Moneycall: Warum du deinen Notgroschen niemals anlegen solltest.

Die Antwort auf die Frage, ob du den Notgroschen investieren solltest, ist eindeutig: Nein!

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. Dieses Mal erfährst du, welchen einen Job dein Notgroschen hat, ob es bei Investitionen in dein Humankapital Grenzen gibt, wie du deine ETF-Einkünfte versteuerst, wo du dein Geld parken kannst, während du dir Wissen übers Investieren aneignest und vieles mehr.

Außerdem: Wie du dein Geld anlegst, wenn du nur 7 Jahre Zeit hast.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. Humankapital: Was gibt es bei Investitionen ins Humankapital zu beachten?
  2. Studienkredit oder Notgroschen: Worum kümmere ich mich zuerst?
  3. Steuern: Wie versteuere ich ETF-Einkünfte?
  4. Notgroschen: Was spricht dagegen ihn zu investieren?
  5. Geldanlage: Ich habe nur 7 Jahre Zeit, was tun?
  6. Sparen für Kinder: Soll ich das Geld auf dem Sparbuch anlegen?
  7. Investieren: Wo parke ich mein Geld während ich mehr übers Investieren lerne?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören.

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1. Was gibt es bei Investitionen ins Humankapital zu beachten?

Frage: Du berichtest immer, dass du viel in dich selbst, zum Beispiel in Form von Coachings investierst. Ich investiere gerade relativ viel in mich selbst (mehr als ich Miete zahle) und frage mich, ob es irgendwelche Regeln oder Grenzen gibt, die es zu beachten gilt. Es geht vor allem um das Thema psychische Gesundheit – das A und O im Leben, damit es mir gut geht, ich performen und meine Ziele erreichen kann. Kann ich diese Investments mit dem Investment in einen ETF Fond vergleichen? Sollte man vielleicht sogar erst das eine & dann das andere angehen?

Eine sehr schöne Frage. Ich habe tatsächlich eine Regel, aber dazu gleich mehr.

Grundsätzlich kann man sagen, dass es eine gute Faustformel ist, 10% des monatlichen  Einkommens in sich selbst zu investieren. Viele investieren das gesammelt, zum Beispiel in ein größeres Coaching pro Jahr, andere nehmen an mehreren kleinen Kursen oder Coachings teil.

Du hast deine Investitionen mit deinen Mietausgaben verglichen. Um dir einen Eindruck zu geben, wie das bei mir aussieht, habe ich mal nachgerechnet.

Ich selbst habe in diesem Jahr nicht das Doppelte, das Zehnfache, sondern das 100-fache davon in mein Humankapital investiert.

Meine ganz persönliche Regel lautet deshalb: Kein Limit auf Investitionen ins Humankapital.

Ich bezahle gerne viel Geld dafür, dass mir jemand zeigt, wie es am schnellsten geht und ich am entspanntesten von A nach B komme..

Sobald ich merke, dass ich mir viel Zeit & Energie spare, weil ich durch ein Coaching schneller und effizienter vorankomme, dann investiere ich das Geld gerne.

In meinen Augen ist es bei fast allen Themen des Lebens hilfreich, sich Unterstützung zu holen. In Form von Büchern, Coachings, Seminaren, …

Wir haben immer die Wahl. Entweder wir investieren Zeit, oder Geld. Und da Zeit im Gegensatz zu Geld etwas ist, dass wir nicht zurück bekommen, ist meine Entscheidung bei den allermeisten Themen sehr klar. Ich investiere das Geld.

Weil …

  • es schneller geht.
  • ich aus den Fehlern anderer lernen kann.
  • sich schon jemand anderes dazu Gedanken gemacht hat.
  • ich weiß, dass es funktioniert.
  • ich nur die Informationen bekomme, die notwendig sind, um mein Ziel zu erreichen.

Das heißt allerdings nicht, dass ich jeden Schrott kaufe. Im Gegenteil. Ich achte sehr genau darauf, in was ich mein Geld investiere.

Es gilt immer: Qualität vor Quantität.

Gibt es eine Reihenfolge? Erst in mich investieren oder lieber in ETFs?

Ja, es gibt eine Reihenfolge. An erster Stelle stehen immer die Investitionen in dein Humankapital.

Denn: Investitionen in dich selbst haben die höchste Rendite. Der erste Schritt bist immer DU. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Um überhaupt externe Investitionen machen zu können, musst du erst in dich selbst investieren.

Beispiel Finanzen. Du musst erst wissen, wie die Börse und Aktien funktionieren, bevor du dieses Wissen anwendest und monatlich Geld in ETFs investierst.

Das Gleiche gilt für den Aufbau deiner Selbstständigkeit. Du musst erst wissen, wie es funktioniert & was die nächsten Schritte sind, um dann ein geniales Produkt auf den Markt zu bringen oder richtiges Marketing machen zu können.

Ich persönlich würde deshalb kein Limit für die Ausgaben in dein Humankapital setzen. Einzige Regel ist natürlich, keine Schulden dabei zu machen.

2. Studienkredit oder Notgroschen: Worum kümmere ich mich zuerst?

Frage: Ich zahle seit mehreren Jahren einen relativ großen Studienkredit ab. Dieser neigt sich bald dem Ende zu und ich kann es kaum abwarten. In den letzten Monaten lief ich mit einem schlechten Gefühl durch die Gegend, weil ich keinen Notgroschen habe & kein erstes Depot, das ich monatlich ein wenig wachsen sehe. Klar ist es super, dass mein Kredit kleiner wird – das gibt mir aber weniger Sicherheit. Macht es in deinen Augen Sinn, meinen Notgroschen bzw. mein Depot nebenbei aufzubauen, oder sollte ich alles Geld, das ich übrig habe, in den Kredit stecken?

Einen Studienkredit würde ich genauso wie einen Kredit für eine Immobilie anders behandeln als Konsumkredite.

Das heißt konkret:

1. Konsumschulden

Konsumkredite sind nicht nur oft sehr teuer, sie sind in den meisten Fälle auch unnötig. Deshalb sollte man diese Schulden so früh wie möglich und vor allem anderen loswerden.

2. Studienkredite

Studienkredite hingegen sind in der Regel günstiges Geld. Deine Frage impliziert, dass du Geld übrig hast. Wenn das so ist, würde ich dir raten, deine monatliche Sparrate aufzuteilen. Zahl deine monatliche Tilgungsrate für den Kredit und nutze das, was noch übrig ist, um dir parallel dazu deinen Notgroschen aufzubauen.

Vor allem, wenn du dich nicht sicher damit fühlst, nur deinen Kredit abzubezahlen und kein Geld für den Notfall zu haben (was ich sehr gut nachvollziehen kann). Denn mit diesem Vorgehen verhinderst du, dass du nachdem Abbezahlen des Kredits nackig dastehst.

Sobald du deinen Notgroschen, oder zumindest einen Großteil davon, angespart hast, kannst du mit dem Investieren beginnen. Vielleicht ist bis dahin dein Kredit bereits abbezahlt.

3. Immobilienkredite

Auch bei Immobilienkrediten (selbst, wenn sie teuer sein sollten) lohnt es sich nicht darauf zu warten, dass sie abbezahlt sind. Denn das kann bis zu 40 Jahre dauern. Viel zu spät, um mit dem Investieren zu beginnen. Außerdem baust du dir damit einen Vermögenswert für die Zukunft auf.

Wie auch beim Studienkredit, solltest also parallel zum Abbezahlen des Immobilienkredits anfangen, deinen Notgroschen aufzubauen. Sobald dieser angespart ist kannst du mit dem Investieren beginnen.

3. Wie versteuere ich ETF-Einkünfte?

Frage: Dank deiner vielen Tipps in Podcast & Hörbuch habe ich mich letztes Jahr endlich getraut, in 4 verschiedene ETFs zu investieren. Ich habe das gleich so angelegt, dass die Ausschüttungen direkt wieder in neue Pakete investiert werden. Jetzt mache ich gerade meine Steuererklärung und frage mich, wie ich da alles richtig angebe, damit es sauber bleibt. Ich habe schon gelesen, dass rund 26% des Bruttobetrags versteuert werden müssen und hab bei manchen Quellen gelesen, dass der Online Broker den zu versteuernden Anteil direkt einbehält. Trotzdem fühlt es sich noch sehr wage an. Kannst du etwas zum Thema Versteuern von ETF Einkünften erzählen?

Die Besteuerung von ETF Einkünften ist ein spannendes und vor allem sehr wichtiges Thema. Deine Aussage allerdings, dass rund 26% des Bruttobetrags versteuert werden, ist falsch. In Deutschland zahlt frau auf alle Gewinne eine Abgeltungssteuer von 25%. Gegebenenfalls kommen noch Soli und Kirchensteuer dazu.

Bei den 26% (Abgeltungssteuer + Soli + Kirchensteuer) handelt es sich also um den Steuersatz und nicht den Anteil deiner Investments, der versteuert werden muss.

Dieser Steuersatz muss nur auf die Gewinne bezahlt werden, denn nur diese zählen als Einkommen. Das Geld, das du monatlich investierst, hast du schließlich bereits versteuert.

Einer der größten Fehler bei der Altersvorsorge mit ETFs ist, dass die Komponenten Steuern und Inflation nicht korrekt mit berücksichtigt werden.

Noch viel wichtiger als im Rahmen der Steuererklärung zu schauen, wie viel Steuern anfallen, ist es, diese am Anfang zu berücksichtigen. Nämlich dann, wenn du dir überlegst, wie viel du monatlich investieren musst, um zum Beispiel deine Rentenlücke zu schließen.

Im Mentoring beschäftigen wir uns bereits in Woche 2 ganz ausgiebig damit, genau das auszurechnen. Warum? Weil wir sicherstellen wollten, dass das Geld, mit dem du planst, irgendwann netto auf deinem Konto landet.

Wenn du in 30 Jahren 50.000 € für deine Rente brauchst, reichen 50.000 € an Gewinnen nicht. Du brauchst 50.000 € plus Inflationsausgleich & Steuern. Und zwar nicht nur bis zum Renteneintritt, sondern auch für den gesamten Zeitraum, in dem du von deinen Gewinnen leben willst.

Wie du die Gewinne hinterher in der Steuererklärung angibst, ist dann nicht mehr als eine Google-Suche entfernt. Du bekommst von deinem Broker einen Ausdruck über deine Rendite inklusive einer genauen Anleitung, was zu tun ist. In der Steuererklärung werden die entsprechenden Beträge dann unter KAP, ‘Kapitalerträge’, angegeben.

Ich hoffe, es ist deutlich geworden, warum es so wichtig ist, sich ganz am Anfang einmal intensiv mit dieser Thematik zu beschäftigen.

4. Spricht etwas dagegen, den Notgroschens zu investieren und ihn sich bei Bedarf auszuzahlen?

Frage: Ich bin 30 und seit 2,5 Jahren mein eigener Boss. Ich arbeite im Bereich Videomarketing und stelle fest, dass die Branche momentan recht verwirrt ist. Auf der einen Seite brauchen Unternehmen digitalen Content, auf der anderen Seite kürzen sie Marketingbudgets. Weil Videocontent mit hohen Kosten einhergeht, fällt dieser oft hinten runter. Mein monatliches Einkommen reicht zum Überleben. Auch meinen Notgroschen, der ca. 6 Monate reicht, muss ich nicht anfassen. Nachdem ich letztes Jahr mit dem Investieren in ETFs begonnen habe, weiß ich, wie sehr es sich lohnt. Deshalb denke ich immer wieder, dass es doch viel klüger wäre, den Notgroschen ebenfalls zu investieren. Schließlich sinkt der Portfoliowert nicht auf Null. Wenn es hart auf hart kommt, könnte ich mir diesen doch einfach wieder ausbezahlen, oder? Außer wir haben den heftigsten Crash aller Zeiten und dann ist es ja auch egal – dann ist es auf der Bank ja auch weg. Spricht etwas dagegen ⅔ des Notgroschens in ETFs zu stecken und ihn sich bei Bedarf auszuzahlen? Und: Denkst du, dass nochmal so ein ganz krasser Crash kommen wird?

Die Antwort auf die Frage, ob du deinen Notgroschen nicht doch besser investieren solltest, ist: Nein!

Der Sinn des Notgroschens ist nicht, sich zu vermehren. Der Sinn des Notgroschens ist es, da zu sein, wenn die Kacke am Dampfen ist. Und basierend auf deiner Beschreibung hört es sich so an, als könnte es bei dir in den nächsten Monaten durchaus eng werden.

Natürlich hast du recht mit deiner Aussage, dass der Wert deiner ETFs nicht auf Null sinkt. Im letzten Jahr allerdings sank der Wert um immerhin 40%. Hinzu kommt, dass in einer Krise nicht nur die Aktienkurse sinken. Viele Unternehmen, manchmal sogar ganze Branchen haben dann Probleme, entlassen Personal und kürzen Budgets.

Stell dir kurz den Worst Case vor:

  • Dein Notgroschen ist investiert & verliert 40% an Wert
  • Du verlierst deinen Job bzw. all Aufträge werden pausiert/ gecancelt

In diesem Fall trifft dich die Krise doppelt. Trotzdem bekomme ich Fragen wie diese immer wieder gestellt.

Deshalb nochmal in aller Deutlichkeit: Verabschiedet euch von der Idee, dass der Notgroschen eine andere Funktion hat als im Notfall da zu sein, um euch den Allerwertesten zu retten.

Die unzähligen Nachrichten von Moneypennies aus der Community, die sich für die Arschtritte der letzten Jahre bezüglich des Notgroschen bedankt haben, sprechen für sich. Die immer wiederkehrende Aussage: Die Krise hat uns ziemlich hart getroffen und ohne den Notgroschen hätte es nicht funktioniert.

Unterschätzt den Wert von Sicherheit nicht. Sie ist die Grundlage dafür, dass man ein gewisses Risiko eingehen kann.

Der Notgroschen ist da, wenn es hart auf hart kommt. Er ist Geld auf deinem Konto, auf das du im Notfall jederzeit zugreifen kannst. Deshalb gehen wir damit kein Risiko ein und lagern ihn auf einem Tagesgeldkonto. Ja, da wird er durch die Inflation weniger, aber Sicherheit kostet nunmal Geld.

Mein Tipp: Du hast einen Notgroschen von 6 Monatsgehältern. Das ist schon mal super. Lass ihn da liegen und verabschiede dich von der Idee, dass es sich auf irgendeine Art und Weise vermehrt.

Kommt der nächste Crash oder erholt sich der Markt erst einmal?

Beides ist richtig. Ohne Erholung kann es schließlich keinen Crash geben. Gerade befinden wir uns in der Erholungsphase, aber der nächste Crash kommt auf jeden Fall. Im Laufe deiner Anleger*innenkarriere wirst du noch einige Crashes mitnehmen. Historisch gesehen passiert das alle 7-10 Jahre.

Und das ist in Ordnung so, denn wir planen die Crashes genauso mit ein wie die Phasen, in denen es hervorragend läuft. Wichtig ist es, zu wissen, wie man mit Wertverlusten umgeht. Ein Schlüssel, um hier nicht in Panik zu geraten ist … du ahnst es schon … der Notgroschen.

5. Kurzfristige Geldanlage – wie mache ich das?

Frage: Bevor ich deinen Podcast kannte und ich mich finanziell besser aufgestellt habe, habe ich 3 Mal Summen auf ein Festgeldkonto einbezahlt, die nun fällig sind. Dabei handelt es sich um Eigenkapital, das ich dafür nutzen möchte, um mir in spätestens 7 Jahren eine Eigentumswohnung zu kaufen. Was mache ich nun damit? Festgeld ist natürlich keine gute Alternative. Lege ich das Geld ebenfalls in ETFs an?

Natürlich geht es beim Vermögensaufbau mit ETFs darum, sein Geld langfristig, also mindestens 10 Jahre, anzulegen. Wenn du das Geld in 7 Jahren brauchst ist das aber immer noch ein ausreichend langer Zeitraum, um dein Geld zu investieren.

Zwei Dinge, die ich dir dabei aber raten möchte:

1. Risiko minimieren

Ich persönlich würde dabei nur darauf achten, kein zu großes Risiko einzugehen, um zu große Schwankungen zu vermeiden. Das geht, in dem du in weniger risikoreiche ETFs investierst, oder nur einen Teil des Geldes an der Börse anlegst.

2. Flexibel bleiben

Bau am Besten ein wenig zeitlichen Puffer ein. Wenn du all dein Geld zu einem Stichtag X brauchst, ist das eher ungünstig. Schließlich kann es passieren, dass die Kurse genau zu diesem Zeitpunkt im Keller sind. Leg dir stattdessen eine Entnahmestrategie fest, sodass du zu verschiedenen Zeitpunkten etwas aus dem Depot entnimmst.

Wenn du auf diese beiden Punkte achtest ist es also grundsätzlich möglich, dein Geld über 7+ Jahre hinweg anzulegen.

6. Soll ich das Geld auf dem Sparbuch meiner Töchter in ein ETF anlegen?

Frage: Ich habe zwei Töchter. Beide haben ca. 1000 € auf ihrem Sparbuch bei der Sparkasse. Dieses Geld würde ich natürlich auch gerne anlegen. Hast du einen Tipp? Ich dachte an einen ETF.

Genauso würde ich das machen. Egal, wo ihr eure Sparkonten habe – ich würde immer dazu raten, diese aufzulösen und das Geld in einen ETF-Sparplan zu investieren, der ordentlich Rendite bringt.

Eure Kids werden es euch danken.

Die häufigsten Fragen dazu habe ich euch in diesem Blogartikel beantwortet.

7. Wo parke ich mein Geld während ich mehr übers Investieren lerne?

Frage: Ich habe ca. 10.000 €, die ich gerne investieren möchte. Bevor ich das tue möchte ich mich aber noch genauer informieren & die Vorarbeit machen (Risikoanalyse etc.). Welche Möglichkeiten gibt es, mein Geld für ca. ein halbes Jahr anzulegen, ohne dabei Verluste zu machen? Gibt es Alternativen zum Tagesgeld- oder Girokonto, wo ich zumindest ein paar Prozente bekomme? Oder hast du andere Ideen?

Geld auf dem Tagesgeld- oder Girokonto, unterm Kopfkissen oder wo auch immer es sich nicht vermehrt, verliert aufgrund der Inflation ganz automatisch an Wert. Wenn wir Geld investieren kämpfen wir gegen diesen Wertverlust an.

Inflation vergleiche ich gerne mit einem Gespenst, denn wir sehen sie nicht. Schließlich werden unsere 20.000 € auf dem Konto in 5 Jahren nicht sichtbar weniger. Wir bekommen für 20.000 € nur weniger. Weniger Waren, weniger Wohnung, weniger von allem eben.

Das plakativste Beispiel dafür ist es, eure Großeltern zu fragen, wie viel sie vor 50 Jahren für ein Paket Butter bezahlt haben.

Grundsätzlich ist das erst einmal kein Problem. Im Durchschnitt wird sogar eine Inflationsrate von 2% angestrebt. Aktuell (November 2021) liegt die Inflationsrate allerdings bei 5,2%. Pro Jahr verliert unser Geld also 5,2% an Wert.

Das wirds sich hoffentlich bald wieder einpendeln, aber für den Zweck des Beispiels würde das bedeuten, dass 20.000 € in einem Jahr noch 18.960 € wert sind. Nach drei Jahren wären es noch 17.039 & nach fünf Jahren nur noch 15.313 €. Innerhalb von fünf Jahren hätte man also ganze 4.687 € weniger oder -23,5%.

Du siehst, über die Jahre ist das richtig viel Geld!

Anhand dieser Rechnung wird klar, dass dein Geld (außer dem Notgroschen) auf dem Tagesgeld- oder Girokonto nichts zu suchen hat. Denn dort verliert es konstant an Wert. Auch auf dem Festgeldkonto, wo du vielleicht 1% Zinsen bekommst, verlierst du Geld.

Deshalb wäre meine Gegenfrage auf deine Frage, wo du dein Geld für ein halbes Jahr parken kannst, eher: Warum dauert es so lang bis du loslegen kannst?

Natürlich hast du vollkommen recht, dass es wichtig ist, erst die Schritte Status Quo ermitteln, Ziel ausrechnen, Strategie festlegen, Risiko analysieren, Plan aufstellen und Produkte auswählen zu durchlaufen bevor du ETFs kaufst.

Das dauert im Mentoring allerdings genau 8 Wochen und keine 6 Monate. Gerade weil es keine wirkliche Alternative zum Investieren gibt & die Inflationsrate gerade unglaublich hoch ist, sind 6 Monate viel zu lang.

Mein Tipp: Nutze die Zeit, die du gerade investierst, um Wege zu finden, um dein Geld kurzfristig zu schützen und um dir zu überlegen, wie du ein vernünftiges Investment aufbaust. Geh das Thema ohne Stress, aber mit der nötigen Dringlichkeit an.

Relevante Links:
Blogartikel „Sparen für Kinder