Es ist soweit: Du willst endlich an der Börse starten. Aber macht es eigentlich mehr Sinn in aktiv gemanagte Fonds oder ETFs zu investieren? Welche Wertpapiere enthalten sie? Und was ist da eigentlich der Unterschied? Welche Risiken gibt es?
Wenn auch du dir diese Fragen stellst, lies unbedingt weiter. In diesem Artikel erkläre ich dir alles Wissenswerte rund um aktive Fonds und ETFs.
Was sind aktive Fonds?
Bei einem aktiv gemanagten Fonds gibt es einen Fondsmanager, der durch Kauf und Verkauf von Einzelwerten verschiedener Unternehmen/Rohstoffen etc. versucht die Benchmark, also den vergleichbaren Index (Beispielsweise den DAX mit seinen 40 Unternehmen), zu schlagen, also besser zu performen = abzuschneiden. Er gewichtet also die Anteile der enthaltenen Unternehmen anders als sie im DAX sind, kauft und verkauft fleißig. Dieses Vorgehen wird Fondsmanagement genannt.
Zusammensetzung und Verteilung der Werte in dem Investmentfonds sind also stets variabel und werden vom Manager aktiv gemanagt – er kauft oder verkauft Anteile, wie er meint, dass es richtig ist. Das entscheidest nicht du, sondern er. Du gibst also die Verantwortung für deine Finanzen aus der Hand, bist abhängig von jemand anderem, der zu allem Überfluss auch noch andere Interessen hat als du.
Viel besser ist es dagegen, finanziell selbstbestimmt zu sein. Warum finanzielle Selbstbestimmung für Frauen besonders wichtig ist, erkläre ich in diesem Artikel.
Es gibt verschiedene Investmentfonds, die je nach Art unterschiedliche Anlageklassen enthalten (zum Beispiel Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds, usw.)
Was sind ETFs?
ETFs (Exchange Traded Funds) sind passive Fonds, die ihren Vergleichsindex nachbilden.
Es gibt hier also keinen Manager, der versucht, den Index zu schlagen.
Ein Beispiel dafür ist der DAX (Deutscher Aktienindex), der eben kein Unternehmen ist, sondern ein Index und zwar über die 40 größten deutschen Unternehmen, die an der Börse vertreten sind. Wenn der DAX steigt oder sinkt, tut er das, weil die Aktien eines oder mehrerer der 40 im DAX enthaltenen Unternehmen steigen oder sinken. Der DAX bildet also immer die Entwicklung der in ihm enthaltenen Unternehmen ab.
Der DAX ist weder Unternehmen noch Staat, du kannst also nicht einen Teil des DAX kaufen. Dennoch können Anleger*innen mittels bestimmter ETFs, nämlich die, die den DAX so gut es geht nachbilden, in die Entwicklung des DAX investieren. So ein “DAX ETF” (den Begriff habe ich zum besseren Verständnis erfunden) ist also ein (passiver) Indexfonds, der genau die gleiche Anzahl an Aktien an genau den gleichen Unternehmen hält wie der DAX. Wenn du als Anlegerin Anteile an einem “DAX ETF” gekauft hast und der DAX steigt, steigt auch der Wert deines Anteils an diesem ETF. Wenn der DAX sinkt, passiert genau das Gegenteil.
Die Vorteile von ETFs sind hohe Diversifikation und niedrige Kosten.
Was ist der Unterschied zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs?
Wie unterscheiden sich ETFs und aktive Aktienfonds hinsichtlich Gebühren, Rendite, Performance und Verfügbarkeit? In dieser Tabelle findest du aktiv gemanagte Fonds und ETFs im Vergleich.
Aktiv gemanagte Fonds | ETFs | |
Funktionsweise | Fondsmanager*in wählt aktiv Einzelwerte aus | Bilden einen Index nach |
Kosten | Höhere Gebühren als ETFs | Niedrigere Gebühren als aktive Fonds |
Performance | Versucht den Markt zu schlagen, aber der Großteil der Fondsmanager*innen performt schlechter als der Index | Mit dem Markt statt gegen den Markt |
Verfügbarkeit | Kauf und Verkauf jederzeit möglich | Kauf und Verkauf jederzeit möglich |
Kauf | Direkt bei der Fondsgesellschaft über dein Depot oder deine Bank | In deinem Depot bei einem Broker |
ETF vs aktiv gemanagte Fonds: And the winner is…
Wenn du bis hierhin gelesen hast, kannst du den Satz leicht vervollständigen: ETFs sind die deutlich bessere Wahl, wenn du an der Börse investieren willst. Und von aktiv gemanagten Fonds solltest du einfach direkt die Finger lassen. Ich wiederhole es noch einmal: Investiere dein Geld nicht in aktiv gemanagte Fonds. Denn wie wir ja jetzt gelernt haben, kosten sie dich viel Geld und performen dann sogar noch schlechter als der stinknormale Index. Gleichzeitig gibst du jemandem mit Interessen konträr zu deinen eigenen die Kontrolle über dein hart verdientes Geld.
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Häufig gestellte Fragen zu aktiv gemanagten Fonds vs. ETFs
Was mache ich, wenn ich schon seit Jahren in einen aktiv gemanagten Fonds investiere?
Ganz klar: Verkaufen! Du solltest deine aktiven Aktienfonds unbedingt loswerden, da du einfach viel zu hohe Gebühren für sie zahlst. Deswegen: Aktiv gemanagte Fonds verkaufen und dafür ETFs kaufen. Aber bitte nicht einfach so: Sondern mit Strategie! Du solltest immer wissen, was du tust.
Wie hoch sind die Kosten bei ETFs und aktiv gemanagten Fonds?
Aktiv gemanagte Fonds kosten im Vergleich zu ETFs viel Geld.
Du musst jede Menge Gebühren zahlen, in der Summe werden diese Kosten Transaktionskosten (sämtliche Kosten (ausgewiesen oder versteckt!), die mit dem Halten, Kaufen und Verkaufen einhergehen) genannt.
Du zahlst:
- Jedes Mal, wenn du Anteile an einem Investmentfonds kaufst, das ist der sogenannte Ausgabeaufschlag. Und zwar doppelt! Einmal an die Bank, über die du kaufst und einmal an die Fondsgesellschaft.
- Jedes Mal, wenn du Anteile wieder verkaufst, der Rücknahmeabschlag, ebenfalls doppelt.
- Einfach nur so einen prozentualen Anteil (wenn du 10.000 in diesem Fonds hast und die Gebühr für diesen speziellen Fonds 5% ist, zahlst du also 500 Euro pro Jahr) deines Depotwertes, womit die Fondsgesellschaft Verwaltung und Werbung für den Fonds betreibt, die laufenden Kosten.
- Wenn der Fonds “besonders gut” abschneidet, auch noch eine Performance-Gebühr.
- Jedes Mal, wenn der Fondsmanager meint, Unternehmensanteile innerhalb des Fonds zu kaufen oder zu verkaufen, die Transaktionskosten.
In meinem Freundeskreis gibt es Frauen, die zu mir sagen “Aber ich mache ja trotzdem eine Rendite von 4% mit dem Fonds, das ist doch super!”. Dann frage ich: “Und wie viel Gebühren hast du dafür bezahlt? Wie viel ist dann von deinen 4% tatsächlich am Ende des Jahres übrig? Wie hoch wäre deine Rendite, wenn du es selbst machen würdest und daher keine wahnwitzigen Gebühren zahlen müsstest?”. Eine Antwort bekomme ich darauf natürlich nicht. Die meisten wissen gar nicht, dass sie diese Gebühren überhaupt zahlen – sie werden nämlich direkt einbehalten.
Warum haben aktive Fonds langfristig eine schlechtere Rendite als ETFs?
Die hohen Gebühren von aktiven Fonds “fressen” deine Rendite. Selbst wenn du eine ordentliche Rendite mit aktiv gemanagten Fonds erzielst, wird diese durch die hohen Kosten stark vermindert. Aktive Fonds versuchen außerdem, den Markt zu schlagen, was langfristig nicht möglich ist.
Wie Statistiken über die letzten Jahre und Jahrzehnte zeigen, gelingt es Fondsmanager*innen nur unheimlich selten (Laut Finanztreff.de klappt das in 80% der Fälle nicht, andere Quellen sprechen von ganzen 90%) den Vergleichsindex und somit den effizienten Markt zu schlagen. Wenn dies in der Vergangenheit tatsächlich mal gelungen ist, deutet die Tatsache, dass die Manager den Erfolg nicht wiederholen konnten, auf einen reinen Zufallstreffer hin.
Mein Berater hat gesagt, ich sollte aktiv gemanagte Fonds nehmen, die als Sondervermögen besonders geschützt sind. Ist das bei ETFs anders?
Nein, ETFs sind genauso wie aktiv gemanagte Fonds als Sondervermögen geschützt. Dein Geld ist also bei eventuellen Pleiten von ETF-Anbietern geschützt.