Moneycall: Ich habe 90.000 Euro auf dem Konto – Was mache ich damit?

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. Dieses Mal verrate ich, was du mit 90.000 Euro Erspartem auf deinem Konto machen kannst, wie du als Anfängerin mit ETFs loslegen kannst und wie du lernst zu sparen.

Außerdem: Wie wir die Finanzen bei Madame Moneypenny managen und welche Erkenntnisse ich bisher in meiner Schwangerschaft gewonnen habe.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. 90.000 Euro auf dem Konto: Was mache ich damit?
  2. Wie lege ich als Anfängerin mit ETFs los?
  3. Wie managt ihr die Finanzen bei Madame Moneypenny?
  4. Wie lerne ich zu sparen?
  5. Natascha, welche Erkenntnisse hast du bisher in deiner Schwangerschaft gewonnen?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören:

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1. 90.000 Euro auf dem Konto: Was mache ich damit?

Ich bin ganz neu auf dich gestoßen und habe angefangen, deine Podcast-Folgen zu hören. Ich habe bei der allerersten angefangen und habe schon mehr als 20 Folgen gehört. Ich habe bereits gemerkt, dass du viel Wert aufs Selberlernen und Selbermachen legst. Was mache ich also, wenn ich 90.000 Euro einfach so auf dem Konto liegen habe?“

Ich gehe davon aus, dass du einen Notgroschen hast, du finanziell abgesichert und schuldenfrei (zumindest Konsumschulden-frei) bist. In diesem Fall sind die 90.000 Euro tatsächlich frei verfügbar und gammeln auf deinem Konto rum. Das Erste, was ich machen würde, ist auszurechnen, was mich das kostet.

Was es dich kostet, wenn dein Geld auf dem Konto herumliegt

Ich habe das mal für dich gemacht: Dein Vermögen beträgt 90.000 Euro bei einer Inflationsrate von 5% über einen Zeitraum von 5 Jahren. Deine zukünftige Kaufkraft, also der Wert in 5 Jahren, ist nur noch etwas mehr als 70.000 Euro. Innerhalb von 5 Jahren verliert dein Geld 20.000 Euro an Wert.

Berechnen wir das Ganze für 10 Jahre. Nach 10 Jahren sind es nur noch 55.000 Euro. Dein Vermögen wurde durchs Nichtstun also fast halbiert. Durch: „Ich lege mein Geld lieber sicher aufs Konto.“ Diese gefühlte Sicherheit ist das größte Risiko, das ich überhaupt eingehen kann. Denn sie bedeutet Verlust.

Was könnte mit dem Geld eigentlich passieren?

Nehmen wir wieder einen Zeitraum von 5 Jahren und gehen davon aus, dass du das Geld investieren würdest.

Wenn du 90.000 Euro bei einem Zinssatz von 5% (berechnet sich aus 10% historische Rendite abzüglich 5% Inflation) für einen Zeitraum von 5 Jahren anlegst, vergrößert sich dein Vermögen auf 114.000 Euro.

Wenn du es mit derselben Rendite 10 Jahre lang investierst, sind es knappe 146.000 Euro.

Aber bleiben wir bei den 5 Jahren: Aus 90.000 Euro werden entweder 70.000 Euro oder 114.000 Euro. Das ist eine Differenz von 44.000 Euro und das ist fast die Hälfte von den 90.000 Euro. Jetzt kannst du überlegen: Möchtest du 20.000 Euro verlieren oder ordentlich was on-top haben. 44.000 Euro ist die Differenz zwischen Wertverlust (wenn ich nichts mache) und Wertgewinn (wenn ich es vernünftig investiere).

Die Antwort auf deine Frage lautet also: Investieren lernen. Komm ins Mentoring, da zeigen wir dir nicht nur wie’s geht, sondern sorgen auch dafür, dass du es machst.

2. Wie lege ich als Anfängerin mit ETFs los?

Mich interessiert, wie man in ETFs einsteigen kann. Vielleicht kannst du dafür einen Anfänger-Podcast machen, es sei denn, dass du ihn schon hast. Da es bestimmt immer Einsteigerinnen gibt, ist es bestimmt praktisch, die wichtigen Tipps noch einmal zusammen zu fassen.“ – Claudia*

Anfängerin zu sein ist sehr schön, denn das heißt, dass man etwas Neues lernen darf. Alles, was wir bei Madame Moneypenny machen, ist absolut für Anfängerinnen geeignet. Jeder Blogartikel, jede Podcast-Folge, jedes Youtube-Video richtet sich an Anfängerinnen. ETFs sind für Otto-Normalverbraucherinnen und Privatanlegerinnen gedacht, die mit relativ wenig Zeitaufwand langfristig ein Vermögen aufbauen wollen. Mit wenig Zeit und wenigen Kosten, breit diversifiziert ein Vermögen aufbauen. Einmal aufsetzen und es läuft die nächsten X Jahre durch.

Wenn du dein Geld wirklich anlegen willst, sind ETFs nicht der erste Schritt. ETFs sind in meinem 8-wöchigen Mentoring-Programm Woche 6. Der Kauf von ETFs ist Woche 7. Modul 7 von 7 und nicht 1 von 7.

Das sind die 7 Schritte:

  1. Status Quo: Bestandsaufnahme
  2. Ziel: Dein finanzielles Ziel
  3. Strategie: Der Weg zu deinem Ziel
  4. Risiko: So viel Risiko willst du eingehen
  5. Der Plan: Das musst du tun, um ans Ziel zu kommen.
  6. Produkte: Das bringt dich ans Ziel.
  7. Kauf: Du bist auf dem Weg zu deinem Ziel.

Wenn du all diese Schritte gegangen bist, wirst du dich definitiv nicht mehr als Anfängerin fühlen. Wenn du dabei Unterstützung möchtest, komm gerne zu uns ins Mentoring.

3. Wie managt ihr die Finanzen bei Madame Moneypenny?

Wie organisiert ihr bei euch im Unternehmen die Finanzen? Machst du das alleine? Macht das der Steuerberater oder die Steuerberaterin? Habt ihr ein System und arbeitet ihr mit Budgets?“ -Kerstin

Sehr schöne Frage. Wir machen das relativ Old School mit Excel-Tabellen und Kontoauszügen. Ich schaue ausschließlich auf den Cashflow, was bei uns relativ easy ist, weil Umsatz mehr oder weniger gleich Cash ist, außer jemand zahlt in Raten. Aber wir haben keine großartigen Zahlungsverzögerungen. Wir haben auch extrem wenige Retouren. Damit kann man sehr gut planen.

Wir machen eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben, Steuern, usw. Ich schaue mir dann die Kennzahlen an, die für mich entscheidend sind. Zum Beispiel: Cashflow, Steuern, Brutto-und Nettoumsätze, Gewinne, Ebit, Ebitda. Das ist bei uns sehr straight forward. Ein weiterer Vorteil von Fokus: Wir haben nur das Mentoring. Klar, hier und da gibt es noch ein paar kleinere Einnahmen (aus meinem Buch oder einer der seltenen Speakerauftritte), aber das sind Peanuts.

Wir ermitteln die Einnahmen erst, wenn sie auf dem Kontoauszug stehen. Cashflow ist für mich die einzige Metrik, die zählt. Selbst Umsatz ist eine Wunschvorstellung, denn solange das Geld nicht auf deinem Konto ist, kannst du damit auch nichts machen. Mit Umsatz kannst du deine Miete nicht zahlen. Mit Cash dagegen schon.

Es gibt viele Unternehmen, die riesige Umsätze haben, aber denen das Geld ausgeht, da dieses erst in 6 Monaten kommt. Oder weil sie erst den Auftrag erfüllen müssen, der eineinhalb Jahre dauert.

Natürlich habe ich eine Steuerberatung, die BWAs und Jahresabschlüsse erstellt. Aber die Steuerberatung ist für mich ein notwendiges Übel. Einer muss ja den ganzen Papierkram machen. Damit wirtschafte ich aber nicht. Für mich zählt der Cashflow. Ich habe meine verschiedenen Töpfe, wo ich sehe, wie viel wir für Gehälter, Freelancer, fürs Marketing, für die Workbooks, für Events, usw. ausgeben. Das sehe ich klar, an den Kontoauszügen, die ich aufbereiten lasse. Unser Business ist ziemlich schlank. Ich weiß nicht, wie das bei dir ist. Ob es bei dir auch einfach nur mit einer Exceltabelle geht oder ob es zu viel wird. Aber so machen wir das.

Die Hauptkennzahlen schaue ich mir jeden Monat an. Was ich mir natürlich auch anschaue, ist Gewinn-Ratio, wie viel Prozent des Netto-Umsatzes ist Gewinn. Ich schaue, dass das in einer guten Balance ist, denn mit dem Geld möchte ich wieder investieren. In neue Marketingmaßnahmen, neue Mitarbeitende usw. Das ist der Vorteil von einem Business, in dem man vernünftige Margen verzeichnet. Nicht wie andere Unternehmen, die 1-2% Marge haben und damit wirtschaften müssen. Das ist bei uns glücklicherweise anders.

4. Wie lerne ich zu sparen?

Meine Frage ist: Wie lerne ich zu sparen? Ich versuche es: Ich achte immer auf mein Konto und tracke meine Ausgaben mit einer App. Aber ganz ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass das Geld von meinem Konto verschwindet und ich gar nicht weiß wohin. Ich spare anscheinend falsch. Ab Mitte des Monats muss ich auf alles verzichten, da ich sonst nicht genug bis Ende des Monats habe.“ – Jolanta

Aus deiner Erzählung heraus kann ich dir ganz klar sagen, wo der Fehler liegt und warum du nicht sparen kannst, obwohl du dich bemühst.

1. Negative Glaubenssätze über Geld

Zum Beispiel: „Geld zerrinnt mir zwischen den Fingern.“ So ähnlich hast du es sogar formuliert. Diese Glaubenssätze musst du auflösen. Ansonsten limitieren und blockieren sie dich immer wieder. Sie steuern dein Verhalten. Die Wurzel, dass du nicht sparen kannst, ist dieser Glaubenssatz (und wahrscheinlich noch 3-4 andere). Das solltest du als Allererstes machen. Deswegen ist es bei uns im Mentoring auch in Modul 1, weil es einfach grundlegend ist.

2. Du hast kein Ziel

Du hast kein Ziel, wofür du sparst. Hier ein paar Euro gespart, da ein paar Euro gespart – das hat keine Struktur. Und eine Struktur kommt durch ein Ziel.

Du hast also 2 To-dos: Deine Glaubenssätze aufräumen und dir ein Ziel zu setzen (wofür sparst du?). Beim Ziel ist wichtig, dass es ein emotionales Ziel ist.

Sparen ist kein Ziel, Sparen ist eine Maßnahme. Du brauchst ein Ziel: Warum du sparst, wofür du sparst. Das muss so emotional aufgeladen sein, dass es keinen Weg zurück gibt. Wenn ich an mein bis dato noch ungeborenes Kind denke, stellt sich mir überhaupt nicht die Frage, ob dieses Kind finanziell abgesichert sein wird. Das ist nicht ob, sondern wie. Wer jetzt sagt, ich hätte leicht reden, weil ich ein Unternehmen gegründet und verkauft habe: Was meint ihr denn, was meine Motivation dahinter war? Genau das. Ich habe mir schon früh überlegt, dass ich eine Familie haben möchte und Zeit für sie haben möchte. Ich wollte auch soviel Geld haben, dass wir uns darüber keine Gedanken machen müssen. Darauf habe ich die letzten Jahre hingearbeitet und mir den Arsch abgearbeitet und bin immer wieder aus meiner Komfortzone herausgegangen. Ich habe mir dieses Ziel gesetzt, es war Teil meiner Lebensvision und ich habe dafür gesorgt, dass das eintrifft. Das erzähle ich nicht, um zu zeigen, wie toll ich bin. Sondern wir sind ja gerade beim Thema, was dein (emotionales) Ziel ist.

Jede von euch braucht also dieses emotionale Ziel, dass ihr danach in Euro herunter brechen müsst. Was heißt „Ich möchte meine Familie finanziell absichern“? Das ist erst einmal ein Wunsch. Ein Ziel wird es, wenn ich eine Zahl und ein Datum dahinter schreibe.

Zum Beispiel: Bis zum 31.12. 2050 möchte ich ein Gesamtvermögen von 2 Millionen Euro haben. Aufgeteilt in Immobilien, Aktien, Unternehmen, was auch immer. Je konkreter ihr das macht, desto besser. Dann könnt ihr euch überlegen, wie ihr konkret dahin kommt. Wie viel muss ich jetzt sparen und investieren, um in 30 Jahren auf die 2 Millionen zu kommen?

Genau das fehlt dir jetzt gerade. Du sparst immer ein bisschen – mal mehr, mal weniger. Aber es scheint ja noch nicht so richtig zu klappen, sonst würdest du die Frage ja nicht stellen.

Tools zum Sparen gibt es wie Sand am Meer. Das kriegst du dann schon hin. Das ist dann aber die Maßnahme, die nach dem Ziel, nach der Strategie und nach der Taktik kommt. Dann plumpst sie erst unten raus. Vorher ist die Maßnahme im luftleeren Raum – du weißt nicht, wofür du es tust und deswegen klappt es nicht. Deswegen brechen Menschen das Sparen auch wieder ab, das gilt übrigens auch für Dinge wie Sport, gesunde Ernährung – weil sie nicht wissen, wofür sie es machen. Weil die Ziele fehlen oder sie nicht klar genug definiert sind.

Finanzielle Ziele zu definieren ist natürlich schwierig. Sich zu fragen: „Wie viel brauche ich denn überhaupt? Wie soll ich diese Zahl jetzt definieren?“ Trotzdem ist es wichtig, das zu machen. Es gibt auch Methoden dafür, wie man sich das Ganze ausrechnen kann.

Wenn du im Alter 50.000 Euro pro Jahr aus einer passiven Einkommensquelle als Rente zum Leben haben möchtest, dann kannst du hochrechnen, wie viel da liegen muss, damit du dir jedes Jahr 50.000 Euro (plus Steuern und Inflation)  herausnehmen kannst .

Das ist keine Wissenschaft, aber natürlich steckt dahinter eine gewisse logische Methode, der du folgen musst. Das machen wir natürlich auch alles im Mentoring.

5. Natascha, welche Erkenntnisse hast du bisher in deiner Schwangerschaft gewonnen?

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft, ich hoffe, du genießt sie in vollen Zügen. Bei mir haben sich mit meiner Schwangerschaft ganz viele Dinge geändert, ganz viele Sichtweisen, Gefühle, ganz viele Werte und Prioritäten haben sich noch einmal auf den Kopf gestellt und ich wollte dich fragen, wie du das bis jetzt erlebst. Was sich bei dir verändert hat, was gleich geblieben ist und was dich bestärkt hat, egal ob es jetzt familiär persönlich ist oder der finanzielle Aspekt. Ganz breit gefächert, was dir gerade dazu einfällt. Ich würde mich sehr über deine Erfahrungen und Meinungen freuen.“- Sabine

Ich weiß gar nicht, ob sich bisher so viel geändert hat. Die Schwangerschaft ist eher eine Lupe, dass ich gewisse Dinge noch extremer und rigoroser anwende, die mir vorher auch schon wichtig waren. Vorher ging es aber nur um mich und jetzt geht es um Mini-Me und mich – uns beide zusammen.

Verstärkter Bullshit-Radar

Mein Bullshit-Radar ist noch krasser geworden. Ich hab ja immer mal erzählt, dass ich ausmiste – auch mein Umfeld. Das heißt, ich schaue ganz klar, wo die Energievampire sind. Mein Standard ist auch nochmal höher geworden – an Dinge, Menschen und Projekte, die ich in mein Leben lasse. Ich haushalte noch extremer mit meiner Energie und meiner Zeit. Da gibt es keine Kompromisse mehr.

Ich hatte hier ja auch mal diesen Spruch gesagt: „Either it’s a hell yes or a no.“ Und manchmal verschwimmt das dann auch wieder – aber das wurde nochmal sehr geschärft.

Also Bullshit-Radar im Sinne von, wer tut mir gut und auch dieses „choose your battles“. Womit möchte ich mich überhaupt beschäftigen? Was verdient überhaupt meine Aufmerksamkeit. Und das ist sehr sehr wenig.

Das ging direkt mit der Schwangerschaft los. „Kann ich nicht gebrauchen.“ oder „bitte mehr davon“. Das hört sich so an, als würde ich die ganze Zeit Menschen aussortieren, aber es kommen ja auch alle naselang neue Menschen in mein Leben. So merke ich auch, dass manche vorher eher losere Beziehungen jetzt fester werden, weil ich mehr in sie investiere. Weil dieser Mensch mich inspiriert oder wir uns gegenseitig gut tun, weil es eine Leichtigkeit gibt. Das sind meine neuen Kriterien und nicht die Länge der Freundschaft (seit wie vielen Jahren wir befreundet sind).

Nach Hilfe fragen und sie annehmen

Was ich auch gelernt habe, ist mehr um Hilfe zu fragen. Menschen sind super dankbar einer schwangeren Frau zu helfen, wenn sie helfen können (zum Beispiel: Paket hochtragen, Babyklamotten abgeben, Tipps & Tricks von anderen Eltern). Gerade unter Müttern gibt es nochmal ein starkes Band. Das finde ich super schön zu sehen. Gerade auch bei Menschen, mit denen ich noch nicht so eng befreundet bin, sondern wo das gerade erst entsteht. Aber aus dieser Hilfsbereitschaft entsteht eben diese neue Verbindung.

Ich frage also um Hilfe und nehme sie auch an, wenn ich sie angeboten bekomme. Das ist nicht immer so leicht. Das ist vielleicht für viele von euch interessant, da wir Frauen ja immer viel alleine machen und uns durchboxen wollen und niemandem Umstände bereiten wollen. Menschen sind so happy, wenn sie helfen können – egal, ob mit Ratschlägen oder Tätigkeiten usw. Ich habe bisher noch niemanden erlebt, den ich um Hilfe gefragt habe und der mir gesagt hat: „Oh nee….Keine Lust oder keine Zeit.“ Im Gegenteil. Neue Freundschaften ergeben sich daraus, alte lösen sich auf – ich glaube, das ist aber auch total normal. Menschen kommen und gehen. Da ist auch nichts Schlimmes dran.

Aufräumen und ausmisten ist also ein großes Stichwort. Ich nehme den Moneycall Ende März auf, weil wir gerade viel vorproduzieren. Ich mache gerade Nestbau, Wohnung ausmisten, Seele ausmisten, viel Coaching, viel reden, viel meine eigenen Muster hinterfragen.

Wie bin ich aufgewachsen? Wie haben meine Eltern mich erzogen? Was möchte ich davon übernehmen? Was nicht? Familienleitbild erstellen. Meine Rolle als Mutter definieren, Familienwerte usw. Das sind für mich Themen, die ich bereits aus der Persönlichkeitsentwicklung oder dem Coaching kenne. Aber sie bekommen gerade noch einmal eine neue Dimension. Und das ist super schön.

Wie will ich Arbeit und Familie vereinbaren?

Zum Thema Arbeit und Vereinbarkeit von Familie: Für mich war immer klar, dass, wenn ich schwanger werden sollte und eine Familie habe, ich in der Lage sein möchte, mir auszusuchen ob und wie viel ich arbeite.

Die Rechnung ist bis jetzt erst mal ganz gut aufgegangen. Wie das dann am Ende wirklich wird, wenn der Knirps oder die Knirpsin (ich kenne das Geschlecht nicht) auf der Welt ist, wie viel ich dann arbeiten möchte, weiß ich natürlich nicht. Aber das ist ein Teil von Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit: sich diese Sachen aussuchen zu können.

Das ist für mich ein riesengroßer Luxus, den ich mir aber auch selber erarbeitet habe. Ich habe mir das hart verdient, in dieser Position zu sein, dass ich sagen kann: ja, ich arbeite jetzt in Teilzeit oder gar nicht und zwar so lange ich will. Und finanziell habe ich dadurch einfach keine Einbußen oder negative bedrohliche Auswirkungen.

Die Teilzeitfalle gibt es, aber ich habe dafür gesorgt, dass sie nicht meine Realität ist. Ich merke, wie dankbar ich bin, dass ich meine Lebensvision und meine Ziele definiert habe und mich gefragt habe, ob ich Familie haben will und wenn ja, wie genau das aussehen soll.

Es gibt genug Menschen, denen ihre Arbeit so wichtig ist, dass sie die ganze Zeit durcharbeiten möchten. Genauso wie es Menschen gibt, die mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen möchten. Jede sollte in der Lage sein, es so zu machen, wie sie möchte. Oft gibt es allerdings finanzielle Restriktionen und das ist ganz normal. Und im besten Fall kann frau das in die Hand nehmen und dafür sorgen, dass es doch in die Richtung geht, die sie sich vorgestellt hat.

Ja, und das wird mir gerade nochmal sehr bewusst, wie frei ich da auch in meiner Selbstständigkeit bin. Mit meinem Unternehmen und mit meinem Team im Rücken. Und dass ich einfach sehr lange dran gearbeitet habe, jetzt hier zu sein, wo ich bin.

Ansichten haben sich bei mir nicht so radikal geändert, aber emotional gibt es Veränderungen. Ich verstehe nicht so genau, wie man einen Menschen, den man noch gar nicht kennt, schon so lieben kann. Ich freue mich einfach unglaublich auf diesen kleinen Brocken. Das wird so cool. Das hat mir natürlich meine eigene emotionale Welt nochmal näher gebracht. Ich darf da noch mehr hinhören und mich noch mehr zur Prio 1 machen. Weil nur dann kann ich auch für mein Kind sorgen. Wenn ich selber Prio 1 bin, dann geht es meinem Kind auch gut. Aber das sind viele Dinge, die vorher auch schon auf die eine oder andere Art und Weise in meinem Leben eine Rolle gespielt haben. Und die jetzt hoch 100 Anwendung finden.