine Vollkatastrophe wären. Deswegen habe ich mich an einen meiner Mentoren gewendet, der Vollblutunternehmer ist. Er gab mir nochmal eine andere Perspektive und so konnte ich eine unternehmerisch sinnvolle Entscheidung treffen.

Wenn du also vor einem Problem oder einer großen Herausforderung stehst, versuch es aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und hol dir verschiedene Meinungen ein – aber auch nicht zu viele. Überlege ganz gezielt, wer dir bei diesem Problem helfen kann und wen du fragen kannst.

Meinen Mentor habe ich gefragt, was er an meiner Stelle tun würde.

Learning:

Verschiedene Blickwinkel helfen bei großen Herausforderungen, Problemen und Entscheidungen.

Meine größten Erkenntnisse

Erkenntnisse über mich selbst

Ich habe reflektiert, dass das Projekt Madame Moneypenny mein persönliches Wohlbefinden extrem beeinflusst. Wenn es dort gut läuft, dann geht es mir richtig gut. An Tagen, an denen es nicht so läuft, habe ich auch schlechte Laune und bin nicht gut drauf. Einerseits glaube ich, dass es ein Stück weit normal ist, da es mein Herzensprojekt ist und ich gleichzeitig auch unternehmerische Verantwortung habe für die Menschen, die für mich arbeiten. Andererseits muss ich an mir arbeiten, damit es mich nicht so stark beeinflusst. Damit ich mich emotional nicht zu abhängig von diesem Projekt mache und ein bisschen Abstand zu nehme. Und trotzdem einen schönen Tag haben kann, auch wenn ein Madame Moneypenny Tag nicht so glorreich war.

Meine zweite Erkenntnis über mich ist, dass ich einfach unglaublich gerne arbeite. Und am liebsten an Madame Moneypenny. Es macht mir einfach super viel Spaß. Irgendwann dachte ich mir: Hm, Natascha, vielleicht arbeitest du zu viel. Kurz vor meinem Urlaub verschrieb ich mir also Zwangsurlaub: Einen Monat lang wollte ich sonntags nicht arbeiten. Natürlich arbeite ich nicht jeden Tag 20 Stunden, aber normalerweise arbeite ich ein wenig am Wochenende.

Der Zwangsurlaub war einfach nur schlimm. Ich hatte schlechte Laune und wusste nicht, wohin mit mir. Es ist nicht so, dass ich außer Arbeit kein Leben habe, aber es ist ein fester Bestandteil meines Tages. Einfach, weil ich so sehr an diesem Projekt hänge und es mir unglaublich viel Spaß macht.Die Erkenntnis für mich persönlich: Ich brauche diese Arbeit und es macht mir super viel Spaß. Zwangsauferlegungen à la: „Jetzt arbeitest du mal nicht“ bringen nichts, wenn man etwas macht, wofür man brennt. Ich brauche das Gefühl, etwas produziert und gemacht zu haben. Das Arbeitsverbot war also ein Schuss in den Ofen – also arbeite ich sonntags wieder, weil ich einfach Lust dazu habe.

Erkenntnisse über das Leben

Das Leben ist leichter, wenn du stärker bist. Sowohl körperlich als auch geistig. Wenn man stärker im Kopf ist, reflektiert ist, weiß, wo man hin will und Selbstbewusstsein hat. Es ist dann leichter, auch negative Dinge zu überwinden, Probleme zu lösen und Herausforderungen zu meistern.

Diese Stärke setzt Wachstum und Weiterentwicklung voraus – besonders im Hinblick auf Denkweisen, Fähigkeiten und Wissensschatz. Deswegen betone ich auch immer das Thema Humankapital: Investiere in dich selbst! Investiere in deine Problemlösekompetenzen, in dein positives Mindset und in einen gesunden, starken Körper. Wir können Körper und Geist nicht getrennt betrachten, es ist ein Organismus und gehört zusammen. Das eine beeinflusst auch das andere. Ein starker Körper beeinflusst den Geist und andersherum. Sieh zu, dass du beides auf Vordermann bringst.

Nicht alle Schritte, die wir gehen, machen Spaß. Aber das Resultat am Ende ist es immer wert. Der 3,5-stündige Bergaufstieg machte keinen Spaß, aber das Gefühl es geschafft zu haben, von oben herunter zu schauen und diesen Ausblick auf den See zu haben und in ihn zu springen, dafür lohnte es sich.

Es tut mir fast schon leid, dass manche Menschen dieses Gefühl, etwas geschafft zu haben, nur selten oder gar nicht haben, weil sie sich nicht trauen, den ersten Schritt zu gehen.

Bei Sport ist es übrigens ähnlich: Nicht alle Übungen machen Spaß, es tut weh und brennt. Aber danach dieses Hochgefühl zu haben, Dinge geschafft und die eigenen Grenzen überwunden zu haben, ist unbeschreiblich.

Darum geht es für mich im Leben: Dinge zu tun, neue Dinge auszuprobieren, sich selbst herauszufordern und daran zu wachsen.

Ich will nicht, wenn ich alt bin, Dinge bereuen.

In der Regel bereuen wir die Sachen, die wir nicht getan haben – aus Angst, Vorbehalten, mangelndem Selbstbewusstsein oder aus anderen Gründen.

Deswegen versuche ich dich zu inspirieren, raus aus der Komfortzone zu gehen und rein ins Unbequeme und Ungewisse, denn da liegt der Spaß und die Magie. Das muss kein Berg in Österreich sein. Vielleicht ist es eine zwischenmenschliche Beziehung oder ein Projekt, die eine Bewerbung, die du dich noch nicht getraut hast, zu senden, das eine Gespräch, das du führen solltest. Ich glaube, dass viele Menschen es trotzdem nicht tun und das bringt mich zu meinen Erkenntnissen über Menschen.

Erkenntnisse über Menschen

Wir Menschen tun viele Dinge nicht, da wir sehr von Angst beherrscht werden. Die Gründe, warum manche Menschen gewisse Dinge nicht tun, ist immer Angst. Angst vor dem Ungewissen zum Beispiel oder vor der Beurteilung anderer Menschen. An diese Angst muss man ran. Wie kommt man an sie ran? Indem man in sie reingeht. Geh in die Angst, da, wo es vermeintlich wehtut. Die Belohnung am Ende steht in keiner Relation zu dem Schmerz, durch den du durch musst. Ich habe noch nie die Erfahrung gemacht, dass sich die Anstrengung nicht gelohnt hat.

Noch etwas Aufmunterndes zum Schluss:

Es gibt zwei Arten von Menschen. Das wurde mir neulich beim Bahnfahren wieder bewusst. Der Zug blieb während einer Leitungsstörung stehen und wir warteten am Bahnhof darauf, dass es weitergeht. Während des Wartens beobachtete ich die anderen Menschen. Die meisten waren von der Situation angenervt und hatten schlechte Laune. Als die Ansage kam, dass wir alle wieder in den Zug einsteigen können, da es weitergeht, lief ein älterer Herr an mir vorbei und schimpfte: „Wurde aber auch Zeit, so ein Scheißladen.“ Er hatte sich da voll reingesteigert, war noch voll frustriert und voller Wut. Kurz nach ihm kam eine ältere Dame freudestrahlend und mit super positiver Energie an mir vorbei, schaute mich an und sagte: „Ach, das ist ja schön, dass es jetzt weitergeht“ und stieg in den Zug ein.

Learning daraus:

Es gibt immer 2 Sichtweisen des gleichen Ereignisses.

Sichtweise 1: Alles ist scheiße.

Sichtweise 2: Ach, das ist aber schön.

Zwischen Reiz und Reaktion liegt immer eine Entscheidung. Wir entscheiden, wie wir auf einen Reiz reagieren. Die einen entscheiden sich mit Wut, die anderen mit Freude und Erleichterung zu reagieren. Diese Entscheidung haben wir alle. Ich habe nicht gesagt, dass es leicht ist, mir fällt es oft auch schwer, aber so ist es. Das kann man üben.

Das war mein Quartalsbericht Q3/2019, mit dem ich euch hoffentlich inspirieren konnte.

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