Quartalsbericht Q1/2022

Im ersten Quartalsbericht 2022 erzähle ich euch, was meine Schwangerschaft für mich und Madame Moneypenny bedeutet und wie es mir damit geht. Es geht um eure Erfolge, zum Beispiel den von Vanessa. Ich erzähle euch, welche Vorwürfe wir bei Madame Moneypenny bekommen und wie ich damit umgehe. Außerdem spreche ich darüber, wie krass wir Frauen eigentlich sind, wohin Wege führen und warum wir bekommen, was wir tolerieren.

Die Podcast-Folge kannst du dir hier direkt anhören:

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Personal Highs

Meine Schwangerschaft

Mein persönliches High im letzten Quartal und ein Lebens High: Ich bin schwanger. Ich bin jetzt in der 23./24. Woche, die Halbzeit ist also auch schon rum. Aber die Schwangerschaft soll gar nicht so viel Raum einnehmen. Bei Instagram kamen Fragen, ob Madame Moneypenny jetzt ein Mamablog wird. Nein! Wir machen weiterhin Finanzen für Frauen. Es kann sein, dass ich zwischendurch mal mehr auf das Thema Kinder und Geld eingehe. Da hab ich mich bisher eher zurückgehalten, weil ich es schwierig finde, Ratschläge ohne eigene Erfahrungswerte zu geben. Aber auch an alle Nicht-Eltern: Ihr braucht keine Bedenken haben, dass hier nur noch Baby Content kommt.

Ein paar Worte zur Schwangerschaft. Die ersten Monate waren ziemlich hart. Auch emotional. Es war Winter und dunkel. Alles war anstrengend, auch körperlich. Mir zwar oft übel, ich musste mich aber zum Glück kein einziges Mal übergeben. Aber ich litt unter großer Appetitlosigkeit und aß kaum. Ich nahm in den ersten zwei Monaten zwei Kilo ab. Pünktlich zu Weihnachten änderte sich das zum Glück. Seitdem ich im zweiten Trimester (dem goldenen) bin, geht es mir einfach hervorragend. Ich habe keine Beschwerden, außer dass mein Schlaf etwas leichter und unruhiger geworden ist.

Aber mir geht es gut. Ich mache weiterhin mein Fitnessprogramm und Ernährungsprogramm und bilde mir ein, dass ich deshalb jetzt auch so fit bin, weil ich in den letzten Jahren immer gut auf meinen Körper geachtet habe.

Entwicklung des Unternehmens Madame Moneypenny

Vielleicht habt ihr mitbekommen, wie ich meine Pläne speziell in den letzten zwei Jahren entwickelt habe. Das war der Masterplan hinter allem. Ich hatte diesen Kinderwunsch und habe natürlich die Daumen gedrückt, dass er auch in Erfüllung geht. Es hat eine Weile gedauert, aber letztendlich hat es geklappt.

Ein Teil meiner Lebensvision war mir vorzustellen, wie mein Leben mit Kind und Arbeit aussehen soll und wie ich beides unter einen Hut bekommen kann. Danach habe ich versucht, die dafür notwendigen Schritte zu unternehmen. Zumindest auf der Makroebene. Wie das Kind und ich uns eingrooven, bleibt dann abzuwarten. Aber wenigsten zu wissen, dass ich nicht arbeiten muss, wenn ich nicht dazu in der Lage bin oder einfach keine Lust dazu habe. Das ist ein großer Luxus, den ich mir über die Jahre aufgebaut habe. Zum Beispiel, in dem ich ein Team aufgebaut habe und nicht mehr alles in meiner Hand ist. Denn das wäre jetzt ein ganz anderer Druck. Was nicht heißt, dass Teamaufbau super einfach ist, im Gegenteil, es ist mit das Schwerste, das ich je gemacht habe. Aber ich weiß, wofür ich es tue.

Deshalb mein Appell an euch: Macht Pläne und setzt euch Ziele. Überlegt euch, wie euer Leben in 5 Jahren aussehen soll und dann könnt ihr jetzt schon die Weichen dafür stellen. Raus aus dem ad hoc Denken und etwas langfristiger denken. Bei mir war es Teil meines Lebensplans, der dann irgendwann der 5-Jahres-Plan wurde, dann der 2-Jahres Plan und irgendwann waren es dann noch 9 Monate. Es ist für mich total schön zu sehen, wie alles geklappt hat trotz aller Höhen und Tiefen.

Ich habe beispielsweise eine Arbeitsvision für mich gemacht. Welche Arbeit ich noch machen möchte und wie viele Stunden pro Woche. Der Rest der Zeit ist fürs Baby.

Ich nehme natürlich eine Baby-Auszeit, wahrscheinlich einige Monate. Was ich so früh wie möglich wieder starten möchte, sind die Live Calls im Mentoring. Im Live Call, den ich betreue, könnt ihr mir eure Fragen zu Themen wie Produktivität, Motivation, Ziele, Vision, Umfeld, usw. stellen. Bei diesem Call werde ich ein paar Wochen ausfallen, zumindest mal im Mutterschutz. Wer mich also noch im Mentoring erleben will, ist knapp dran. Wenn ihr schnell seid, kriegen wird das teilweise noch hin. Wenn ihr schon auf der Warteliste steht, schreibt mir eine Nachricht über Instagram mit dem Stichwort Fast Lane und dass ihr den Quartalsbericht gehört habt. Für diejenigen, bei denen es nicht mehr klappt: Das Mentoring läuft ganz normal weiter. Ich habe mit unserer internen Finanz-Coachin Christin eine tolle Vertretung.

Dankbar für meine Selbstständigkeit

In der Situation als werdende Mutter bin ich sehr dankbar für meine Selbstständigkeit. Gerade in den ersten Monaten der Schwangerschaft fragte ich mich, wie angestellt arbeitende Frauen das machen. Ich war nicht in der Lage zu arbeiten. Mein Tag ging von 9 – 15 Uhr, danach bin ich wieder schlafen gegangen und Mittagsschlaf habe ich zwischendurch auch noch gemacht. Ich hatte keine Energie für nichts.

Ich bin sehr dankbar für die Selbstständigkeit und die Flexibilität, die ich dadurch habe. Gerade auch für die ganzen Termine und den Orga-Kram. Und natürlich, dass ich über genügend finanzielle Mittel verfüge, um mir das Leben so leicht wie möglich zu machen. Ich gebe mein Geld für Convenience aus, also alles, was mir Zeit und Aufwand erspart. Ich bin super dankbar, dass ich mir Putzhilfe, Nanny und Babysitter leisten kann.

Ich bin sicherlich privilegierter als andere, aber ich habe mir das auch alles selbst erarbeitet. Das wurde mir nicht geschenkt. Ich habe mir in den letzten zehn Jahren den Allerwertesten aufgerissen, um jetzt in dieser Situation zu sein. Es fühlt sich richtig, richtig gut an und ich fühle mich null schlecht damit. Ich gönne mir gerade sehr viel und kann es mir leisten. Ich wünsche mir das natürlich auch für ganz viele andere Frauen.

Personal Low

Das Personal Low ist zu low und zu personal. Aber es ist wie bei Aktienkursen. Nach dem Low kommt das nächste High. Und darin befinde ich mich gerade. Und genauso wie bei Aktienkursen ist das kommende Tief nie so tief wie das davor. Und das nächste High ist immer noch höher als das zuvor. So ist das Leben mit Aufs und Abs. Aber aus jeder Krise gehe ich gestärkt hervor. Auch wenn es sich ziemlich scheiße anfühlt. Aber trotzdem spielt das Leben uns in die Karten. Ohne Lows kann es keine Highs geben. Allen, die gerade in einer Krise stecken, wünsche ich, dass das nächste High schnell um die Ecke kommt.

Business Highs

Mentoring Alumni Party

Wir veranstalten zum ersten Mal seit drei Jahren unsere Mentoring Alumni Party in Berlin und es wird legendär. Alle Alumnis, die noch keine Party hatten, sind dazu eingeladen. Einladungen haben wir bereits verschickt.

2 neue Coaches im Mentoring

Wir sind jetzt insgesamt 8 Coaches. Coaches beispielsweise zum Thema Money Mindset und Honorarberatung. Es ist auch eine interne Finanz-Coachin dabei, die euch mit Rat und Tat zur Seite steht.

Eure Erfolge

Ich habe wieder ein paar Erfolgsgeschichten von Mentoring-Teilnehmerinnen für euch:

Vanessa

Ohne zu ahnen, dass eine Pandemie bevorstehen würden, kündigte Vanessa vor Corona ihren Job. Sie fand 2 Jahre lang keinen neuen und musste an ihre finanziellen Reserven gehen. Das drückte stark auf ihre Stimmung und ihre emotionale Gesundheit. An einem richtigen Tiefpunkt angekommen, entschied sie sich für die Teilnahme am Mentoring. Nach dem Mentoring machte sie sich selbstständig und hat so endlich wieder eine Einkommensquelle. Aber nicht nur das: Sie hat außerdem eine Zusage für eine Festanstellung in einem tollen Unternehmen zu super Bedingungen. Das zeigt mal wieder, dass Mut belohnt wird. Sie hat sich an ihren eigenen Haaren aus der Scheiße gezogen, anstatt auf Rettung zu warten. Vanessas Geschichte ist eine sehr große Motivation. Seid gespannt: Es wird auch noch eine Money Story dazu geben.

Rawinan

In der Verabschiedung sagte sie, dass sie jetzt wieder groß träumt und das Kind in sich wiederentdeckt hat. Sie ist gerade dabei, sich selbstständig zu machen. Im Mentoring warf sie viele Glaubenssätze über Bord und hat die kindliche Leichtigkeit, das ‘Groß träumen’ und das ‘große Ziele setzen’ wiedergefunden.

Jennifer

Sie vereinbarte mit ihrem Mann, auch nachdem die Kinder schon da waren, eine Ausgleichszahlung. Das fand ich richtig cool. Ein schönes Beispiel dafür, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dem Mann einen Vorschlag zu machen. Ihr Mann war natürlich einverstanden und sie bekommt nun eine Überweisung, die sie investiert.

Sandra

Sandra hatte einen kleinen 6-stelligen Betrag auf dem Konto und fragte sich, wohin mit dem Geld. Irgendwann rechnete sie aus, wie viel Vermögen sie bereits hätte aufbauen können bzw. wie viel sie in Zukunft durch die Inflation verlieren kann. Heute investiert sie das Geld und macht in den nächsten X Jahren eine schöne Millionensumme daraus.

Das ist auch ein Learning für euch, wenn ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto rumliegen habt. Rechnet euch mit dem Inflationsrechner aus, wie viel euer Geld in den letzten 5-10 Jahren schon an Wert verloren hat.

Madame Moneypenny weiterhin werbefrei

Ich bekomme gerade sehr viele Werbeanfragen zu Mama-und Babyartikeln wie Kinderwagen, etc, die ich aber nicht annehme. Auf meinem Kanal geht es nicht darum und ich kann es mir leisten, solche Anfragen abzulehnen. Auch wenn ich mit so einem Werbepost auf Instagram ziemlich viel Geld verdienen könnte. Aber: Es passt nicht zur Marke und zu den Inhalten und deswegen bleibt Madame Moneypenny weiterhin werbefrei.

Vielleicht stelle ich euch bei Gelegenheit mal eine kleine Liste vor mit den Produkten, die ich verwende, einfach, weil das teilweise echt tolle Businessmodelle sind.

Babypause vorbereiten

Zum Beispiel nehme ich gerade viele Podcast-Folgen auf, denn ihr bekommt sie auch während meiner Babypause wie gewohnt. Es wird sogar noch 1-2 neue Formate geben. Außerdem aktualisiere ich gerade Videos fürs Mentoring, nehme neue Videos auf und überarbeite das Workbook.

Gleichzeitig geht es auch darum, meine Führungsrolle im Unternehmen, die Prozesse, die daran hängen und damit ein Stück weit auch die Verantwortung abzugeben. Zumindest die Zwischenverantwortung –  die Endverantwortung wird immer bei mir liegen. Das ist beängstigend und schön zugleich. Da darf ich gerade eine neue Art von Führung lernen. Das ist für mich eine große Herausforderung. Madame Moneypenny ist auch ein Kind von mir und es geht jetzt schon in die Grundschule. Da hängen viele Emotionen, Ängste und Sorgen dran.

Außerdem kommt mit der Mutterrolle eine neue Rolle hinzu und ich denke gerade viel darüber nach, wie ich sie mit den anderen Rollen vereinbaren kann. Warum das ein Business High ist? Weil es für mich wieder ein Challenge ist. Und eine sehr große. Ich reflektiere das für mich, frage mich, was ich konkret in dieser Phase möchte und erstelle ein Leitbild.

Business Lows

Hater

Mit steigender Bekanntheit und Beliebtheit wächst auch die Angriffsfläche. Je größer wir werden, umso mehr sind wir im Fokus von Menschen, die das, was wir machen total scheiße finden. Hater, die kein Interesse an einer ernsthaften Diskussion haben.

Einer der wiederkehrenden Vorwürfe lautet „Eine alleinerziehende Mama kann sich das Mentoring gar nicht leisten.“

Stellvertretend für andere Vorwürfen, nehme ich diesen, um dazu meine Gedanken zu teilen. Ich glaube, der Gesamtvorwurf ist, dass sich nicht jeder das Mentoring leisten kann.

Dazu sage ich: Doch!

In meinem Mentoring gibt es viele alleinerziehende Mütter und sogar Frauen, die sich mit kleinem Baby getrennt haben. Nicht alle alleinerziehenden Eltern sind arm, manchen geht es finanziell auch ok. Und /oder sie setzen vielleicht noch eine andere Prio auf Coaching und Weiterentwicklung generell.

Zweitens frage ich mich, ob solche Personen dann auch Porsche oder Apple die gleichen Vorwürfe machen. Wenn das iPhone für dich zu teuer ist, dann kannst du dir doch ein anderes Handy kaufen – es gibt doch genug. Bei Autos gilt das Gleiche. Porsche ist nicht daran schuld, dass du dir keinen Porsche leisten kannst.

Drittens: Woher kommt dieser Gedanke, dass Madame Moneypenny für die finanzielle Bildung Deutschlands verantwortlich ist? Ich bin keine NGO oder Politikerin und ich gehöre keiner Partei an. Wir sind ein Unternehmen. Wir bieten eine Dienstleistung an – ein Produkt gegen Geld. Wir haben Angestellte zu bezahlen. Wir haben ein wunderschönes Office, das auch viel Geld kostet.

Dass finanzielle Bildung in Deutschland allen zugänglich gemacht wird, ist Aufgabe der Politik nicht meine. Nur weil wir eine Unternehmensmission haben, die der Welt wirklich dient, nämlich Frauen in die finanzielle Unabhängigkeit zu bringen, heißt das noch lange nicht, dass wir unsere Produkte verschenken müssen.

Ein weiterer Vorwurf: Die Informationen sind alle frei verfügbar – warum kostet das bei dir Geld? Ja, natürlich sind sie frei verfügbar. Sogar auf meinem Blog. Jedem*r steht frei, sie zu konsumieren. Auch wenn diejenigen, die mit reinen Informationen arbeiten, nicht weit kommen. Wissen ist keine Macht, sondern angewandtes Wissen. Nicht die Informationen sind der Wert, sondern die Struktur und die Umsetzung. Die Lösung meines Problems ist nicht Wissen.

Die Lösung ist das, womit ich am Ende nach Hause gehe:

  • einem umgesetzten Finanzplan
  • einem Sparplan, der läuft
  • positiven Glaubenssätzen zum Thema Geld
  • einem größeren Selbstbewusstsein & mehr Mut
  • einem Netzwerk aus Frauen, die auf derselben Reise sind

Das alles ist Teil der Lösung meines Problems und nicht drei Youtube-Videos.

Und manche Menschen kennen noch nicht einmal ihr Problem: Das ist nicht ein ETF-Sparplan, sondern Altersarmut, fehlende Finanzplanung, keinen Überblick zu haben und nicht zu wissen, wo man anfangen soll. All das ist Teil des Problems und das lässt sich nicht für alle mit Informationen lösen.

Waschmaschinen sind auch keine Abzocke, nur weil du alternativ deine Wäsche mit der Hand waschen kannst. Kannst du machen. Das dauert halt länger, ist nicht so bequem und wird nicht so sauber, aber du kannst es trotzdem machen.

Diese pauschale Kritik am Coaching Markt finde ich unreflektiert und undifferenziert.

Warum das so ist – meine These

Weil ich eine Frau bin, die Geld verdient und sich ein Unternehmen aufbaut. Und womit verdiene ich Geld? Ich bin eine Frau, die Geld verdient, indem sie anderen Frauen dabei hilft, ebenfalls mehr Geld zu verdienen und ein Vermögen aufbauen. Das ist ziemlich bitter für manche Menschen da draußen. Das ist nicht gewollt.

Je erfolgreicher ich bin, umso erfolgreicher sind auch meine Kundinnen und umso mehr selbstbewusste Frauen gibt es, die ihre Jobs kündigen und nach mehr Gehalt fragen. Die nicht mehr die ganze Care-Arbeit für umsonst machen und dazu noch ein Vermögen aufbauen. Das scheint einigen zu aufmüpfig. Die Vorwürfe, die ich bekomme, habe ich selten gegen männliche Coaches gesehen.

Und was ist mit Beauty Coachings oder Coaching-Programmen zum Abnehmen in ähnlichen Preiskategorien? Die werden nicht angegriffen, denn sie passen hervorragend ins System. Solange sich Frauen damit beschäftigen abzunehmen, ist alles ok. Aber wehe, sie kommen auf die Idee, Männern die Vorstandsposten streitig zu machen. Oder genauso viel Geld wie Männer verdienen zu wollen.

Da passen wir halt schwer ins Bild und das finde ich richtig geil. Bisher war das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Da wird noch einiges von uns kommen. Ein paar Hater-Kommentare reichen nicht, um uns zu stoppen. Im Gegenteil, da wird nochmal richtig Öl ins Feuer gegossen, weil ich weiß, dass wir genau auf dem richtigen Weg sind. Wenn ich keinen anpissen würde, dann wäre ich zu angepasst.

So etwas ist nicht immer schön, aber es motiviert mich auch unheimlich weiter zu machen. Noch mehr zu machen, noch geilere Sachen zu machen. Wir piksen gerade ein System an. Das ist so nicht gewollt. Daran merken wir, dass es genau das richtige Piksen ist und gehen nochmal tiefer.

Wie gehe ich mit so etwas um – gerade auf Social Media?

Relativ stumpf. Ich blockiere alles weg. Das ist mir egal. Und ich finde, das sollten viel mehr Menschen machen. Ich blockiere die Kommentare schneller weg, als sie gucken können. Das Interessante ist: Sie beleidigen mich auf Instagram und erwarten eine Antwort. Woher kommt dieser Anspruch? Ich bin nicht verpflichtet, auf Haterkommentare zu antworten.

Ein Tipp für alle, die bei Instagram ähnliche Probleme haben: Es gibt dort eine ganz tolle Funktion, die „Einschränken“ heißt. Das Tolle daran ist, dass ihr die Personen nicht blockiert, denn das würden sie merken. Wenn ihr die Leute einschränkt, können sie weiterhin kommentieren, aber niemand außer ihnen sieht die Kommentare. Und sie stecken weiterhin viel Energie ins Kommentieren, weil sie denken, dass andere Leute ihre Kommentare sehen.

Das Thema beschäftigt mich durchaus, da ich es unfair, unreflektiert und undifferenziert finde, dass manche Personen mit solchen Vorwürfen um sich werfen ohne je mit jemandem gesprochen zu haben, der das Mentoring gemacht hat und nur Vermutungen anstellen – auch über Preise. Da gibt es wenig Offenheit für fachlichen Diskurs. Es geht eher ums Haten, Trollen und darum, Frauen klein zu halten.

Meine größten Erkenntnisse

Hier sind meine größten Erkenntnisse über mich selbst, das Leben und Menschen in den letzten 3 Monaten.

Erkenntnisse über mich

Was ich in den letzten Wochen und Monaten lernen durfte, ist bei mir zu sein. Auf mich zu achten und mich zur obersten Priorität zu machen. Dabei hilft mir das Baby in meinem Bauch enorm. Wenn es sich meldet, dann ist egal, was ich mache, dann ist erst einmal Bauchstreicheln angesagt. Bevor ich den Podcast aufnehmen wollte, hat es sich auch gemeldet. Dann habe ich mit dem Aufnehmen des Podcasts gewartet, weil erst einmal Babytime war. Das finde ich gerade total schön.

Außerdem: Nur wenn es mir gut geht, kann es auch meinem Kind gut gehen. Und das ist nicht nur eine Floskel. Viele Mütter und Väter haben zu kämpfen, weil sie eben nicht erst für sich sorgen (können). Sie versuchen heroischerweise erst für die Kinder da zu sein. Aber eigentlich stimmt das nicht. Erst wenn ich bei mir bin, wenn ich emotional gefüllt bin, kann ich auch emotionale Sicherheit an mein Kind weitergeben. Erst wenn ich gut gegessen habe, kann ich mein Kind füttern (falls ich stille). Natürlich wird dieses Kind oberste Prio vor allem sein, aber gleichzeitig bin ich auch ganz da oben. Das Kind ist Prio eins, aber dadurch bin ich Prio eins. Nicht weil ich mir wichtiger bin als das Kind. Aber nur, wenn ich in erster Instanz für mich sorge, kann ich in zweiter Instanz für das Kind sorgen.

Das trifft übrigens auch auf euer Business zu: Es ist immer nur so gut, wie ihr seid. Oder eure Beziehungen: Die sind immer nur so gut, wie ihr für euch sorgt und wie sehr ihr bei euch seid.

Das durfte ich in den letzten Wochen nochmal verstärkt merken. Nochmal mehr auf mich zu achten, nochmal mehr für mich zu sorgen und Prioritäten anders zu setzen. Ich habe mir das so gebaut, dass ich es mir leisten kann. Ich weiß aber, dass es nicht für jede*n machbar ist.

Vielleicht ist es trotzdem ein kleiner Impuls, darüber noch einmal nachzudenken. Die Welt wäre definitiv eine bessere, wenn wir erst mal auf uns selber achten würden. Dann wären wir nämlich alle ein bisschen freundlicher, ein bisschen fröhlicher, nicht so gestresst und ausgeglichener. Und die Welt hätte wahrscheinlich einen Ticken weniger Probleme.

Wie krass sind wir Frauen eigentlich?

Wie beeindruckend ist es bitte, was wir Frauen machen, was wir Frauen leisten und was alles auf unseren Schultern lastet?

Dazu habe ich ein schönes Zitat gelesen: „Just because I carry it well, doesn’t mean it’s not heavy“. Was so viel heißt wie: Nur weil ich es gut hinbekomme, heißt es nicht, dass es nicht schwer ist.

Das sind wir Frauen. Wir kriegen alles irgendwie. Das merke ich auch bei mir selbst – ich schaffe alles, was ich mir vornehme, was aber nicht heißt, dass es leicht ist.

Manchmal denke ich mir im Arbeitsalltag, dass ich alles, was ein Mann macht, auch mache und besser, weil ich als Frau für den gleichen Erfolg härter arbeiten musste. Ich mache also dasselbe wie er, nur besser, während ich einen Menschen in mir baue.

Wie krass sind wir Frauen also? Was wir Frauen alles auf die Beine stellen, sowohl körperlich als auch emotional, das ist für mich der Wahnsinn. Warum also regieren Männer die Welt? Das müssen wir dringend ändern, aber wir sind ja dabei.

Durch die Schwangerschaft merke ich auch nochmal deutlicher, wozu ich alles in der Lage bin. Allein mein Körper und mein Geist. Das alles zu jonglieren, ist eine riesige Herausforderung. Und ich bin in einer Luxussituation. Ich weiß wirklich nicht, wie andere Frauen das machen. Die vielleicht körperlich nicht so fit sind, finanziell nicht so gut aufgestellt sind, die Geldsorgen haben oder einen Partnerin, der*die keinen Handschlag macht. Das finde ich Wahnsinn.

Gleichzeitig bin ich auch der Meinung, dass wir es uns nicht so hart machen (lassen) müssen. Wenn der* die Partner*in keinen Handschlag macht, dann sollten wir uns schnellstmöglich von ihm verabschieden.

Erkenntnisse über Menschen

Das bringt mich zum nächsten Punkt: Wir bekommen, was wir tolerieren. Zum Beispiel den Mann neben uns auf dem Sofa, der keinen Handschlag macht. Ich weiß, dass das eine ziemlich harte Aussage ist, aber so ist es. Je höher unsere Standards an uns selber, an unser Leben, an unsere Beziehungen, an unserem Arbeitsplatz usw. sind, desto näher kommen wir an diese Standards heran. Wenn ich einen bestimmten Standard habe und darunter nichts akzeptiere, bekomme ich auch diesen Standard.

Das als kleinen Impuls für euch, um nochmal in verschiedene Lebensbereiche einzutauchen und zu überlegen, wo ihr vielleicht nicht ganz so happy seid. Wo merkt ihr es vielleicht nicht einmal? Es ist oftmals ein schleichender Prozess, dass die Standards aufgrund von äußeren Einflüssen immer weiter gesenkt werden und man sich mit dem absoluten Minimum begnügt.

Da ist die Gefahr hoch, in X Jahren aufzuwachen und sich zu fragen, warum man da ist, wo man eigentlich nie sein wollte. Auch hier hilft, sich das Ganze aufzuschreiben (Standards, Ziele, wer kann auf dieser Reise helfen?).

Ein Beispiel: Statt 100 Bewerbungen rauszuschicken, solltest du besser eine absolute Knaller-Bewerbung an deine Top 5 Jobs schicken.

Definiere deinen Standard für verschiedene Lebensbereiche und darunter wird nichts akzeptiert. Und dann wirst du diesen Standard auch bekommen. Du musst vielleicht noch ein bisschen etwas dafür machen, keine Frage. Aber irgendwann, wenn du die richtigen Sachen machst, dann wirst du diesen Standard auch bekommen.

Erkenntnisse übers Leben

„Wege führen zu Wegen“ – diesen Satz sagte ein Freund zu mir. Ich verstand im ersten Moment überhaupt nicht, was er damit sagen wollte. Aber es macht total Sinn. Wege führen nicht zu Endzielen, sondern zu neuen Wegen, die sich aufmachen. Ich gehe einen Weg entlang, der sich gabelt. Ich gehe nach rechts und ein neuer Weg tut sich auf. Dann ist dort eine Mauer, aber links geht wieder ein Weg weiter. Dann geht’s ein bisschen auf und ein bisschen ab, ich bin nie am Ende. Und aus jeder Sackgasse ergeben sich früher oder später neue Wege.

Das war der Quartalsbericht Q1/2022. Ich hoffe, ihr konntet einige Impulse für euch mitnehmen, über die ihr noch weiter nachdenken möchtet.