Risikobereitschaft

Wie hoch ist deine persönliche Risikobereitschaft?

Wie du bereits weißt, wäre es ein fataler Fehler, das Risiko von Aktieninvestments auszublenden. Merke: Rendite kommt von Risiko – je höher die zu erwartende Rendite, desto höher das Risiko einer Anlage, denn die Rendite ist die Vergütung für das Risiko, das du trägst. Um so wichtiger ist es für dich zu wissen, wie hoch deine ganz persönliche Risikobereitschaft ist. Sie ist bei jedem anders und wie hoch deine persönliche Risikobereitschaft ist, kannst nur du alleine wissen. Sie hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

Die Fähigkeit Risiko zu tragen

  • Wie hoch ist dein Startvermögen?
  • Wie hoch und wie sicher ist dein Einkommen?
  • Sind andere Menschen (Kinder, Eltern) von dir abhängig?
  • Hast du noch andere Vermögenswerte als Sicherheit bspw. Immobilien?
  • Wie hoch muss deine Notreserve sein damit alle von deinem Gehalt abhängigen Personen überleben können falls du deinen Job verlierst?

Die emotionale Bereitschaft Risiko zu tragen

  • Wie nervenstark und stressresistent bist du?
  • Denkst du, du hast genug Investmentwissen und fühlst dich wohl damit? (Dies erhöht die nervlich-emotionale Bereitschaft Risiko zu tragen, einfach weil du dich dann sicherer fühlst.)

Die Notwendigkeit Risiko zu tragen

  • Wie hoch ist die Rendite, die du mindestens erzielen musst um dein Ziel zu erreichen? Je höher, desto mehr Risiko musst du eingehen. Wenn du beispielsweise schon in 10 Jahren in Bali abhängen willst, musst du ein höheres Risiko als bei 20 Jahren eingehen.

Nimm’ dir ausreichend Zeit um herauszufinden, wie viel Risiko du – besonders emotional – vertragen kannst. Viele überschätzen sich hier. Bitte behalte im Hinterkopf, dass es keine Garantie gibt und es schon sein kann, dass eine Krise mehrere Jahre anhält. Für die Umsetzung deiner langfristigen Strategie ist es unheimlich wichtig, dass du dann keine Panikverkäufe startest.

Wenn du dich und deine Situation reichlich analysiert hast (du kannst auch zusätzlich Freunde oder Familie nach einer Einschätzung deiner Stressresistenz und Risikobereitschaft fragen) und du weißt, ob du eher risikobereit oder -avers bist, musst du diese abstrakte Größe noch in Zahlen fassen. Und zwar geht es um die prozentuale Verteilung des risikofreien und risikoreichen Anteils in deinem Portfolio.

Nachstehende Tabelle wird dir bei der Einordnung helfen:

Risikobeitschaft Kommer

Quelle: Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs, 2015, S. 275.

Als Resultat weißt du also, wie groß der Anteil an risikofreien Anlageprodukten (wie zum Beispiel dein Tagesgeldkonto) und wie groß der Anteil an risikobehafteten Assets (Aktien, Rohstoffe etc.) sein soll. Wie diese beiden Bereiche feiner aufgegliedert und in tatsächliche Produkte umgesetzt werden, wirst du später noch lernen.

Nochmal: Nimm’ dir wirklich ausreichend Zeit für diese Selbstanalyse. Denn nach ihr wirst du dein Portfolio ausrichten und Investments tätigen. Du musst es nicht jetzt sofort tun, lies ruhig erst einmal weiter um das vollständige Bild deiner Strategie zu bekommen.

Im nächsten Schritt gießen wir deine Risikobereitschaft in einzelne Assets, also Produktklassen wie Aktien, Rohstoffe etc. Hier entlang.

PS: Super, dass du noch dabei bist! 

Bild oben: https://www.flickr.com/photos/philleara/

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