Dein Weltportfolio: Umsetzung

Was du jetzt tun musst.

Jetzt geht’s ans Eingemachte, die einzelnen Teile fügen sich endlich und ganz logisch zu einem tollen Ganzen zusammen und du kannst dein Wissen in die Praxis umsetzen. Was für ein toller Moment! Jetzt fehlen nur noch ein paar Schritt zu deinem eigenen Weltportfolio! Also, ran an deine Weltportfolio Umsetzung:

1. Indizes recherchieren.

Du weißt ja bereits, dass das Weltportfolio durch ETFs abgebildet wird und jeder ETF wiederum einen Index abbildet. Also müssen wir nun Indizes für jede Weltportfolio-Asset-Klasse recherchieren und uns dann den für uns am besten passenden ETF raussuchen. Du nimmst dir also dieses Bild von Kommer mit der Übersicht und suchst dir für jede Klasse den für dich passenden ETF raus.

Quelle: Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs, 2015, S. 292.

Quelle: Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs, 2015, S. 292.

Spielen wir das mal am Beispiel der Weltportfolio-Asset-Klasse “Aktien Small Caps – Nordamerika” durch.

  1. Gehe zur ETF-Suche auf justeft.com
  2. Gebe dort die Kriterien ein, die wir brauchen, um die Ergebnisse einzugrenzen: Anlageklasse (Aktien), Region (Nordamerika), Anlagestrategien (Small Cap – heißt, dass dieser Index sich auf kleine Unternehmen konzentriert. Large Caps = große, Mid Caps = mittlere Unternehmen). Auch die die Ausschüttung kannst du links in der Leiste einstellen.
  3. Du bekommst nun die passenden Indizes und zugehörigen ETFs ausgespuckt.

Und jetzt gilt es, die einzelnen ETFs zu vergleichen sowie ihren Vergleichsindex zu verstehen. Da hilft nur eins: Lesen!

2. ETFs recherchieren und bewerten.

Ich persönlich gebe immer die WKN bei comdirect* ein weil ich mit deren Übersicht am besten klarkomme. Dort findest du dann alle Infos zu dem ETF: TER, SWAP oder nicht, den nachgebildeten Index, das Fondsvolumen und – wichtig! – die Anlegerinformationen. Die liest du bitte immer, bevor du etwas kaufst! Da können versteckte Kosten drin stehen.

Ich empfehle dir, eine Excel Tabelle mit den für dich wichtigen Kriterien zu führen und dort alle ETF, die du nicht von vorne herein anhand deiner K.O.-Kriterien eh rauswerfen kannst, aufzulisten und zu bewerten.

Bei mir sieht das bei unserer beispielhaften Weltportfolio-Asset-Klasse dann so aus:

3. Depot eröffnen* und investieren!

Du weißt, wie viel Kohle du investieren kannst, hast deine Asset Allocation (Bildung/eigenes Unternehmen vs. Aktien; risikofrei vs. risikobehaftet), du hast deine ETFs. Fehlt nur noch eins: Ein Depot eröffnen – bspw. wie ich bei der comdirect* – und kaufen 🙂

4. Nichts. 

Den meisten Anlegern fällt es schwer nach einem getätigten Investment einfach nichts zu tun, denn sie denken, dass Erfolg nur durch harte Arbeit kommt. Damit haben sie auch recht! Nur hast du die harte Arbeit an diesem Punkt schon hinter dir: Du hast dich informiert, belesen, geschaut, recherchiert, überlegt, entschieden, dich selbst analysiert, Dinge hinterfragt, geplant und schließlich investiert. Du hast es dir also mehr als verdient ab jetzt einfach (fast) nichts mehr zu tun.

Nichts zu tun beinhaltet vor allem diese Dinge nicht zu tun:

  • Dir reinquatschen lassen. Du bist die Chefin und du hast deine Entscheidungen getroffen. Und zwar nach reichlicher Überlegung, rational und souverän. Wenn jemand behauptet, du hättest etwas falsch gemacht: Ignorieren und dich freuen, dass du in den kommenden 10-20 Jahren definitiv mehr Vermögen aufgebaut haben wirst als er.
  • Jeden Tag dein Depot checken. Warum solltest du das tun? Du wirst ja (hoffentlich!!) eh nichts daran verändern. Ob die Kurse steigen oder fallen, ist dir völlig wurscht. Denn du betreibst passives Investieren und das aus gutem Grund. Wann du dein Depot checken sollst und warum, erfährst du in dem Artikel über Rebalancing.
  • Börsenticker lesen. Siehe oben. Was an der Börse abgeht, ist dir egal. “Aktien kaufen und Baldrian trinken, wenn Sie wieder aufwachen, haben Sie Geld verdient,” sagt Kostolany. 
  • Gierig werden. Deine Kurse steigen? Nimm’ es zur Kenntnis, mehr nicht. Schichte auf keinen Fall irgendetwas um – schon gar nicht auf die steigenden Aktien! Bleibe rational und halte an der Asset Allocation und vor allem deiner von dir festgelegten Risikobereitschaft fest. Du wirst nicht risikobereiter nur weil die Kurse steigen. Sie können morgen wieder sinken!
  • Ungeduldig werden. “An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1.
    Man muß nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten,” sagt… rate wer! Deine Kurse fallen? Freu dich, denn nun sind deine ETFs günstig, du kaufst also automatisch – bei thesaurierenden ETF – günstig nach = viele Anteile für wenig Geld. Was du nicht tun darfst, ist ungeduldig werden. Hey, dein Depot hat noch einige Jahre vor der Brust, der nächste Aufschwung wird kommen!

5. einen Sparplan anlegen

Da war doch noch was? Richtig, deine Sparrate, die du hier schon herausgefunden hast. Warum haben wir das gemacht? Damit du weißt, wie viel Geld du monatlich investieren kannst. Wie das geht, schauen wir uns hier genauer an.

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