Warum ich kein Haushaltsbuch mehr führe

“Hat sich das wirklich soeben gesagt?!” Ja, hat sie. Ich führe kein Haushaltsbuch mehr und habe auch nicht vor, wieder damit anzufangen. Warum?

Der Sinn eines Haushaltsbuches

Der Sinn eines Haushaltsbuches liegt darin, einen Überblick über die alltäglichen Ausgaben (und Einnahmen) zu erhalten. Es hilft dabei – wie kein anderes Werkzeug – Sparpotenziale zu entdecken. Großes Sparpotenzial liegt bspw. in den Fixkosten wie Handyvertrag, Versicherungen, Miete und so weiter. Wenn man das alles aufschreibt, fällt einem direkt viel Verbesserungspotenzial auf. Das schöne an Fixkosten: Einmal eliminiert, sparst du jeden Monat ganz automatisch aufs Neue.

Doch besonders die variablen Kosten haben wir oftmals nicht auf dem Schirm. Die kleinen täglichen Ausgaben, die sich ganz schön läppern. Beleges Brötchen, Coffee-To-Go, Klamotten, Bahntickets. Um dort die Kontrolle wieder zu erlangen, hilft nur eins: Aufschreiben.

Erstes Ziel: Sparen

Das Endziel des Führens eines Hauthaltsbuches ist es, mehr Geld zu sparen.

Ein Haushaltsbuch hilft dabei, Achtsamkeit in puncto Ausgaben zu praktizieren. Es geht darum, aktive Entscheidungen zu treffen, ob man Geld ausgeben möchte oder nicht, anstatt sich der Versuchung hinzugeben und mehr Geld auszugeben, als man eigentlich wollte.

Für jede, die noch nie mindestens drei Monate lang ein Haushaltsbuch geführt hat, empfehle ich dringend dies zu tun. Es wird einige Aha-Effekte für euch bereithalten.

Ich habe ein ganzes Jahr akribisch Haushaltsbuch geführt und würde diesen Prozess als durchaus essenziell für den Umgang mit meinem Geld bezeichnen. Ich bin sehr froh, dass ich es durchgezogen habe.

Was aber, wenn Sparen nicht mehr das Ziel ist?

Neues Ziel: Einkommen erhöhen.

Da ich sehr lange ein Haushaltsbuches geführt habe, weiß ich mittlerweile sehr genau, wohin mein Geld fließt, wie hoch meine Sparrate ist, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist und was ich mir leisten kann und will.

Sparen ist wichtig und Sparsamkeit die Tugend vieler Millionäre da draußen. Aber diese Millionäre wissen auch: Allein vom Sparen wird man nicht oder nur sehr, sehr langsam reich. Denn das Limit dessen, was du sparen kannst, bildet unweigerlich dein Einkommen. Du kannst nur 100 Prozent deines Einkommen sparen. Was du nicht verdienst, kannst du nicht sparen.

Der Hebel liegt also offensichtlich im Einkommen. Das ist keine Überraschung, erfordert aber einen anderen Fokus der Denk- und Handelsweisen.

Ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel mit Effektivität und Fokus beschäftigt und erkannt: Ein Haushaltsbuch sowie die Sparmentalität haben mir dankenswerter Weise bis hierhin gebracht. Ich habe optimiert, was es zu optimieren gab. Doch, um meine Ziele zu erreichen, muss ich andere Dinge tun. Und zwar große Dinge mit einem großen Hebel.

Ein Haushaltsbuch zu führen, gehört nicht dazu. Nitty gritty gehört nicht dazu.

Groß denken gehört dazu. Große Schritte machen gehört dazu. Den Fokus auf große Hebel zu setzen gehört dazu.

Durch das Führen eines Haushaltsbuches erhöhe ich nicht meine Einnahmen. Daher wäre das Führen eines Haushaltsbuches ineffektiv. Konsequenz: Ich tue es nicht mehr.

Was ich euch empfehle

Wenn ihr aktuell mit dem Thema Vermögensaufbau startet, empfehle ich euch sehr dringend ein Haushaltsbuch zu führen. Und zwar mindestens drei Monate. Ihr geht Verträge durch und dokumentiert zudem alle variablen Ausgaben. Für mich ist diese Bestandsaufnahme die absolute Basis für einen erfolgreichen Umgang mit Geld. Ihr werden einige Sparpotenziale entdecken und idealerweise Budgets für die einzelnen Posten festlegen und an einigen Stellen hin und wieder optimieren.

Wenn ihr ganz genau wisst, wie viel Geld ihr wofür zukünftig ausgeben wollt, alles gut optimiert und der Notgroschen aufgebaut ist, geht es ans Investieren. Und zwar passiv, ohne viel Aufwand. Wie das geht, erfahrt ihr ganz genau in meinem Mentoring. Bewirb dich hier fürs Mentoring!

An diesem Punkt spart ihr also schön und investiert das Gesparte, so dass es für euch arbeiten kann. Wunderbar!

Dann kommt die dritte Phase: Das Einkommen steigern. Dafür braucht ihr all eure Energie. Da wäre ein Haushaltsbuch störend und würde euch einen falschen Fokus aufdrücken. An dieser Stelle wisst ihr ja schon, wie viel Geld spart und investiert wird. Alles, was jetzt zusätzlich reinkommt, fließt 1:1 in eure Investments – und zwar dank Sparplan voll automatisiert. So habt ihr genug Zeit, um euch damit zu beschäftigen, eurer Einkommen zu steigern.

Also: Fragt euch, in welcher Phase ihr aktuell seid und setzt eurer Ziel entsprechend. Immer schön einen Schritt nach dem anderen. Was gar nichts bringt: Viel verdienen und genauso viel ausgeben. Daher: 1. Sparen lernen 2. Investieren lernen 3. Einkommen erhöhen. 

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