5 Lehren aus “Million Dollar Women”

Million Dollar Women* – Wen catcht dieser Titel nicht?! Julia Pimsleur ist Unternehmerin, Mutter und self-made Millionärin. Sie gründete ohne jegliche Vorkenntnisse ihr Unternehmen Little Pim und brachte es zu mehreren Millionen Dollar Umsatz pro Jahr. Dazu möchte sie Frauen ermutigen. Nicht nur zu gründen, sondern ein Millionen-Business aufzubauen. Ihr Buch ist ein Plädoyer für Frauen als erfolgreiche Unternehmerinnen und zeigt ihren persönlichen Weg von ‘Ich hab’ da eine Idee’ zu ‘Ich habe ein Multi-Million-Dollar-Business’. Einer ihrer ersten Sätze im Buch lautet übrigens ‘I believe that financial freedom is one of the last front lines in feminism’. Amen.

1. Selbst limitierende Glaubenssätze

Als einen der Hauptgründe warum wir Frauen oft hinter unseren Möglichkeiten bleiben, identifiziert Julia Pimsleur in ‘Million Dollar Women’ die sogenannten ‘self-limiting beliefs’. Glaubenssätze, die uns limitieren. Diese führen dazu, dass wir lieber nicht ins Spiel einsteigen, wenn wir glauben, nicht ‘richtig’ spielen zu können. Warum sitzen wir Frauen oft stumm am Spielfeldrand (bspw. eines Meetings)? Weil wir 100% sicher sein wollen die korrekte Antwort zu haben bevor wir auf eine Frage reagieren. Wir wurden auf ‘pretty and perfect’ sozialisiert. Einige dieser self-limiting beliefs könnten lauten:
– Wenn es nicht klappt, wird es ein Desaster geben. Daher riskiere ich lieber nicht zu viel.
– Wenn ich die Chefin bin, werde ich nicht mehr genug Zeit für meine Familie haben.
– Ich kann kein Multi-Million-Dollar-Business führen, weil mir die Erfahrung fehlt.

Solche Glaubenssätze sind wie riesige Wasserbehälter, die wir auf unserem Kopf balancieren. Wir müssen uns so sehr darauf konzentrieren kein Wasser zu verschütten, dass wir nur Baby-Schritte gehen. Wenig Risiko, wenig Ergebnis.

Folgendes kannst du tun, um self-limiting beliefs los zu werden: 1. Werde dir bewusst, welche Glaubenssätze dich zurückhalten. 2. Schreibe sie auf, um sie aus deinem Kopf zu bekommen. 3. Formuliere positive gegensätzliche Glaubenssätze. Beispiel: Auch, wenn ich Chefin bin, werde ich genug Zeit für meine Familie haben. 4. Aktiv werden und die Komfortzone verlassen.

2. Be-Do-Have

Viele Menschen denken Kausalitäten falsch herum. Sie sagen: ‘Wenn ich mehr Geld hätte, könnte ich tun, was ich möchte, und glücklich sein.’ Das ist eine ‘Have-Do-Be’-Reihenfolge. Ich muss etwas haben, um etwas zu tun, um etwas zu sein. Aber wie kommt man denn zu mehr Geld? Durch Abwarten? Wenn man die Reihenfolge umdreht, bekommt man das, was man braucht, um ans Steuer zu kommen. Be-Do-Have. Ich muss zuerst etwas sein, um etwas zu tun, um dann etwas zu haben. Das ergibt doch viel mehr Sinn. Anstatt zu warten bis man etwas hat (woher soll es kommen?), muss man zu einer Person werden, die etwas tut um zu bekommen, was man haben will. Wie das geht? Am besten fängst an, indem du dich so verhältst wie die Person, die du sein möchtest. Du möchtest eine Bestseller-Autorin werden? Stelle dich beim nächsten Mal mit diesem Titel einer fremden Person vor. Besuche Seminare, Workshops und trete Netzwerken und Organisationen bei, in denen sich Menschen tummeln, die erreicht haben, was du erreichen möchtest.

3. Mache es Menschen leicht dir zu helfen

Laut Harvard Business Review, den Julia Pimsleur zitiert,  braucht man drei Netzwerke, um als Führungspersönlichkeit erfolgreich zu sein:

1. Operativ: Menschen, die Routinearbeiten erledigen können.
2. Persönlich: Vertraute Menschen, die dir helfen, die zu entwickeln.
3. Strategisch: Menschen, die dich herausfordern deine Ziele zu erreichen.

Die ersten beiden Netzwerke haben die meisten von uns, denn diese baut man recht leicht auf. Das strategische Netzwerk macht jedoch den Unterschied. Oft kennen deine strategischen Kontakte jemanden, der dir direkt weiterhelfen kann. Da diese Menschen wenig Zeit haben, solltest du es ihnen so einfach, wie möglich machen, dir zu helfen und mit den richtigen Menschen zu verbinden. Du möchtest etwas von diesen Leuten, also solltest du ihnen so wenig Arbeit wie nur möglich machen. Anstatt eine Email mit der Bitte um ein Intro zu verschicken, könntest du die Email an die dritte Person schon direkt fertig formuliert mitschicken. So kann der Kontakthersteller dich innerhalb von Sekunden connecten. Versuche so dein strategisches Netzwerk zu erweitern und zu pflegen. Menschen fühlen sich in der Regel geehrt, wenn sie um Hilfe gebeten werden und helfen sehr gerne. Also keine Scheu.

4. Delegiere dich nach oben

Viele Frauen arbeiten sehr hart, aber nicht smart. Sie machen und tun rund um die Uhr – teilweise bis zum Burnout. Um uns zu schützen und dennoch mehr in gleicher oder sogar weniger Zeit erledigt zu bekommen, müssen wir lernen zu delegieren. Hier kommt uns oft das Streben nach Perfektionismus in den Weg und wir denken, dass es nur perfekt wird, wenn wir alles selber machen. Doch alles selber zu machen, ist auf lange Sicht – besonders wenn das Ziel Wachstum heißt – weder realisierbar noch gesund. Falls dein innerer Perfektionismus dich hemmt, nutze die Regel ‘Vertraue, aber prüfe.’ Gib’ Menschen Raum die von dir aufgetragenen Aufgaben gut genug zu erledigen, aber überprüfe ihre Arbeit, um unterwegs justieren zu können. Im Berufsalltag können dir virtuelle Assistenten einiges abnehmen: Reisen buchen, Texte korrigieren, Social Media Posts recherchieren, Kunden-Emails beantworten, Präsentationen formatieren usw. Einen Vergleich von Anbietern von virtuellen Assistenten findest du hier. Im privaten Umfeld lassen sich übrigens ebenfalls viele Aufgaben outsourcen. Spielverabredungen der Kiddies plant der Babysitter, Lebensmitteleinkäufe werden direkt nach hause geliefert und eine Putzkraft sorgt für Glanz in der Hütte. Als Chefin brauchst du Zeit und Freiraum dich um die Weiterentwicklung deines Business zu kümmern. Das ist deine Aufgabe. Alles andere kann und sollte ausgelagert werden. ‘You can hire people to do everything but hire people.’

5. Die Gefahr von “Whoo Hoo”

Zum Schluss ein Punkt, der mir persönlich auch sehr am Herzen liegt. Oft sehe ich, wie Frauen für ihre Ideen und Ergebnisse – egal, ob gut oder schlecht – gelobt werden. Fehler werden nicht angemerkt. Das einzige Feedback ist oft “Super, mach’ weiter so. Du wirst es schaffen!” obwohl die Idee offensichtlich zum Scheitern verurteilt ist, der Vortrag einige Schwachstellen hatte oder der Businessplan unrealistisch ist. Bestärkende Worte alleine bringen uns nicht weiter. Im Gegenteil, sie tragen Mitschuld an gescheiterten Vorhaben. Wir müssen uns gegenseitig ehrliches, konstruktives Feedback geben. Es muss erlaubt sein auf Fehler hinzuweisen und jemanden aus dem Traumland zurück in die Realität zu holen. Nur so werden wir Frauen in den Bereichen, die Männer längst beherrschen, besser: Groß denken, sich weiterentwickeln, und uns sowie unsere Ideen gut verkaufen.

Fazit

Frauen, die ein Unternehmen aufbauen wollen, bietet dieses Buch sowohl Inspiration als auch hands-on Tipps. Es geht viel darum externes Geld zu raisen, um eine Hebelwirkung zu erzielen und somit dem Unternehmen zu schnellerem Wachstum zu verhelfen. Doch auch für Nicht-Unternehmerinnen bietet Julia Pimsleur einige Empfehlungen, wie wir Frauen aus uns herausholen, was in uns steckt. Auch ohne Millionen von Dollar.

Hier geht’s zum Buch
Million Dollar Women: The Essential Guide for Female Entrepreneurs Who Want to Go Big (English Edition)*

 

Foto: https://unsplash.com/photos/qX9Ie7ieb1E

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