5 Lehren aus dem Buch “Reicher als die XXX”

Mit Immobilien zu Millionen?

Alex Fischer ist Immobilieninvestor aus Düsseldorf und gibt sein Wissen in Form von Kursen, Seminaren, YouTube-Videos und nun auch in der eines Buches weiter. Sein Werk hieß ursprünglich “Reicher als die Geissens” – bis Roooooobercht etwas dagegen hatte und Alex Fischer den Nachnamen in Xse umwandeln musste.

Ich habe mir das Buch gekauft weil ich mir einen Einstieg in die Welt der Immobilien inklusive einiger konkreter Tipps und Tricks rum um den Erwerb einer Immobilie erhofft hatte. Wie sich herausstellte, geht es auf sehr wenigen der 435 Seiten tatsächlich um Immobilieninvestments. Auf geschätzten 420 Seiten liegt der Fokus auf dem Finden seines “Purpose”, Geldgesetzen, Effektivität und Unternehmertum. Es geht darum, wie man erfolgreich ist und sich eine Geldmaschine baut – bei Fischer besteht diese Maschine zufällig aus Immobilien, was in dem Buch aber keine große Rolle spielt. Was nicht bedeutet, dass man aus dem Buch nichts lernen kann. Im Gegenteil: Man lernt so einiges und natürlich auch ein wenig über Immobilien.

1. It’s a “Hell yeah, baby” or a “No!”

Hier erzählt Fischer von seinen Erfahrungen beim Bewerten von Immobilien. Zum Erwerb stehende Immobilien konnte er stets für sich in drei Kategorien einteilen 1. “Wow”-Objekte, 2. “Geht gar nicht”-Objekte und 3. “Joa, kann man vielleicht machen”-Objekte. Die “Wow-Objekte” hat er alle direkt gekauft, die “Geht gar nicht”-Objekte natürlich nicht. Und jetzt kommt’s: 90% seiner Zeit hat er damit verbracht die “Kann man vielleicht machen Objekte” zu prüfen und analysieren und hat am Ende kein einziges davon gekauft. Was für eine Zeitverschwendung! Als er dies erkannt hat, hat er eine Regel aufgestellt: Wenn es ein Wow-Objekt ist, wird es gekauft. Ein “Kann man vielleicht machen”-Objekt ist ein klares Nein.

Nun kann man diese Klassifizierung nicht nur auf Immobilien anwenden sondern auf alles mögliche: Jobs, Freunde, Hobbies, Visionen, Ziele. Es erspart höchstwahrscheinlich sehr viel Zeit und Nerven sich ausschließlich seinem “Hell yeah, baby” zu widmen anstatt mittelmäßigen Dingen, die einen dann doch nicht glücklich machen. Wer oder was sind deine Hell Yeahs? Wenn du etwas “ganz nett” findest, lass einfach die Finder davon und investiere deine Zeit in das Finden eines “Hell yeah, baby!”.

2. “Leute umgeben sich mit Leuten, die die gleichen Werte haben”

Beim Lesen des 4. Kapitels im 2. Teil “Sei ehrlich und authentisch” fühlen sich wahrscheinlich viele Leser*innen (Fischer selbst spricht stets nur Männer an und geht auch davon aus, dass die “deutsche Fußballnationalmannschaft” automatisch die der Männer ist… aber darüber sehe ich großzügig hinweg) ein wenig ertappt. So ging es mir auch. Behauptet doch Fischer, dass wir Menschen anziehen, die uns ähnlich sind. Bedeutet im Umkehrschluss, dass die Menschen um uns herum so sind wie wir – und wir so sind wie sie. Nun tritt mal einen Schritt zurück und überlege, über wen du dich ständig aufregst. Wer nervt dich ständig und warum?

Dich stört, dass sich viele Menschen in deinem Umfeld ständig beschweren, rumnörgeln oder nicht aus dem Arsch kommen? Schon mal darüber nachgedacht, dass du mit diesen Leuten doch mehr gemeinsam haben könntest, als dir lieb ist? Nörgler ziehen Nörgler an, Lästertanten ziehen Lästertanten an. Vielleicht bist du gar nicht Opfer sondern ebenfalls Täter? Was machst du damit du diese Leute anziehst? Oder umgekehrt: Was kannst du tun, wie kannst du dich verhalten damit du andere Menschen anziehst? Menschen, die das sind, was du gerne wärst und die gleichen Werte vertreten, die dir wichtig sind?

Alles keine Raketenphysik oder tiefere Massenpsychologie, aber dennoch hat es mir irgendwie zu denken gegeben und zum Reflektieren angeregt.

3. Bist du ein blinder Schwimmer?

Wenn man etwas neues anfängt und immer wieder Rückschläge erfährt, ist es schwer durchzuhalten und weiterzumachen. Fischer warnt jedoch davor ein blinder Schwimmer zu sein. Ein blinder Schwimmer ist jemand, der ins Wasser springt, 50 Meter schwimmt und schwimmt, irgendwann jedoch den Mut verliert und nur 5 Meter vor dem anderen Ufer (was er aufgrund seiner Blindheit nicht sehen kann) umkehrt und den ganzen weiten Weg wieder zurück schwimmt. Was macht den Schwimmer blind? Die Größe des Projektes. Projekte sind komplex und etliche Faktoren müssen zusammenkommen und funktionieren damit ein Projekt gelingt.

Besonders bei “Alles-oder-nichts-Projekten” fällt es oft schwer das Ziel zu sehen. Entweder du verkaufst das Objekt (alles) oder es klappt halt nicht (nichts). Das wichtige ist hierbei trotz fehlender Ergebnisse (das Objekt ist nach 5 Versuchen immer noch nicht verkauft) den Fortschritt zu erkennen. Diesen Fortschritt erkennt man daran, dass die Versuche zum Ziel zu kommen, immer näher am Ziel scheitern. Fischers Beispiel aus der Immobilienwelt:

  1. Du schaltest Werbung, kein Mensch meldet sich. Du machst weiter.
  2. Jemand meldet sich endlich, hat dann aber doch kein Interesse. Du machst weiter.
  3. Jemand will besichtigen, aber den Leuten gefällt das Objekt nicht. Du machst weiter.
  4. Irgendwann hast du kaufwillige Interessenten, der Notartermin steht, sie sagen jedoch 2 Tage vorher ab.

Bei allem steht am Ende “Nichts” in deinem Büchlein. Aber: Du bist immer näher ans Ziel vorgerückt. “Scheitern kurz vor dem Ziel ist kein schlechtes Zeichen sondern ein gutes!” Es lohnt sich also dranzubleiben. Umgekehrt: Wenn du einfach nicht vom Fleck kommst, ist es vielleicht doch nicht das richtiges Projekt für dich…

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4. Eigenkapital mehrmals nutzen

Eeeeeendlich ein konkreter Tipp zu Immobilieninvestments. Und das Warten hat sich gelohnt: Fischer erzählt, wie er es hinbekommt mit immer den gleichen 100.000 Euro Eigenkapital mehrere Immobilien nach einander zu kaufen. Das läuft so:

  • Die Bank, die den Immobilienkauf finanziert, will 100.000 Euro Eigenkapital als Sicherheit haben.
  • Du legst 100.000 Euro auf ein Festgelddepot und trittst das Depot an die Bank ab.
  • Im Darlehensvertrag vereinbarst du allerdings mit der Bank, dass das Eigenkapital freigegeben wird, sobald 100.000 Euro abgetilgt wurden!
  • Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, bekommst du das Depot wieder frei und das Spiel beginnt mit einer anderen Immobilie von vorne.

Ziemlich clever, oder?

5. Das Pareto-Prinzip

Fischer ist ein großer Verfechter des Pareto-Prinzips, auch 80-20-Regel genannt. Kern dieses Prinzips ist die Theorie, dass 80% des Outcomes durch nur 20% des Inputs erzeugt werden. Beispielsweise sorgen 20% deiner Kunden für 80% deines Umsatzes. Die Kunst liegt darin, diese 20% zu erkennen und sich nicht mehr mit den anderen 80% (die, die nur 20% deines Umsatzes erzeugen) zu kümmern, da Aufwand und Nutzen in keinem effizienten Verhältnis stehen. Wie Fischer das genau macht, hat er ganz wunderbar in diesem Blogpost über Pareto erklärt, den ich nicht wiederkäuen muss 🙂

Fazit

Der Buchtitel weckt in meinen Augen bestimmte Erwartungen, die nicht erfüllt werden können, nämlich “Insider”-Wissen zu Immobilieninvestments. Dafür gibt es einiges für die Persönlichkeitsentwicklung zu lernen, was sich wiederum auf alle Bereiche, nicht nur Immobilien, anwenden lässt. Diese Erwartung wurde also quasi übererfüllt. Das Buch ist für nur knapp 7 Euro zu haben.

Hier geht’s zum Buch

Reicher als die Geissens

 

Foto oben: https://static.pexels.com/photos/26688/pexels-photo-26688.jpg

Hast du das Buch schon gelesen? Was denkst du darüber?

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