Moneycall: Gehaltserhöhungen, BAfÖG Schulden, nachhaltig Investieren & was du vor dem Kauf von ETFs wissen musst.

Salut ihr Moneypennies und herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge des Moneycalls. Ihr schickt mir eure Fragen als Whatsapp-Sprachnachricht und ich beantworte sie im Podcast. 

Wenn du möchtest, dass ich das nächste Mal deine Frage beantworte, dann schick sie mir gerne. Alle Infos findest du hier.  

Diese Fragen beantworte ich heute:

  • Was soll ich mit meiner Gehaltserhöhung machen? 
  • Lohnt sich ein Fernstudium? 
  • Muss man Ahnung von ETFs haben, um in sie zu investieren? 
  • Sollte ich BAfÖG Schulden schnellstmöglich abbezahlen? 
  • Wie funktionieren ETFs auch nachhaltig?

Los geht’s.

Hier kannst du dir die Podcastfolge anhören:

Jetzt anhören und abonnieren auf

„Ich habe im Mai eine Bonuszahlung und im Juni eine Gehaltserhöhung bekommen. Ich möchte das Geld gerne investieren. Soll ich es direkt in gewohnter Aufteilung in meine ETF Sparpläne stecken, das Geld zum Rebalancing verwenden, das eigentlich erst im Herbst ansteht, oder bis dahin warten und dann rebalancen?”

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Einkommenssteigerung! Auch wenn ab jetzt monatlich mehr Geld reinkommt, ändert sich weder deine Risikobereitschaft noch deine Strategie oder die ETFs, in die du investierst. Vorausgesetzt, du hast einen klaren Plan, was deine Investments an der Börse angeht, würde ich persönlich folgendes empfehlen. 

Investiere den Bonus in der gleichen Verteilung wie bisher in deine bestehenden ETF Sparpläne. Das Gleiche gilt für die Gehaltserhöhung. Hier kannst du aber auch ein wenig Geld zur Seite legen, das du dann fürs Rebalancing verwendest. 

Ansonsten gilt: Nach der Gehaltserhöhung ist vor der Gehaltserhöhung. 

„Wie sagt man so schön? Man lernt nie aus. Ich überlege, ein Fernstudium anzufangen. Da das aber ziemlich teuer ist, frage ich mich, was deine Meinung zu einer so hohen Investition ist, Natascha.”

Dazu habe ich zwei Impulse für dich.

Impuls #1 Investitionen ins Humankapital sind grundsätzlich die Allerbesten

Ganz oft höre ich: „Wenn ich Geld habe, dann kümmere ich mich um meine Finanzen…”, „Wenn ich mich gut fühle, dann treibe ich Sport.” Das ist genau falsch rum. Du kümmerst dich um deine Finanzen, UM Geld zu haben. Und du treibst Sport, UM dich gut zu fühlen. Deshalb sind Investitionen in dich, in dein Wissen, deine Gesundheit und deine Erfahrung immer die Allerbesten. Alles andere ergibt sich.

Ob ein Fernstudium die richtige Investition für dich ist, kann ich nicht sagen. Dazu weiß ich zu wenig über deine Situation und deine Ziele im Leben.

Impuls #2 Zahlt das Studium auf dein Ziel ein?

Oft lassen uns limitierende Glaubenssätze denken, dass wir unbedingt noch diese Ausbildung oder dieses Zertifikat bräuchten, um 

  • erfolgreich zu sein
  • gut genug zu sein 
  • endlich losstarten zu können.

Mein Tipp: Überleg dir, ob es wirklich ein Studiengang ist, den du brauchst, um in dem Beruf, den du ausüben willst, erfolgreich zu sein. Ein weiteres Zertifikat bringt dich nämlich nicht immer zwingend voran.

„Muss ich Ahnung von ETFs haben, um in sie zu investieren?”

„Als absoluter Newbie, wenn es um das Thema Finanzen geht, würde ich gerne wissen, ob ich viel Ahnung von ETFs haben muss, um in sie zu investieren? Jeder rät dazu in ETFs zu investieren, aber mein Freund sagt, ich sollte erst genau verstehen, was ich da machen, bevor ich dort Geld investiere. Darüber hinaus würde ich gerne wissen, welche ETFs gerade interessant bzw. langfristig zu empfehlen sind. Ich bin ehrlich – ich möchte gerne mein Geld investieren, damit es für mich arbeitet. Mein erster Schritt war, ein Konto zu eröffnen, aber auch hier bin ich unsicher. Gibt es Unterschiede bei den Plattformen?”

Übersetzt heißt das: Sollte ich wissen, in was ich mein Geld investiere? 

Meine Antwort ist dementsprechend klar. Wenn du damit nicht auf die Fresse fallen willst, dann JA! Natürlich musst du wissen, was du tust.

Wenn du dir ein Auto kaufst, informierst du dich doch auch vorab. Bevor du in den Urlaub fährst, überlegst du dir doch auch erst einmal, was dir eigentlich wichtig ist und recherchierst dann, wo du das bekommst. Wir alle investieren sooo viel Zeit in alle möglichen Dinge. 

Aber wenn es darum geht, unsere finanzielle Unabhängigkeit (finanzielle Unabhängigkeit = Existenz) in die Hand zu nehmen, werden wir faul. 

Die gute Nachricht ist, dass wir uns nur einmal die Zeit nehmen müssen, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen. Danach können wir uns entspannt zurücklehnen und dabei zusehen, wie unser Geld für uns arbeitet.

Natürlich weiß ich, dass es gerade am Anfang nicht einfach ist, einen Überblick zu bekommen. Aber: Hör auf deinen Freund, denn er hat vollkommen recht, wenn er sagt, dass du wissen musst, was du tust. 

Du musst wissen,

  • wie die Börse funktioniert
  • warum du wie viel in was investierst
  • was du in der Krise tust (und was auf gar keinen Fall) 

Mein Tipp: Starte mit Büchern, Blogs oder Podcasts. Oder komm in mein Mentoring Programm

Im Mentoring Programm starten wir dort, wo du heute stehst und schauen uns gemeinsam mit dir in 8 Wochen ganz genau an, wo du hinwillst, wie viel du anlegen musst, um deine finanziellen Ziele zu erreichen, welches Risiko du eingehen solltest, wie die Börse/ETFs funktionieren, welche Portfoliostruktur ist die Richtige für dich, wie du ETFs auswählst und helfen dir damit, ein für alle Mal einen Haken hinter das Thema zu machen.

Du wirst von niemandem, der seriös ist, hören, dass du genau diesen einen ETF nehmen solltest. So funktioniert es nicht. 

Vor allem funktioniert finanzielle Unabhängigkeit so nicht. Hör auf einfach das zu tun, was andere sagen, ohne zu überprüfen, ob das zu dir und deinem Leben passt. 

Nimm dir die Zeit, das Thema einmal „selbst in die Hand zu nehmen”. Es lohnt sich, denn damit schaffst du dir ein solides Fundament & ein langfristiges Vermögen für dich und deine Familie aufzubauen. 

Das fiese am Thema Altersvorsorge ist: Wenn du merkst, dass es nicht geklappt hat, ist es zu spät. Die Frage ist, was du mit 67 Jahren mehr bereust. Die Tatsache, dass du zu faul warst, dich einmal damit auseinanderzusetzen (weil du merkst, dass die Kohle nicht reicht) ODER die 8 Wochen, die du vor 40 Jahren investiert hast, um jetzt die finanzielle Sicherheit zu haben? 

Was meinst du?

„Ich habe eine Frage zum Thema BAfÖG Schulden. Würdest du dazu raten, diese so lange wie möglich ruhen zu lassen oder sie mit einer Einmalzahlung zurückzuzahlen, wenn man die Möglichkeit dazu hat? Ich persönlich bin auch 8 Jahre nach dem Ende meines Studiums noch von der Rückzahlungspflicht befreit und es würde mich meinen gesamten Notgroschen kosten, um diese Schulden abzubezahlen. Was meinst du?

Punkt 1: BAfÖG Schulden sind sehr günstige Schulden

Anders als bei Konsumschulden haben wir es hier gar nicht so eilig diese abzubezahlen.

Punkt 2: Ob Rückzahlung per Einmalzahlung oder nicht entscheidest du.

Denn das kommt ganz darauf an, was dir wichtig ist. 

  • Wie wertvoll sind eventuelle Vergünstigungen, die du bei einer Einmal-Rückzahlung erhältst?
  • Was hast du sonst mit dem Geld vor? 
  • In welcher Lebensphase steckst du gerade? 
  • Wie fühlt es sich für dich an, diese Schulden zu haben? 

Punkt 3: Investiere nicht alles, was du hast

In deinem speziellen Fall, wäre der Notgroschen weg, wenn du deine Schulden abbezahlst. Das würde ich auf keinen Fall tun. Denn ohne Notgroschen hast du ganz andere Probleme. Zum Beispiel dann, wenn deine Waschmaschine kaputt geht und du kein Geld für eine Neue hast. 

Im schlimmsten Fall müsstest du dann einen neuen, teureren Kredit aufnehmen, um diese zu bezahlen. 

Wenn es dir also wichtig ist, deine Schulden schnellstmöglich abzubezahlen, dann würde ich dir folgendes raten.

Mein Tipp: Vermehre in den nächsten Monaten dein Erspartes inkl. Notgroschen und zahle die BAfÖG Schulden ab, sobald du genug Geld zusammen hast.

„Ich melde mich aus Neuseeland und habe Interesse an deinem Mentoring Programm. In deinem Podcast habe ich gehört, dass es mit einer Art Buddy-Prinzip funktioniert. Kann ich trotz Zeitverschiebung teilnehmen?”

Du hast vollkommen Recht damit, dass wir in unserem Mentoring Programm mit Buddies arbeiten. 

Das heißt, dass zwei Teilnehmerinnen das Programm gemeinsam durchlaufen, um …

… das Gelernte zu reflektieren

… sich gegenseitig Fragen zu beantworten 

… zu recherchieren

… sich gegenseitig in die Verantwortung zu nehmen, die Aufgaben zu erledigen oder an den Calls teilzunehmen.

Wir haben immer mal wieder internationale Teilnehmerinnen aus allen Ecken dieser Welt dabei. USA, Dubai, Kirgisistan – die Mentoring Teilnehmerinnen sind weit verteilt. 

Zwischen Deutschland und Neuseeland sind es momentan (Sommerzeit) 10 Stunden Zeitverschiebung. Es gibt also Möglichkeiten, sich zusammen zu telefonieren.

„Ich habe einiges an Geld auf dem Konto und tue mich sehr schwer damit, zu starten. Ein Depot mit zwei/ drei Aktien habe ich bereits, parallel dazu möchte ich langfristig in ETFs investieren. Dabei ist mir vor allem die Nachhaltigkeit dieser ETFs besonders wichtig. Weil ich nicht weiß, ob das so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, mache ich erstmal gar nichts.”

Egal, ob nachhaltig, oder nicht – der Anfangspunkt ist nie der ETF, sondern dein Status quo. Der Prozess ist der Gleiche wie immer. 

Bei uns sieht der Prozess des Vermögensaufbaus folgendermaßen aus:

Schritt 1: Status-Quo-Analyse

Hier geht es darum, eine Bestandsaufnahme deiner finanziellen Situation zu machen. 

Fragen, die du dir hier stellen darfst:

  • Wie steht es um meine finanzielle Situation? 
  • Wie viel Geld habe ich? 
  • Habe ich Schulden? 

Mindestens genauso wichtig ist die Status-Quo-Analyse ist das Thema Mindset. Dein Kontostand ist immer das Spiegelbild deiner Einstellung gegenüber Geld.

Schritt 2: Das Ziel

Das Ziel ist nicht, in ETFs zu investieren. Das Ziel ist es, mit 67 sicher in die Rente zu segeln. Oder mit 40 nicht mehr arbeiten zu müssen. Dieses Ziel muss dann in Zahlen übersetzt werden. Sprich: Was musst du heute dafür tun, um dieses Ziel auch zu erreichen?

Schritt 3: Die Strategie

In unserem Fall wäre das passives Investieren.

Schritt 4: Risikobereitschaft

Hier sprechen wir darüber, wie viel Risiko du bereit bist, einzugehen bzw. wie viel Risiko du eventuell sogar eingehen musst, um deine Ziele zu erreichen.

Schritt 5: Der konkrete Plan

Abgeleitet aus den Erkenntnissen der Schritte 1-4 ergibt sich dein konkreter Plan. Dieser ist wichtig, um in die Umsetzung zu kommen.

Schritt 6: Produktauswahl

Erst jetzt geht es an die Produktauswahl. Hier bekommst du Auswahlkriterien an die Hand, anhand derer du auswählst, welche ETFs für dich in Frage kommen. Eines dieser Kriterien ist zum Beispiel Nachhaltigkeit. Für mehr Infos schau dir meinen Moneytalk zum Thema an. 

Schritt 7: Die Umsetzung

Der letzte Schritt ist, dass du ins Tun kommst. 

Heißt:

  • Depot eröffnen 
  • Produkte online kaufen 
  • Automatisierung einrichten

Die meisten Menschen drehen diese Pyramide um und beginnen direkt mit Schritt 6 & 7. Ohne das Fundament aus Status-Quo-Analyse, klarem Ziel und Strategie, werden vorschnelle Entscheidungen getroffen, die zu erheblichen Verlusten führen können.

Mein Tipp: Beschäftige dich einmal mit dem Thema Finanzen, damit du weißt was du tust und deine Fragen werden sich ganz von alleine klären.

Relevante Artikel:
Mentoring Programm
Rebalancing 
Das 1×1 des Vermögensaufbaus
Nachhaltig investieren