Gelis 4 Erfolgsfaktoren

In diesem Jahr begleiten wir Moneypenny Geli bei ihrer Zielerreichung. Die Marschrichtung: Verdoppelung ihres Jahresumsatzes und eine Sparrate von durchschnittlich 50 Prozent. Falls du Geli noch nicht kennst, kannst du hier alles über ihr Ziel und diese neue Rubrik lesen. Da das Jahr schon wieder zur Hälfte um ist, habe ich mit Geli über die vergangenen sechs Monate gesprochen. 

Liebe Geli, lass mich raten: Ihr habt wieder mehr Umsatz gemacht, als gedacht?

Was soll ich sagen: Wir haben im Juni ein Umsatzplus von 430 Prozent erwirtschaftet. Und das innerhalb von 2,5 Wochen weil wir seitdem schon wieder ausverkauft sind.

Euer Ziel war eine Verdopplung des Umsatzes. Habt ihr euch ein zu kleines Ziel gesetzt?

Rückblickend sicherlich, ja. Wenn man ein Ziel schon so früh erreicht hat, war es wohl nicht groß genug. Als wir uns dieses Ziel gesetzt haben, hat es sich aber riesig angefühlt. Da waren Zahlen im Spiel, die wir uns damals nicht erträumt hätten. Ich weiß noch genau, wie wir Ende letzten Jahres unsere erste Warenbestellung aufgegeben haben. Wir saßen drei Stunden an dieser Email und es hat sich riesig angefühlt, Waren im Wert von 2.000 Euro zu kaufen. Mal eben so. Mittlerweile tätigen wir Bestellungen die viel größer sind – und zwar so nebenbei.

Rückblickend ist das total spannend. Man wächst da so rein und plötzlich ist es vollkommen normal mit relativ großen Summen zu hantieren. Man denkt in ganz anderen Dimensionen.

Uns ist aber ein gesundes Wachstum wichtig. Ich halte nichts davon, ein Unternehmen künstlich aufzublasen. Mir ist stetiges, konstantes Wachstum viel wichtiger, als so schnell wie möglich groß zu werden.

Du bist ja auch noch festangestellt. Hast du vor, das kurzfristig zu ändern?

Aktuell nicht, nein. Ich bin da doch sehr sicherheitsbedacht. Bei deinem Mittwochs-Memo vor ein paar Wochen fühlte ich mich etwas ertappt. Es ging um Verlustaversion. Da ist mir klar geworden, dass man sich an so viele Dinge klammert. Man konzentriert sich darauf, etwas nicht zu verlieren anstatt zu gucken, was man gewinnen könnte. So geht es mir aktuell auch.

Ich lese momentan das Buch “Bevor du deinen Job kündigst …: 10 praktische Lektionen für Gründer, um ein Millionen-Business aufzubauen*” von Robert Kiyosaki. Ein Zitat darin, hat mir gut gefallen: “Wenn du Freiheit willst, musst du die Sicherheit loslassen. Angestellte wünschen sich Sicherheit. Unternehmer streben nach Freiheit. Also lautet die Frage Kann jeder Unternehmer werden? Meine Antwort lautet Ja. Es fängt mit einer Veränderung des eigenen Weltbildes an. Es beginnt mit dem Wunsch nach mehr Freiheit.

Hat denn dein gutlaufendes Business Auswirkungen auf deinen festen Job?

Schon, ja. Ich habe ein ganz anderes Standing auf der Arbeit. Ich bin viel, viel selbstbewusster. Ich habe ja einen Plan B in der Hinterhand und muss mir daher nicht alles gefallen lassen und kann mehr Risiken eingehen. Dennoch ist es mir wichtig, weiterhin demütig zu sein.

Aber ich muss schon sagen: Ein eigenes Business – so stressig und herausfordernd es auch ist – macht viel mehr Spaß, als jeden Morgen aufzustehen und irgendwo hinzufahren, um dort für jemand anderen zu arbeiten.

Ihr seid ja sehr erfolgreich mit dem, was ihr tut. Was sind rückblickend eure Erfolgsfaktoren?

Da waren vier Dinge ganz wichtig. Ein Faktor war definitiv unsere Investition in die Definition unserer Marke und in die neue Website. Dadurch, dass wir nun wissen, wofür unsere Marke steht, fällt es uns viel leichter gewisse Entscheidungen zu treffen. Außerdem nehmen uns die Kunden anders war. Die neue Website wirkt viel professioneller, was sehr wichtig ist. Auch diese Entwicklung ist ein Prozess, es kommt immer der nächste Schritt zur stetigen Verbesserung. Super war auch, dass wir professionelle Fotos haben machen lassen. Das Gesamtbild ist einfach runder und das merken unsere Kunden ja auch.

Der zweite Faktor ist PR. Wir haben die komplette PR-Arbeit an eine Expertin ausgelagert.  Ich habe keine Ahnung von PR und auch nicht die Zeit, mich damit zu beschäftigen. Und unsere PR-Dame ist richtig gut. Das Medienecho ist aktuell ernorm, wodurch wir viel Sichtbarkeit bekommen, was super wichtig ist. Die PR auszulagern, war eine der besten Entscheidungen, die wir bis dato getroffen haben.

Das bringt mich zum dritten Punkt: Outsourcing. Wir geben mittlerweile viel Arbeit ab, die wir nicht zwangsläufig selbst erledigen müssen. Die Ware muss nicht von mir eingepackt werden, das kann sehr gut jemand anderes erledigen. So konnten wir einige Zeitfresser eliminieren und können uns nun um Dinge kümmern, die speziell unsere Aufmerksamkeit erfordern. Wie Strategie, Planung, Prozessoptimierung, Produktentwicklung und so weiter. Wir haben mittlerweile vier Mitarbeiterinnen, die uns tatkräftig unterstützen.

Es ist toll, dass ihr schon an diesem Punkt seid und es euch finanziell leisten könnt, Angestellte zu haben.

Ja, auf jeden Fall. Aber der Weg dahin war natürlich hart. Am Anfang strampelt man sich ab und machen alles alleine, weil man eben nicht das Geld hat andere für ihre Arbeit zu bezahlen. Doch dann kommt irgendwann der Wendepunkt. Natürlich ist es auch gar nicht so einfach, Sachen abzugeben. Man muss Kontrolle abgeben. Aber auch das kann man lernen. Ab dem Wendepunkt macht es einfach keinen Sinn mehr, alles alleine zu machen.

Und was ist der vierte Punkt?

Ich weiß gar nicht, wie ich es nennen soll. Glück? Vertrauen ins Universum? Ich glaube, wenn man auf dem richtigen Weg ist, fügen sich ganz viele Dinge. So ist es jedenfalls bei uns. Wenn wir Mitarbeiter brauchen, rufen sie bei uns an. Wenn wir Kooperationspartner brauchen, melden die sich bei uns. Diesen Markenworkshop hatten wir ja auch gewonnen! Und vor ein paar Wochen wurden wir von einer Horde Studenten gefragt, ob sie uns als Beispiel für eine Case Study nutzen dürfen. Jetzt haben wir eine komplett ausgearbeitete Online-Marketing-Strategie hier liegen. Inklusive Zeitplan, Budget, Konkurrenzanalyse – alles dabei. Wir brauchen nur noch machen. Das meine ich mit Vertrauen ins Universum. Wenn es passt und vielleicht auch, wenn man es sich verdient hat, fügt sich vieles. Genauso, wie das Leben Arschtritte verteilt, verteilt es auch Geschenke.

Das ist doch ein schönes Schlusswort! Danke für diesen Rückblick. Ich bin schon sehr gespannt, wie es bei euch weitergeht.

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