Moneycall: Geldanlage für Kids & wie sich das Alter auf deine Anlage-Strategie auswirkt.

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. Dieses Mal geht es um die Frage, was denn eigentlich Rebalancing ist und wie man es richtig macht, ob ich empfehle, in Immobilien zu investieren (Spoiler: I don’t!), welche Auswirkungen das Alter auf die Investmentstrategie hat und vieles mehr.

Wenn du auch eine Frage hast, die ich beantworten soll, schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.

Diese Fragen beantworte ich heute:

  1. Investments: Ich habe viel Geld angespart und möchte das jetzt investieren – ist es klug, es in Immobilien und Micro Apartments zu stecken?
  2. Beginner*innen: Ich bin ganz neu im Thema Finanzen – wo fange ich an?
  3. Anlegen für Kinder: Alles auf ein Depot oder doch lieber aufteilen?
  4. Strategie: Inwieweit hängt die Strategie beim Anlegen vom Alter ab?
  5. Rebalancing: Was ist das eigentlich? Was hat das mit sich auf sich? Warum muss ich es machen und wie mache ich das eigentlich richtig?

Hier kannst du dir die Podcast-Folge anhören.

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1. Immobilieninvestments

Frage: „In meinem Kopf stehen gerade zwei große Fragezeichen zum Thema, was mache ich mit meinem Geld. Ich bin 35 Jahre alt, Mutter eines kleinen Sohnes, momentan noch in Elternzeit und werde im April als Ärztin zu 75% wieder als Angestellte in den Job einsteigen. Ich habe ein bisschen was gespart und einen Versicherungsmakler mit ganz vielen tollen Angeboten. Bis jetzt hat er mir immer ganz gute – wenn auch eher kleine Versicherungen – verkauft. Was hältst du von Pflegeimmobilien (das will er mir gerade schmackhaft machen)? Alternativ habe ich über ein Micro Apartment nachgedacht.“

Viel Geld zum Investieren zur Verfügung zu haben ist ja per se erstmal eine gute Ausgangsposition.

Doch sind Pflegeimmobilien und Micro Apartments inklusive Mietern und Handwerkern wirklich die beste Lösung? So kompliziert muss das doch gar nicht sein…

Ganz allgemein gesprochen – wenn man viel Zeit und total Lust, hat sich voll in das Thema Immobilien reinzuhängen, dann go for it! Doch wenn man durch Job und Familie komplett eingespannt ist und der Vermögensaufbau eigentlich nur nebenbei passieren soll, dann gibt es wesentlich bessere Investitionsmöglichkeiten als Immobilien.

Um die Frage zu beantworten, sollte man sich also eigentlich nur überlegen, was das Ziel der Investition ist? Ein Langzeitprojekt? Ein neues Hobby? Das geerbte Apartment sinnvoll nutzen? Super, dann ist das Ersparte in einer Immobilie bestimmt gut angelegt.

Auf die Mehrheit von uns trifft das allerdings nicht zu. Da besteht das Ziel meistens daraus, mit wenig Aufwand eine maximal hohe Rendite zu erzielen. Und dafür sind ETFs wesentlich effektiver, als sich eine Immobilie ans Bein zu binden.

Immobilienbesitz bedeutet eigentlich in den meisten Fällen sehr viel Arbeit und hohe Kosten, bevor es überhaupt losgeht. Der sicherere Weg, der sehr viel weniger Zeit, Aufmerksamkeit und Vorkosten in Anspruch nimmt, sind ETFs. Verabschiedet euch von dem Gedanken, dass nur das, was ihr sehen und anfassen könnt, Wert hat und freundet euch stattdessen mit unsichtbaren, aber risikoarmen ETFs an.

2. Finanzen für Beginner*innen

Frage: Ich bin ganz neu im Thema Finanzen und ich stehe vor den ersten Fragen. Wie verschaffe ich mir am besten einen Überblick? Es wirkt für mich noch alles sehr unübersichtlich und ich könnte gefühlt in jede verschiedene Richtung gehen. Meine Frage ist deshalb: Was sind die wichtigsten Punkte, auf die ich mich erstmal konzentrieren sollte? Was sind Erfahrungen von anderen, die am Anfang standen – wie haben die sich in die ganze Thematik eingelesen? – Anne

Allen, denen es genauso geht wie Anne, möchte ich gerne nochmal versichern – es ist komplett normal, überfordert zu sein! Wie beim Erlernen einer neuen Sprache versteht man beim Thema Finanzen erstmal gar nichts und muss sich alles Schritt für Schritt erarbeiten.

Was ich euch deshalb als allererstes rate, ist nicht direkt anzufangen zu investieren, sondern sich stattdessen mit dem eigenen Verhältnis zu Geld auseinanderzusetzen.

  • Wo stehst du momentan?
  • Wo möchtest du gerne hin?
  • Und wie schaffst du es, diese Lücke zu schließen?

Für die ersten Monate ist es also sinnvoll, ein Haushaltsbuch zu führen, um alle Einnahmen, Ausgaben, Schulden, Versicherungen und alles, was relevant sein könnte, zu dokumentieren.

Zu unseren Mentoring Teilnehmerinnen sage ich immer: Euer Kontostand, euer Glauben über Geld spiegelt sich über euren Selbstwert wider. Um also etwas am eigenen Verhältnis zu Geld zu verändern, muss frau es erstmal untersuchen und verstehen.

Alleine kann das durchaus eine schwierige Aufgabe sein. In unserem Mentoring Programm helfen unseren Teilnehmerinnen mittlerweile bis zu sieben Coachinnen, die gemeinsam alle Dinge einzeln durchgehen und individuell unterstützen.

Wenn das geschafft ist, geht’s dann zum sauberen Investieren – welche ETFs kommen für dich und deine neu entdeckten Glaubenssätze in Frage? Deshalb ist der Schritt davor so wichtig und muss auch auf jeden Fall zuerst passieren.

Wenn ihr gerne Unterstützung dabei hättet, meldet euch sehr gerne hier bei unserem Mentoring Programm an und findet genau die ETFs, die zu euch passen. Wenn ihr es besonders eilig habt und sofort loslegen wollt, schreibt mir gerne unter @madamemoneypenny auf Instagram mit dem Betreff “Fastlane” und wir holen euch so schnell es geht ins Boot!

3. Geldanlage für Kids

Frage: Ich habe Frage zum Thema Anlegen für die eigenen Kinder. Ich möchte das Kindergeld, das ich monatlich für meine Tochter erhalte, nicht klassisch auf einem Sparkonto sammeln, sondern in ETFs anlegen. Wie würdest du das machen? Würdest du mir empfehlen, das Geld von mir, meinem Mann, meiner Tochter & allen evtl. zukünftigen Kindern auf ein Konto zu legen – nach dem Motto „Mehr Geld schafft mehr Geld“? Oder würdest du für dich und all deine Kinder ein separates Konto erstellen?

Um zuerst mal den Mythos zu beseitigen – ihr erwirtschaftet nicht mehr Geld für eure Kids, indem ihr dieselbe Summe in einen ETF statt in mehrere steckt. Je mehr Geld man investiert, desto mehr Geld kommt am Ende dabei raus. Aber ob man dieselbe Summe durch fünf teilt und bei 10% in fünf verschiedenen ETFs steckt oder bei 10% komplett in einen ETF steckt, ändert nichts am Gewinn.

Trotzdem ist das durchaus ein Thema, über das man sich Gedanken machen sollte. Was zum Beispiel eine große Rolle spielt, ist, wann das Kind das Geld bekommen soll. Generell können Investitionen für Kinder nämlich mit einer höheren Risikobereitschaft getätigt werden, da sie mehr Zeit haben und finanziell unabhängiger sind als die meisten Erwachsenen. Zudem spielt es eine Rolle, wie viele Kinder man in das Depot einbezieht.

Im Grunde habt ihr dabei drei Optionen.

1. 1 Depot pro Kind

Ihr eröffnet ein Depot pro Kind, welches dann einfach direkt an das Kind übertragen wird, wenn es alt genug ist.

2. 1 Depot für alle mit unterschiedlichen ETFs

Eine andere Option ist es, nur ein Depot zu öffnen, in diesem aber für jedes Kind in unterschiedliche ETFs zu investiert. So ist die Trennung trotz „geteiltem“ Depot gegeben und ihr könnt das Geld irgendwann fair aufteilen kann. Voteil: Ihr behaltet die Übersicht und müsst euch nur um ein Depot statt um mehrere kümmern.

3. 1 Depot für alle, gleiche ETFs

Bei dieser Variante eröffnet ein einziges Depot mit denselben ETFs für alle Kinder, welches dann irgendwann zu gleichen Teilen aufgeteilt wird. Allerdings könnte diese Option alles etwas verkomplizieren und unfair machen, falls zum Beispiel ein Kind älter ist oder schon früher anfängt, Geld aufs Depot einzuzahlen.

Eine richtige Antwort gibt es auf diese Frage also im Grunde nicht, aber es gibt definitiv einiges zu beachten. Deshalb – überlegt euch, was genau euch wichtig ist, wann das Depot an die Kids übergeben werden soll und was das für Konsequenzen für euch und die Kinder hat.

4. Investment-Strategie für jung und alt

Frage: Ich (28) saß gestern mit meiner Mama (50) zusammen und wir haben uns über die Themen Finanzen, Investitionen etc. unterhalten. Wir sind zwar eigentlich ganz gut aufgestellt, wollen uns aber trotzdem ein wenig mehr mit Investitionen in den Finanzmarkt – vor allem ETFs und Aktien – beschäftigen. Wir haben uns gefragt, ob es Unterschiede in der Strategie aufgrund unseres Alters gibt. Gibt es da verschiedene Strategien je nach Altersklasse?

Zuallererst zeigt diese Frage, dass anscheinend offen und generationenübergreifend über Finanzen und Investieren gesprochen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in den wenigsten Haushalten passiert, obwohl diese Gespräche zu einem sehr produktiven Austausch über das Thema führen können.

Um die Frage einfach zu beantworten – ja! Das Alter spielt beim Investieren definitiv eine große Rolle. Schließlich beeinflusst unser Alter oft unsere finanzielle Abhängigkeit oder eben Unabhängigkeit, wie viel Zeit uns noch bis zur Rente bleibt und daher auch, wie risikobereit wir sind.

Ein junger Mensch Mitte 20 ist in der Regel nur für sich selbst finanziell verantwortlich und hat noch viel Zeit vor sich, bis er das angelegte Geld mal brauchen wird. Dementsprechend ist diese Person vermutlich bereit, ein höheres Risiko einzugehen. Jemand mit Anfang 50, die mehrere Kinder finanzieren muss und in zehn Jahren etwa schon kein reguläres Einkommen mehr haben wird, kann es sich nicht leisten, auf einem ähnlich hohen Risiko zu investieren.

Trotzdem ist das Alter nicht der einzige Faktor. Man kann noch so jung und unabhängig sein – wenn man sich vor Risiko so sehr scheut, dass man sich nachts im Bett wälzt und schließlich aus Angst vorschnell verkauft, dann ist das Alter relativ egal. Am Ende spielen also verschiedene Faktoren eine Rolle. Alter ist nur einer unter vielen.

5. Rebalancing

Frage: Was hat eigentlich mit dem Rebalancing auf sich? Ich bin seit 1,5 Jahren dabei, mein Depot wächst stetig und ich glaube, ich muss da mal irgendwas regulieren. Hast du ein paar Tipps dazu, wie ich das anstellen kann? – Janina

Eine sehr relevante Frage, wenn man bereits investiert. Für alle, die das (noch) nicht tun, mag es ein wenig komplizierter klingen, deshalb werde ich versuchen, diese Frage grob zu beantworten.

Wenn man seinen ETF Portfolio Plan anlegt, entscheidet man sich für eine bestimmte Verteilung seines Geldes auf verschiedene ETFs. Für ein leichtes Beispiel stellen wir uns also mal vor, dass ihr euer Geld 50/50 auf zwei ETFs verteilt.

Diese ETFs entwickeln sich jedoch über einen längeren Zeitraum in unterschiedliche Richtungen. Nach einem Jahr guckt ihr also wieder auf eure ETFs und seht, dass euer Geld mittlerweile eher 70/30 zwischen den beiden ETFs verteilt ist. Die 50/50 Struktur, die ihr euch überlegt habt, wollt ihr jetzt aber wieder herstellen, denn sonst bildet ihr das Risiko, dass ihr bereit wart einzugehen, nicht vernünftig ab. Also muss man nach einer Weile wieder umverteilen und dieser Prozess nennt sich Rebalancing.

Um das zu tun, könnt ihr entweder von dem ETF, was nun einen größeren Anteil einnimmt, den entsprechenden Teil wegnehmen und auf den anderen draufpacken. Wenn ihr die finanzielle Möglichkeit habt, wäre eine andere Möglichkeit, mehr in den niedrigeren ETF zu investieren, damit die beiden wieder in einem 50/50 Verhältnis sind.

Wie gesagt, ist das nun eine sehr leichte Erklärung. In mehr Details zu versinken ergibt hier im Podcast wenig Sinn, weil nicht alle Zuhörerinnen auf demselben Stand sind. Für ein Grundverständnis hoffe ich, dass diese Erklärung euch genügt.

Relevante Links:
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