Moneytalk: 5 Tipps für Frauen, die sich beruflich verwirklichen wollen

Suchst du nach Erfüllung im Job? Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich selbstständig zu machen (oder bist es bereits)?

Dann ist dieser Moneytalk genau richtig für dich. Ich habe Ekaterina, die Gründerin von StartUp MOM nach ihren wichtigsten Tipps für Frauen, die sich beruflich verwirklichen wollen, gefragt.

Wir sprechen darüber, wie du zur Expertin wirst, warum nicht alles perfekt sein muss, bevor du anfängst, warum eine Absage manchmal unglaublich wertvoll ist und warum schneller Erfolg nicht unbedingt immer das Ziel sein sollte. Außerdem: Was Rennfahren mit deiner beruflichen Verwirklichung zu tun hat.

Du willst dir den Moneytalk lieber anschauen? Hier geht’s zum Video:

Den Moneytalk gibts natürlich auch als Podcast – und zwar hier:

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Meine Gästin in diesem Moneytalk ist Ekaterina von StartUp MOM. Eigentlich ist sie das Gesicht hinter dem erfolgreichen Onlineshop Mami Poppins. Da aber während der Corona-Zeit immer wieder Frauen auf sie zukamen, die wissen wollten, wie frau sich „mal eben schnell selbstständig” machen könnte, fing sie an ihr Know-How auf einem Blog zu teilen.

Weil sie wusste, wie hilfreich es sein kann, an einem Accelerator Programm teilzunehmen, entschied sie sich dafür, selbst eines ins Leben zu rufen. Ein 12 Wochen Programm für Mütter, die sich selbstständig machen wollen. Gemeinsam mit 6 weiteren Mentorinnen unterstützen sie die Frauen durch gezielten Input und klare Aufgaben dabei, berufliche Erfüllung zu finden.

Und genau darum drehen sich auch die 5 Tipps, die Ekatarina uns mitgebracht hat.

Tipp 1: Kenne deine Stärken und bilde sie weiter aus

Frauen betonen oft nur die Kompetenzen, die nicht oder noch nicht ausreichend vorhanden sind. Durch die Konzentration auf die eigenen Schwächen (und darauf, diese auszugleichen), verschwenden wir unglaublich viel Potenzial. Und erzielen am Ende oft nur mittelmäßige Ergebnisse.

Viel schlauer ist es, den Fokus auf die eigenen Stärken zu legen und Themen, die wir nicht so gut können, abzugeben. Verschwende kein halbes Jahr mit Aufgaben, die du ganz easy an Expert*innen abgeben kannst.

Wir dürfen aufhören zu versuchen alles so halb zu können und anfangen einzelne Dinge richtig zu beherrschen. Nur so wird frau zu Expertin auf einem Gebiet. Und mal ehrlich – alles andere ist auf Dauer auch einfach unglaublich anstrengend.

So findest du heraus, was deine Stärken sind

Es gibt einige Fragen, die dir einen Hinweis darauf geben, worin du besonders gut bist.

  • Was macht dir/ hat dir früher besonders viel Spaß gemacht?
  • Was geht dir leicht von der Hand?
  • Bei welchen Themen fragen dich Menschen häufig um Rat?
  • Wo bist du beruflich besonders stark?
  • Was machst du den ganzen Tag?
  • Was schätzen Familie & Freunde besonders an dir?

Es ist natürlich unheimlich schwer, selbst zu beurteilen, wo die eigenen Stärken liegen. Oft können wir uns gar nicht vorstellen, dass Dinge, die uns so leicht von der Hand gehen, anderen schwer fallen könnten.

Deshalb rät die Expertin dazu, einfach mal Freunde & Familie nach ihrer Einschätzung zu fragen. Denn im Gespräch mit anderen werden uns oft Dinge bewusst, die wir so noch gar nicht auf dem Schirm hatten.

Anschließend geht es darum, in einzelne Dinge tiefer einzusteigen. Gibt es Stärken, die sich kombinieren lassen?

Beispiel: Du kannst zwar gut zeichnen, wurdest aber fürs Grafikdesign Studium nicht zugelassen. Stattdessen studierst du BWL mit Schwerpunkt Marketing. Vielleicht kannst du dein wirtschaftliches Wissen mit deiner Leidenschaft zu gestalten kombinieren. In dem du beispielsweise Menschen bei der Contenterstellung in Canva unterstützt…

Es hilft, einzelne Komponenten neu zusammenzumischen. Probier es doch einfach mal aus – vielleicht kommt ja etwas Großartiges dabei heraus.

Tipp 2: Finde eine Balance zwischen lernen & umsetzen

Ein Onlinekurs hier, eine Challenge da, das 500ste kostenlose Freebie, um zu lernen wie es geht. In der Zusammenarbeit mit Frauen, die auf der Suche nach ihrer beruflichen Erfüllung sind, stellt Ekaterina oft fest, dass eine wichtige Komponente fehlt. Die Umsetzung.

Weiterbildung ist unglaublich wichtig. Sie hilft dabei, auf dem neuesten Stand zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.

Die Gefahr bei zu viel Weiterbildung allerdings besteht darin, sich zu sehr auf die Dinge zu konzentrieren, die noch nicht da sind. Die Folge ist mangelndes Selbstbewusstsein und der Glaube, man sei nicht gut genug oder bräuchte erst noch Zertifikat XY, bevor man loslegen kann.

Podcasts, Freebies & Bücher sind nicht dafür gemacht, dich bei der Umsetzung an die Hand zu nehmen. Das sollte auch nicht der Anspruch frei verfügbarer Formate sein, denn sie sind zuallererst Quelle für Information und Motivation.

Merke: Weiterbildungen helfen dir dabei, zu wissen, was es zu tun gibt. Wichtig ist aber, dass du parallel dazu anfängst, das Gelernte auch umzusetzen.

Warum? Weil du nur so Ergebnisse siehst.

Wenn du ein Jahr lang im stillen Kämmerlein an deinem Businessplan arbeitest, verpasst du das Feedback der Kund*innen, mit denen du in der Zwischenzeit reale Erfahrungen hättest sammeln können.

Die Kunst besteht darin, die richtige Balance zu finden. Eine Investition in ein Programm, dass dich deinem nächsten Schritt näher bringt, ist wichtig und richtig und darf auch Geld kosten. Danach (oder bestenfalls währenddessen) solltest du aber den Absprung schaffen und ins Tun kommen.

Setz dir also konkrete Ziele. Wann möchtest du – gerne auch parallel zum Job oder der Weiterbildung – anfangen, zu testen und wertvolles Feedback zu sammeln. Du musst nicht alles schon vorher perfekt können. Wir alle lernen im Prozess.

Du merkst, dass du den Drang hast, alles perfekt machen zu müssen? Perfektionismus ist oft nichts anderes als die Angst vor Ablehnung oder vorm Scheitern. Dabei gehört auch das zum Prozess dazu. Wenn du hier noch ein bisschen Motivation brauchst, dann hör dir doch mal ein paar Geschichten von Menschen an, die bereits gescheitert sind (& was sie daraus gelernt haben).

Tipp 3: Lerne Grenzen zu setzen und „Nein” zu sagen

Die Chance, dass du von irgendjemandem für die Dinge, die du tust, abgelehnt wirst, liegt bei 100%. Deine Aufgabe ist es, damit umgehen zu lernen.

Die Grundlage dafür ist es, zu wissen, was du vom Leben willst. Es ist dein Leben und du bestimmst, was du damit machen willst. Dazu gehört es auch, persönliche Grenzen zu setzen.

Wer sagt schließlich, dass du 8 Stunden am Tag arbeiten musst? Ein Ladengeschäft hat auch Öffnungszeiten. Oder, dass du nicht nachmittags mit deinem Kind auf den Spielplatz gehen und es in vollen Zügen genießen kannst?

“Ich weiß, dass es sich manchmal so anfühlt, als müsste man um 5 aufstehen, um am Konzept für den neuen Online Kurs schreiben”, sagt Ekaterina. Und das obwohl man ganz genau weiß, dass dies ein unglaublich stressiger Start in den Tag ist.

„Ich bin selbst und ständig – dieser Satz von Selbstständigen regt mich total auf.” Denn am Ende ist er nichts anderes als ein Glaubenssatz.

Unser Business, unsere Familie, unsere Gesundheit, … sind Dinge, die uns langfristig begleiten. Umso wichtiger ist es, zu lernen „Nein” zu sagen. Zu sich und zu anderen.

Gerade Frauen neigen dazu, sich für andere aufzuopfern und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. Weil das aber gleichzeitig bedeutet, dass du weniger für dich tust, fehlt oft die Energie für andere Dinge.

Mütter stehen Ekaterinas Erfahrung nach übrigens noch viel öfter vor dieser Herausforderung.

Ein gut kommuniziertes „Nein” kann oft sogar förderlicher für Beziehungen sein als ein halbherziges „Ja”, wenn es eigentlich nicht passt.

Tipp 4: Bau dein Formel 1 Team auf (aka lerne Aufgaben zu delegieren)

„Wenn sich Michael Schumacher damals selbst um Reifen- & Ölwechsel gekümmert hätte, wäre er nicht zum Fahren gekommen.”

Was du daraus für dich mitnehmen kannst? Du bist die Fahrerin deines Rennwagens (was auch immer das konkret für dich bedeutet) und darfst dir Unterstützung von anderen holen, damit du dich aufs Fahren konzentrieren kannst.

Manchmal reicht es, wenn man mit den Menschen in seinem Netzwerk darüber spricht und eine Weile Augen und Ohren offen hält.

Das solltest du beachten, wenn du Aufgaben delegierst:

1. Kenne deine Stärken und konzentriere dich darauf

Zu wissen, wo die eigenen Stärken liegen, macht es einfacher zu entscheiden, welche Aufgaben frau abgeben kann und welche nicht.

Tipp: Schreib dir einmal eine Woche lang alles auf, was du so den ganzen Tag machst und bewerte, welche Aufgaben du a) gerne bzw. ungerne machst b) wie viel Zeit kosten und c) abgeben kannst. Wenn dein erster Impuls ist, dass du gar nichts delegieren kannst, dann gib dir ein wenig Zeit und schau noch einmal mit ein bisschen Abstand auf die Liste. Vielleicht steckt dahinter ein Glaubenssatz wie: „Nur wenn ich es selbst mache, wird es richtig gemacht” oder „ich schaff das alles alleine”.

2. Es ist okay, Hilfe anzunehmen

Wenn du dich privat oder beruflich verwirklichen willst, brauchst du ein Team an Menschen, das dich dabei unterstützt. Egal, ob Freundinnen, Familie oder Kolleginnen – du bekommst nur dann Unterstützung, wenn du es auch zulässt. Überleg dir also, was dir Spaß macht und such dir ein Team, das dich bei der Umsetzung der restlichen Aufgaben unterstützt.

Wenn dir das schwer fällt, kannst du einmal ausrechnen, wie viel Zeit es dich kostet, einzelne Aufgaben zu erledigen (siehe oben). Wie viel kostest du pro Stunde? Was kannst du in der Zeit alles angehen, das sonst liegen geblieben wäre? Gibt es jemanden, der dich dabei unterstützen kann?

3. Delegieren heißt, dass du dir Freiheit kaufst

Durch das Delegieren von Aufgaben, die du weder gut kannst noch gerne machst, kaufst du dir die Freiheit, an den Dingen zu arbeiten, an denen du am meisten Spaß hast und darüber hinaus dein Unternehmen voranbringen.

Ja, das kostet Geld. Dafür musst dich aber nicht in neue Themen einarbeiten, die nicht geschäftskritisch aber zeitintensiv sind und die andere schneller und besser erledigen können als du selbst. Darüber hinaus erlaubt es dir, Dinge parallel anzugehen und du verringerst du die Chance, dich im Wust der Aufgaben zu verzetteln.

4. Definiere die Anforderungen

Delegieren ist eine Frage der Kommunikation. Klare Anforderungen helfen unheimlich dabei, erfolgreich zu delegieren. Das erfordert am Anfang eine Zeitinvestition, um sich dieser bewusst zu werden und Checklisten & Co, zu erstellen, danach aber läuft alles viel reibungsloser.

Tipp 5: Deine berufliche Verwirklichung ist ein Marathon und kein Sprint

Egal, ob es um den Traumjob im Angestelltenverhältnis oder um die eigene Selbstständigkeit geht, am Anfang kann es schnell passieren, dass frau alles gibt. Und enttäuscht ist, wenn sich nach 3-6 Monaten noch nicht die gewünschten Ergebnisse einstellen.

Und selbst wenn die ersten Monate gut laufen, kann sich im Laufe der Zeit etwas ändern – der Job langweilt dich, eine globale Pandemie bricht aus, die dein Geschäftsmodell über den Haufen wirft – das dich dazu zwingt, kreativ zu werden.

Wer zu Beginn alle Kräfte verpulvert, hat am Ende keine Kraft mehr. Und genau das gilt es zu vermeiden.

Es wird immer mal wieder Situationen geben, in denen nichts funktioniert. Da hilft es, das große Ganze im Auge zu behalten und zum Beispiel einfach mal Pause zu machen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Die allermeisten Dinge brauchen Zeit. Sei dir dessen bewusst, denn zu hohe Erwartungen führen schnell dazu, dass du enttäuscht wirst und im schlimmsten Fall aufgibst.

Hinzu kommt, dass eine langfristige Perspektive meist zu besseren Entscheidungen führt. Arbeitest du mit  Kundinnen zusammen, die zwar nicht zu dir passen, aber viel Geld bringen oder investierst du Zeit in den Aufbau einer langfristigen Bindung zu deinemr Traumkund*in?

Du hast nur dieses eine Leben, wähle weise, wofür du Zeit, Energie und Geld einsetzt.

Weitere Tipps, wie du deinen Traumberuf kreieren kannst, findest du auf dem Blog von StartUp MOM.

Relevante Links
StartUp MOM Accelerater
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Geschichten übers Scheitern (Fuckup Nights)
18 Tipps, um deinen Traumberuf zu kreieren