Wie du mittlerweile weißt, geht es bei Madame Moneypenny nicht ums Zocken, sondern um rationales, langfristiges, strategisches Investieren. Daher folgt hier eine Liste mit über 100 Fehlern beim Investieren an der Börse, die das Verfolgen dieser Strategie maßgeblich erschweren würden.

100 No Go Fehler mit Aktien

Diese 100 Fehler mit Aktien unterlaufen nicht nur blutigen Anfänger*innen gerne: Viele Privatanleger*innen, die schon lange im Geschäft sind, machen sie auch immer wieder und verlieren dadurch sehr viel Geld.

Ich habe alle Fehler in der Ich-Perspektive geschrieben, damit du dich besser damit identifizieren kannst.

1. Ich denke, dass meine Einlagen im Depot bis 100.000€ sicher sind.

Bitte wiederhole noch einmal die Basics. Dein Verrechnungskonto ist zwar bis 100.000 Euro Einlagensicherung geschützt (wenn du es bei einer deutschen Bank hast). ETFs oder andere Wertpapiere sind allerdings nicht über die Einlagensicherung geschützt. Juristisch gesehen gelten Wertpapiere als Sondervermögen. Geht dein Depotanbieter pleite, kannst du deine ETFs auf eine andere Bank transferieren. 

2. Ich habe keinen risikolosen Anteil in meinem Portfolio.

Du brauchst einen risikolosen Anteil in deinem Portfolio. Das können entweder Staatsanleihen oder Cash auf dem Tagesgeldkonto sein.

3. Ich investiere nur in World oder ACWI.

Du fragst dich, warum das ein Fehler ist? Ganz klar: Weil der risikolose Anteil fehlt.

4. Ich kenne meine Risikobereitschaft nicht.

Bei der Risikobereitschaft passieren häufig viele Fehler. Du musst deine Risikobereitschaft kennen, bevor du investierst. Gehst du ein zu hohes Risiko ein, kann das zu unnötigem Stress und schlaflosen Nächten führen und im schlimmsten Fall dazu, dass du bei sinkenden Kursen aus Angst verkaufst.

5. Ich passe mein Portfolio nicht an, wenn sich mein Risiko durch Lebensumstände (Erbe, Kinder, Jobverlust) geändert hat.

Deine Risikobereitschaft kann sich in bestimmten Phasen deines Lebens oder nach wichtigen Ereignissen ändern. Wichtig ist dann, dein Portfolio entsprechend anzupassen.

6. Ich habe keinen Auszahlungsplan für die Rente.

Genauso, wie du eine Strategie erstellt und einen Plan gemacht hast, wie du fürs Alter vorsorgt, musst du auch einen Auszahlungsplan für die Rente haben. Hast du nicht? Dann hol das unbedingt nach.

7. Ich hinterfrage meine ETFs und suche ständig nach besseren ETFs.

Genau das sollte nicht passieren. Du nimmst dir einmal die Zeit, um deine Strategie aufzustellen und kaufst genau die ETFs, die zu deiner Strategie passen. Danach tust du nichts mehr (außer Rebalancing einmal im Jahr). 

8. Ich handle nicht entsprechend von Buy and Hold.

Wie bereits weiter oben gesagt: Wir zocken nicht, sondern gehen mit Strategie ans Investieren heran. Und wir verfolgen einen Buy-and-Hold-Ansatz. Sagt dir nichts? Dann eigne dir unbedingt noch mehr Wissen an. 

9. Ich habe die Gans (Kapitalvermögen im Depot, von dem ich in der Rente regelmäßig Geld entnehmen will) schon mal vor Rentenbeginn geschlachtet. 

Das Kapitalvermögen in deinem Depot ist für deine Rente gedacht und basiert auf deinen Berechnungen, wie viel du im Alter brauchen wirst. Wenn du schon vor Rentenbeginn deine Gans schlachtest, wird dir das Geld in der Rente fehlen.

10. Ich weiß nicht, was die goldene Gans ist und wie ich sie berechne. (goldene Gans = Kapitalvermögen im Depot)

Das ist absolutes Grundwissen. Wenn du hier noch Zweifel hast, schau dir unbedingt nochmal die Basics an. Hier aber eine kurze Zusammenfassung: Die goldene Gans ist dein Investment, also zum Beispiel dein Kapitalvermögen im Depot. Bis du in Rente gehst, stopfst du fleißig deine goldene Gans, denn je fetter die Gans ist, desto größer werden die goldenen Eier, die sie legt. Die goldenen Eier, die deine goldene Gans legen, sind das Geld, das du im Alter monatlich zum Leben benötigst. Wenn du in Rente gehst, lebst du also im Idealfall von den Eiern deiner goldenen Gans (Gewinne aus deinem Investment). 

11. Ich bin zittrig, wenn die Kurse sinken.

Du wirst nervös, wenn die Kurse fallen? Ein klares Zeichen dafür, dass du deine Risikobereitschaft nicht richtig (oder gar nicht?) ermittelt hast und zu viel Risiko eingehst. 

12. Ich werde nervös, wenn sich Krisen in meinem Depot durch Schwankungen bemerkbar machen.

Ähnlich wie bei Fehler 11 solltest du auch hier noch einmal deine Risikobereitschaft checken. Und wenn du einmal deine Strategie aufgestellt hast und deine ETFs gekauft hast, brauchst du nicht mehr ins Depot schauen. Was mich zum nächsten Fehler führt 😉 

13. Ich schaue oft ins Depot, um mich zu vergewissern, dass alles gut läuft.

Wenn du einmal deinen Plan gemacht hast und deine ETFs gekauft hast, schaust du nicht mehr in dein Depot (außer einmal im Jahr fürs Rebalancing). 

14. Ich habe kein Umfeld, welches mich in meinem Fortschritt unterstützt.

“Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.” – Dieser Satz von Jim Rohn sagt alles. Such dir ein Umfeld, das dich unterstützt, auch beim Thema Altersvorsorge und Vermögensaufbau.

15. Ich habe meine Altersvorsorge nicht in Grundsicherung und Lebensstandard aufgeteilt.

Die Grundsicherung, die über Versicherungen abgedeckt wird, sichert das Überleben, während der Lebensstandard dafür sorgt, dass du deinen aktuellen Lebensstandard auch im Alter halten kannst. Für deine Altersvorsorge brauchst du beides.

16. Ich habe den Schritt 7 in der Pyramide vorgezogen (Kauf von ETFs, bevor ich die Rentenlücke berechnet habe).

Bevor du in ETFs investierst, musst du wissen, wie hoch deine Rentenlücke ist und deine Strategie aufstellen. Daraus leiten sich dann die passenden ETFs ab.

17. Ich investiere nicht in mein Humankapital (Coachings).

Investitionen in dein Humankapital sind die mit dem höchsten Return on Investment. Du solltest also unbedingt in dein Humankapital investieren. 

18. Ich tue das, was andere tun. (bspw. in die gleichen ETFs investieren, deren Strategie kopieren)

Deine Strategie sollte genau auf dich und dein (finanzielles) Ziel abgestimmt sein. Strategien von anderen zu kopieren macht keinen Sinn, denn sie verfolgen ein anderes (finanzielles) Ziel.

19. Ich spiele Lotto, aber investiere nicht.

Lotto spielen ist reines Glück und die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist sehr, sehr niedrig. Anders beim Investieren: Mit der richtigen Strategie und dem richtigen Plan wirst du langfristig ein Vermögen aufbauen und dich fürs Alter absichern.

20. Ich bin schon einmal auf “Get Rich Quick”- Angebote hereingefallen.

50% Rendite in einem Monat? Angebote, die sich zu schön anhören, um wahr zu sein, solltest du mit Skepsis und gesundem Menschenverstand begegnen. Du bist schon mal auf ein solches Angebot hereingefallen? Jetzt heißt es aus dem Fehler lernen, Finanzwissen aneignen und mit Strategie investieren.

21. Ich zocke mit Aktien, um kurzfristig Gewinn zu machen.

Bei Madame Moneypenny verfolgen wir einen Buy-and-Hold-Ansatz und investieren langfristig. Wir zocken nicht. 

22. Ich investiere in abgefahrene Sachen (Schiffe, Münzen usw.) ohne, dass meine Grundsicherung steht.

Wenn deine Grundsicherung und dein Lebensstandard fürs Alter stehen und du dann noch (Spiel-)Geld übrig hast, kannst du in abgefahrene Sachen investieren. Nicht vorher. Und: Behalte immer im Hinterkopf, dass du das Geld komplett verlieren kannst.

23. Ich habe mehr als eine*n Coach*in.

Wenn du einmal eine*n Coach*in gefunden hast, die dich weiterbringt, solltest du bei diesem*r Coach*in bleiben.

24. Ich weiß über Bitcoin Bescheid, aber nicht, wie eine ETF-Strategie funktioniert.

Auch wenn du über Bitcoins Bescheid weißt, musst du dir Wissen über ETFs aneignen, bevor du in diese investierst. Denn es handelt sich hierbei um zwei völlig unterschiedliche Anlageklassen.

25. Ich habe schon einmal ETFs außerhalb der Geschäftszeiten der Börse gekauft.

Da fehlt dir wohl etwas Grundwissen über die Börse. Du kannst außerhalb der Geschäftszeiten der Börse keine ETFs kaufen. Platzierst du eine Order außerhalb der Öffnungszeiten, wird diese am nächsten Morgen bei der Eröffnung ausgeführt.

26. Ich habe schon einmal an der falschen Börse investiert (Xetra).

Wenn du denkst, dass dir das passiert ist, bedeutet das, dass dir finanzielles Grundwissen fehlt. Xetra ist keine falsche Börse, sondern einer der größten Handelsplätze.

27. Ich denke, dass ich schon Finanzfehler gemacht habe, die andere schon vor mir gemacht haben.

Wenn du dir bei deinen Finanzen Unterstützung holst, zum Beispiel mit meinem Mentoring Programm, kannst du Fehler vermeiden, die andere schon vor dir gemacht haben.

28. Ich habe das Fondsvolumen meiner ETFs ignoriert. 

Das Fondsvolumen zeigt an, wie viel bereits in den ETF investiert wurde. Ist es zu niedrig, besteht die Gefahr, dass der Fonds geschlossen wird. Du solltest also immer auf das Fondsvolumen eines ETFs achten.

29. Ich investiere in ausschüttende ETFs, um langfristig Vermögen aufzubauen.

Wenn dein Ziel langfristiger Vermögensaufbau ist, solltest du in thesaurierende ETFs investieren, um maximal vom Zinseszins zu profitieren. 

30. Ich generiere kein passives Einkommen.

Passives Einkommen ist super, da es Geld und Zeit entkoppelt. Investierst du beispielsweise in ETFs, kannst du ein passives Einkommen generieren. Mehr dazu erfährst du in meinem Artikel Passiv investieren mit ETFs.

31. Ich betreibe Tagesgeldkonto-Hopping.

Reine Zeitverschwendung. Mit Tagesgeldkonto-Hopping machst du kaum mehr Rendite. Konzentriere dich besser auf deine Anlagestrategie – denn dort machst du wirklich Rendite.

32. Ich investiere manchmal meinen Notgroschen (oder einen Teil davon).

Dein Notgroschen ist für den Notfall und liegt auf deinem Tageskonto. Du solltest ihn NIE investieren.

33. Ich habe in Indexschmuser investiert.

Index… What? Wenn du dich das jetzt fragst, hast du deine Hausaufgaben nicht richtig gemacht. Bevor du an der Börse investierst, solltest du dich mit bestimmten Begriffen auskennen.

34. Ich investiere in aktiv gemanagte Fonds.

Warum das ein großer Fehler ist, habe ich bereits in meinem Artikel ETF vs. aktive Fonds ausführlich erklärt: Enorme Kosten, die deine Rendite massiv schmälern; Verlust der eigenen Kontrolle über deine Finanzen; wenn überhaupt, nur durch Zufall eine bessere Performance als der Index.

35. Ich warte auf die renditestärksten Tage im Jahr, um möglichst viel Gewinn zu machen.

Du verfolgst eine Buy-and-Hold-Strategie. Du verkaufst keine Anteile, sondern legst langfristig für deine Altersvorsorge an.

36. Ich habe schon mal eine „kostenlose” Finanzberatung oder „Too good to be True”-Angebote in Anspruch genommen.

Fehler machen wir alle. Auch ich bin damals auf “eine kostenlose” Finanzberatung hereingefallen. Jetzt heißt es, aus Fehlern lernen und Finanzen selbst in die Hand nehmen. Wie? Zum Beispiel mit dem Madame Moneypenny Master Mentoring.

37. Ich setze meinen Sparplan aus, wenn die Kurse fallen.

Warum würdest du das tun? Wenn die Kurse niedrig sind, kannst du günstig Wertpapiere kaufen. Außerdem empfehle ich immer, nicht mehr ins Depot zu schauen, wenn du deinen Sparplan einmal aufgesetzt hast (außer zum Rebalancing einmal im Jahr).

38. Ich verkaufe meine ETFs, wenn die Kurse fallen.

Das solltest du auf gar keinen Fall tun. Denn so machst du Verlust. Es ist besser, eine Buy-and-Hold-Strategie zu verfolgen. Wenn du diesen Fehler bereits begangen hast, darfst du noch mehr über Finanzen lernen und dein Finanzwissen erweitern.

39. Ich dachte schon mal: „Hätte ich doch damals in Apple investiert“. 

Die Personen, die damals in Apple investiert haben, hatten einfach Glück. Wenn du mit einer guten Strategie und einem Plan an den Vermögensaufbau rangehst, kannst auch du langfristig ein Vermögen aufbauen.

40. Ich bin schon mal bei meiner Altersvorsorge-Versicherung geblieben, weil ich schon so viel eingezahlt habe (Sunk Cost Denkfehler).

Völlig verständlich. Wenn die Kosten deiner Altersvorsorge-Versicherung allerdings deine Rendite fressen, macht es keinen Sinn sie zu behalten, auch wenn du schon viel eingezahlt hast. Da hier aber jeder Fall ganz individuell ist, solltest du, bevor du eine Entscheidung triffst, deine Altersvorsorge-Versicherung unbedingt von Honorarberater*innen checken lassen.

41. Ich habe einen Provisionsvertrag abgeschlossen, der noch aktiv ist.

Kündigen!

42. Ich betreibe kein Rebalancing.

Rebalancing ist notwendig. Es ist eine Methode, um deine ursprüngliche Portfoliostruktur (Gewichtung deiner Assets) wiederherzustellen.

43. Ich kenne den Begriff Asset-Allocation nicht.

Bevor du nicht mit diesem Begriff vertraut bist, solltest du nicht an der Börse investieren. Wichtige Regel: Investiere nie in Dinge, die du nicht verstehst.

44. Ich habe nicht durchgerechnet, wie der Unterschied zwischen Sparplan vs. Einmalinvestition ist.

Das solltest du aber unbedingt tun, um zu wissen, welche Variante für dich mehr Sinn macht.

45. Ich kenne die verschiedenen Kosten (z.B. TER, Börse, Broker) nicht. 

Siehe Fehler 43. Du musst dir erst Finanzwissen aneignen und verstehen, was du tust, bevor du an der Börse investieren kannst.

46. Ich vertraue bzgl. meiner Altersvorsorge auf den Staat (z.B. Aktienrente).

Ich predige es seit Jahren: Die staatliche Rente wird nicht reichen, um deinen heutigen Lebensstandard zu halten. Daran ändert auch die Aktienrente nichts. Die einzige Möglichkeit, die du hast, ist privat vorzusorgen.

47. Ich habe zu wenig Mindset-Arbeit betrieben.

Es ist wichtig, dass du limitierende Money-Glaubenssätze entdeckst und auflöst. Denn wenn du zum Beispiel glaubst, dass “das letzte Hemd keine Taschen hat”, wird es dir extrem schwer fallen, Geld zu sparen.

48. Ich investiere in Aktions-ETFs.

Du solltest in ETFs investieren, die deiner Asset Allocation entsprechen. 

49. Ich nutze meine Hausbank als Broker.

Hausbanken sind oft teuer. Schau deshalb gerne mal, ob du günstigere Alternativen findest (zum Beispiel Online Broker).

50. Ich denke, dass 25€ pro Monat reichen, um fürs Alter vorzusorgen.

25 Euro reichen nicht für deine Altersvorsorge. Du musst deine Rentenlücke ausrechnen, um zu wissen, wie viel Geld du monatlich investieren musst, um sie zu schließen.

51. Ich habe meine Rentenlücke nicht berechnet.

Du musst deine Rentenlücke kennen, um zu wissen, wie viel Geld du pro Monat sparen und investieren musst, um im Alter versorgt zu sein.

52. Ich glaube, dass mich mein ETF-Sparplan vor der Altersarmut retten wird.

Wird er nicht. Was dich retten wird, ist eine klare Strategie und einen Plan zu haben, deine Rentenlücke zu kennen und zu verstehen, was du tust.

53. Ich habe zu lange gewartet, bis ich investiert habe.

Ja, das ist ärgerlich. Aber es ist nie zu spät. Fang noch heute damit an, finanziell selbstbestimmt zu werden. Denn was wäre die Alternative? 

54. Ich denke, dass die private Rentenversicherung reichen wird.

Wenn du viel in die private Rentenversicherung einzahlst, kann es vielleicht reichen. Vielleicht aber auch nicht. Das Wichtigste ist, dass du keine Vermutungen anstellst, sondern dir die Zahlen anschaust. Du solltest also im ersten Schritt deine Rentenlücke ausrechnen und dann einen individuellen Plan und eine Strategie erstellen.

55. Ich suche Finanzprodukte basierend auf Steuervorteilen aus.

Finanzprodukte solltest du anhand deiner Asset-Allocation und deiner Strategie aussuchen – nicht nach Steuervorteilen.

56. Ich ignoriere Faktor-ETFs.

Das kommt auf deine Asset Allocation und Strategie an. Je nachdem macht es Sinn, Faktor-ETFs in deinem Portfolio zu haben – oder eben nicht.

57. Ich habe ein Erbe, das auf meinem Konto liegt.

Vermögen, das auf deinem Konto liegt, verliert durch die Inflation an Wert. Du solltest dein Erbe so schnell wie möglich anlegen. Du weißt nicht wie? Dann hol dir mein kostenloses Mini-Workbook für Erbinnen

58. Ich versuche, mich mit meinen Finanzen alleine durchzuboxen.

Du darfst dir Unterstützung holen. Damit kommst du nicht nur schneller voran, du stellst auch sicher, dass du keine Fehler machst. Und mehr Spaß macht es auch noch.

59. Ich höre auf mein Bauchgefühl anstelle von Zahlen, Daten und Fakten.

Um fürs Alter vorzusorgen, musst du deine Rentenlücke ausrechnen. Zahlen, Daten und Fakten sind an dieser Stelle deinem Bauchgefühl vorzuziehen. 

60. Ich bin bei meiner Altersvorsorge-Strategie nicht Schritt für Schritt vorgegangen. (Rentenlücke berechnet → Analyse Ziel & Risikoprofil → ETF-Kauf)

Es ist wichtig, dass du die richtige Reihenfolge bei deiner Altersvorsorge-Strategie einhältst. 

61. Ich habe einen ETF-Crashkurs gemacht.

Ein ETF-Crashkurs rettet dich nicht vor der Altersarmut. Du musst dir notwendiges Finanzwissen aneignen und ganz wichtig: in die Umsetzung kommen.

62. Ich bin mir unsicher, ob ich meine Kosten im Alter richtig einschätze. (Einkommen fällt weg).

Dann hol dir dafür Unterstützung. Es ist extrem wichtig, dass du deine Kosten im Alter richtig einschätzt, damit du entsprechend deine Strategie ausrichten kannst.

63. Ich habe eine falsche Entscheidung in Bezug auf die ewige Rente getroffen.

Die ewige Rente bedeutet, dass deine Gans im Alter immer gleich fett bleibt und du ausschließlich von den goldenen Eiern lebst. Vielleicht war das dein Ziel, aber du merkst jetzt, dass es zu ambitioniert war. Dann schau dir unbedingt nochmal deine Strategie an und ändere sie so, dass du im Alter von den Eiern und der Gans lebst.

64. Ich nutze die Dynamik in der Sparrate nicht.

Du solltest deine Sparrate jährlich steigern. Denn auch dein Einkommen wird sich im Laufe deines Lebens steigern, sodass du mehr sparen kannst. Eine konstante Sparrate über einen langen Zeitraum (zum Beispiel 30 Jahre) ist unrealistisch, da kaum jemand über einen so langen Zeitraum das gleiche Einkommen hat. 

65. Ich habe Steuern und Inflation bei meiner Rentenlücke und meinem Ziel nicht mit einberechnet.

Wenn du Steuern und Inflation nicht mit einberechnest, ist deine Berechnung fehlerhaft und du riskierst, dass dein Geld im Alter nicht reicht. Deswegen rechne Steuern und Inflation bitte unbedingt mit ein.

66. Ich denke, dass mein Eigenheim als Altersvorsorge ausreicht.

Ein Eigenheim allein ist noch keine Altersvorsorge. Du musst deine Rentenlücke kennen, um zu wissen, wie viel Vermögen du im Alter benötigst. 

67. Ich zahle erst meine Immobilie ab, bevor ich mit der Börse starte.

Du solltest nicht warten, bis du deine Immobilie abbezahlt hast, bevor du mit der Börse startest. Denn oft zahlst du einen Immobilienkredit jahrzehntelang ab. Immobilienkredite sind “gute” Schulden, bei denen du bereits in ETFs investieren kannst.

68. Ich kenne die Kriterien für die ETF-Auswahl nicht.

Dann hol das unbedingt nach. Denn du solltest nur in etwas investieren, was du auch verstehst. Wenn du nicht weißt, nach welchen Kriterien du ETFs auswählst, kannst du auch nicht die passenden für dich finden.

69. Ich denke, dass ein ETF, der günstiger im Kurs ist, besser ist.

Du solltest die ETFs kaufen, die deiner Strategie und Asset Allocation entsprechen. ETF-Kurse ändern sich ständig und sind kein Kriterium für die ETF-Auswahl.

70. Ich war gierig.

Emotionen haben an der Börse nichts zu suchen. Du investierst mit Strategie und Plan.

71. Ich war ängstlich.

Gilt auch für diesen Fehler. Wenn du Finanzen verstanden hast und über das nötige Wissen verfügst, brauchst du keine Angst mehr zu haben. Denn Angst macht uns nur das, was wir nicht verstehen.

72. Ich glaube das, was Crash-Propheten sagen.

Crash-Propheten wollen Angst machen. Hör nicht auf das, was sie sagen, sondern eigne dir lieber Finanzwissen an.

73. Ich setze auf Gold für meinen Vermögensaufbau im Alter. 

Bitte nicht! Gold ist nicht breit genug diversifiziert und sollte nie deine einzige Investition für den Vermögensaufbau im Alter sein. 

74. Ich setze mehr als 10% meiner Investitionen auf Rohstoffe oder Immobilien.

Wenn du nach dem Weltportfolio investierst, solltest du bei deiner Asset Allocation maximal 10% in Rohstoffe oder Immobilien investieren. 

75. Ich reduziere meinen Sparplan in der Krise.

Du verfolgst einen Buy-and-Hold-Ansatz und investierst langfristig. Bedeutet: Egal, ob Krise oder nicht, du bleibst deiner Strategie treu.

76. Ich verkaufe meine ETFs in der Krise.

Keine gute Idee. Denn in der Krise fallen die Kurse und du verkaufst ziemlich sicher mit Verlust. Und verlierst jede Menge Geld.

77. Ich weiß nicht, was in der Krise zu tun ist.

Dann fehlt dir definitiv Finanzwissen. Gerade dann, wenn eine Krise kommt und die Kurse sinken, musst du wissen, was zu tun ist, um nicht in Panik zu verfallen.

78. Ich bin Bausparerin.

Bausparverträge würde ich dir eher nicht ans Herz legen. Es gibt bessere Methoden, Geld zu sparen und ein Vermögen aufzubauen. Mit ETFs kannst du beispielsweise sehr viel mehr Gewinn machen.

79. Ich lasse mich von anderen verunsichern, wenn es um meine Finanzen geht.

Wenn du eine klare Strategie hast und Finanzen verstehst, weißt du, was du tust und lässt dich von anderen nicht aus der Ruhe bringen.

80. Ich betreibe nicht regelmäßige Mindset-Arbeit. 

Mindset-Arbeit ist wie Staub wischen. Du musst es regelmäßig machen, denn der Staub kommt wieder. Nur wenn du regelmäßig Mindset-Arbeit betreibst, kannst du ein gutes Money-Mindset entwickeln.

81. Ich habe meine Glaubenssätze nicht bearbeitet.

Es ist wichtig, deine Geldglaubenssätze zu identifizieren und negative Geldblockaden aufzulösen

82. Ich denke, ein Finanzbuch zu lesen, wird alles regeln.

Dem ist leider nicht so. Ein Finanzbuch kann dir Wissen vermitteln. Um dich wirklich um deine Altersvorsorge zu kümmern, musst du in die Umsetzung kommen. Das schaffst du mit einem Finanzbuch alleine nicht.

83. Ich spare am Humankapital.

Die Investition in Humankapital ist die mit dem höchsten Return on Investment. Investitionen in dich selbst lohnen sich immer. Deshalb solltest du auch nie am Humankapital sparen. 

84. Ich bleibe klein, um andere nicht vor den Kopf zu stoßen.

Wenn sich jemand vor den Kopf gestoßen fühlt, wenn du in deine wahre Größe kommst, frag dich vielleicht mal, ob diese Person wirklich in dein engeres Umfeld gehört. Du brauchst ein Umfeld, dass dich wachsen sehen will und sich für deine Weiterentwicklung freut.

85. Ich setze auf Branchen-ETFs.

Branchen-ETFs sind nicht breit genug diversifiziert. Gerät genau die Branche, in die du investierst in die Krise, kannst du schnell viel Geld verlieren.

86. Ich habe eine Veränderung erwartet, ohne etwas zu ändern (z.B. sparen).

“Es ist verrückt, immer wieder dasselbe zu machen und neue Ergebnisse zu erwarten.” An diesem Zitat von Albert Einstein ist viel Wahres dran. Möchtest du eine Veränderung in deinem Leben, musst du etwas ändern.

87. Ich gehe an der Börse zu viel Risiko ein.

Deine Risikobereitschaft zu kennen und danach deine Strategie zu formulieren ist fundamental. Gehst du zu viel Risiko ein, ist die Chance hoch, dass du Geld verlierst und sicherlich aus Nervosität auch einige schlaflose Nächte hast.

88. Ich gehe an der Börse zu wenig Risiko ein.

Hier gilt das Gleiche wie bei Fehler 87. Du musst wissen, wie viel Risiko du eingehen kannst und musst. Gehst du zu wenig ein, verlierst du Geld – und zwar in Form von Rendite, die du mit mehr Risiko machen könntest.

89. Ich habe mehr als 5 ETFs im Depot.

Wenn du mehr als 5 ETFs im Depot hast, machst du es zu kompliziert und es besteht das Risiko von Dopplungen. Maximal fünf ETFs sind völlig ausreichend für dein Portfolio.

90. Ich habe keinen Freistellungsauftrag eingerichtet.

Wenn du keinen Freistellungsauftrag eingerichtet hast, verlierst du bares Geld. Denn dann zahlst du Steuern auf deine Kapitalerträge. Falls du noch keinen Freistellungsauftrag hast, hol das unbedingt nach.

91. Ich habe einen kostenpflichtigen Sparplan im Depot.

Es gibt viele Broker, die kostenlose Sparpläne anbieten. Um deine Rendite nicht durch unnötige Kosten zu schmälern, solltest du dich immer für kostenlose Sparpläne entscheiden. 

92. Ich habe keinen Sparplan für meine Kinder.

Wenn du (noch) keinen Sparplan für deine Kinder hast, solltest du das unbedingt nachholen. Der Grund ist simpel: Neben einer ordentlichen Rendite sind die Kosten niedrig und der Aufwand hält sich in Grenzen. Außerdem kannst du bei deinen Kinder aufgrund des langen Zeithorizonts ein hohes Risiko eingehen. In meinem Blogartikel kannst du nachlesen, wie du für deinen Nachwuchs einfach Geld anlegst.

93. Ich spreche mit meinem*r Partner*in nicht über die gemeinsamen Finanzen.

Ganz schlechte Voraussetzungen für deine Partnerschaft. Geld ist immer noch einer der Hauptgründe für Streitigkeiten in der Beziehung. Deswegen solltest du unbedingt mit deinem Partner über das liebe Geld sprechen. Wenn du planst zu heiraten, gibt’s hier Ehevertrag Tipps für Frauen.

94. Ich kenne mein finanzielles Ziel nicht.

Wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, kannst du auch keinen Plan dafür aufstellen. Mach dir unbedingt Gedanken darüber, was dein finanzielles Ziel ist. Denn darauf baut deine Strategie auf.

95. Ich habe noch nie Haushaltsbuch geführt.

Ein Haushaltsbuch zu führen (ich empfehle mindestens 3 Monate) ist unglaublich hilfreich, um einen Überblick über deine Einnahmen und Ausnahmen zu bekommen. Nur so kannst du Sparpotenziale entdecken. In meinem Programm Finance First erhältst du übrigens meine Haushaltsbuchvorlage.

96. Ich betreibe mehrmals im Jahr Rebalancing.

Rebalancing machst du nur einmal im Jahr, um deine ursprüngliche Portfoliostruktur (Gewichtung deiner Assets) wiederherzustellen.

97. Ich denke, ich kann den Markt schlagen (Stock Picking).

Niemand kann den Markt schlagen – auch du nicht 😉 Entscheide dich lieber für einen langfristigen Buy and Hold Ansatz, um ein Vermögen aufzubauen.

98. Ich habe keinen Überblick über meine Finanzen/Vermögen (Status Quo).

Das ist der allererste Schritt, wenn du deine Finanzen selbst in die Hand nehmen willst. Du brauchst einen Überblick über dein Einkommen, deine Ausgaben, dein Vermögen und mögliche Schulden.

99. Ich habe meinen Freistellungsauftrag nicht auf meine Konten & Depots aufgeteilt.

Dann hol das unbedingt noch nach. Für die Konten & Depots, für die du keinen Freistellungsauftrag hast, fallen Steuern an, die deinen Gewinn schmälern.

100. Ich kenne den Unterschied zwischen Lebensstandard und Grundsicherung nicht.

Wenn du den Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht kennst, fehlt dir Grundwissen. Das solltest du dir unbedingt noch aneignen. Die Grundsicherung, die über Versicherungen abgedeckt wird, sichert das Überleben, während der Lebensstandard dafür sorgt, dass du deinen aktuellen Lebensstandard auch im Alter halten kannst.